FRANKFURT (Dow Jones)--Einen schwachen Start hat die Aktie der Porsche AG am Donnerstag zu ihrem Börsendebüt hingelegt. Der erste Kurs wurde bei 84 Euro getaxt nach einem Ausgabepreis von 82,50 Euro, was am oberen Rand der Zeichnungsspanne von 76,50 bis 82,50 Euro lag. Im Tageshoch ging die Aktie für 86,76 Euro um. Zu Handelsschluss notierte sie schließlich unverändert zum Ausgabekurs bei 82,50 Euro.

Enttäuschung machte sich dann auch bei den Kursen der Muttergesellschaften Volkswagen und Porsche Holding SE breit. Ihre Aktien büßten 6,8 bzw. rund 11 Prozent ein und lagen damit im DAX ganz am Ende.

Im Handel per Erscheinen waren die neuen Porsche-Aktien während der Zeichnungsphase noch beharrlich oberhalb von 90 Euro gesehen worden - trotz des da schon ungünstigen Börsenumfelds. Dieses war auch am ersten Handelstag der Porsche-AG-Aktie denkbar schlecht, schwache Preisdaten aus Deutschland und ein viertes entdecktes Leck an den Gaspipelines in der Ostsee lasteten schwer. Der DAX verlor 1,7 Prozent.

Selbst bei 82,50 Euro seien die Bücher mehrfach überzeichnet gewesen, hieß es mit Blick auf den am Vorabend festgelegten Ausgabepreis der Porsche-Aktie. Die Porsche AG wird damit mit mehr als 75 Milliarden Euro bewertet. Der Börsengang ist der größte in Deutschland seit der Deutschen Telekom 1996. Es ist zudem der größte in Europa seit der 10-Milliarden-Dollar-Emission des Rohstoffunternehmens Glencore 2011.


   Mutter VW fließen 9,4 Milliarden Euro zu 

Die Porsche AG gehört mit der aktuellen Bewertung zu den fünf größten Autokonzernen gemessen am Marktwert, hinter der Muttergesellschaft Volkswagen, aber vor dem deutschen Konkurrenten Mercedes Benz Group. Der US-Elektroautohersteller Tesla liegt mit einer Bewertung von mehr als 886 Milliarden Dollar weit entfernt an der Spitze, gefolgt von Toyota Motor.

Wie Volkswagen (VW) am Mittwoch mitteilte, wurden alle angebotenen 113,875 Millionen Vorzugsaktien veräußert. Das entspricht 25 Prozent des Vorzugsaktienkapitals. VW fließt aus der Emission ein Erlös von 9,4 Milliarden Euro zu, die der Wolfsburger DAX-Konzern unter anderem in wichtige Bereiche wie Elektromobilität oder Digitalisierung investieren will.

VW will nun im Zuge des Börsengangs für Dezember 2022 eine außerordentliche Hauptversammlung einberufen und den Aktionären vorschlagen, eine Sonderdividende in einem Umfang von 49 Prozent der Bruttogesamterlöse aus der Platzierung der Vorzugsaktien und dem Verkauf von Porsche-Stammaktien an die Porsche Holding SE Anfang 2023 auszuschütten. Die Porsche Holding zahlt vereinbarungsgemäß für die 25 Prozent plus eine Aktie von VW zu kaufenden Stammaktien eine Prämie von 7,5 Prozent, womit VW weitere rund 10 Milliarden Euro zufließen.

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September 29, 2022 11:44 ET (15:44 GMT)