Allschwil (awp) - Das Biotechunternehmen Polyphor hat 2020 mit einem Verlust von 44,9 Millionen Franken abgeschlossen nach einem Fehlbetrag von 64,7 Millionen im Jahr 2019. Das ist nicht überraschend, da die Gesellschaft noch keine eigenen Mittel auf dem Markt und mit 14,3 Millionen nur einen kleinen Umsatz erzielt hat.

Der Blick der Anleger richtet sich daher umso mehr auf die Forschungspipeline und die dafür vorhandenen Mittel. Die liquiden Mittel von Polyphor lagen per Ende 2020 noch bei 34,3 Millionen Franken nach 43,7 Millionen im Halbjahr und 77,4 Millionen Ende 2019, wie es in einer Mitteilung vom Freitag heisst. Dieses Geld reiche voraussichtlich dazu aus, um den Betrieb und die laufenden Projekte bis ins dritte Quartal 2021 zu finanzieren.

Vor allem für die Patientinnenrekrutierung zur Phase-III-Studie "Fortress" mit dem Kandidaten Balixafortide zur Behandlung von metastasierendem Brustkrebs gab Polyphor viel Geld aus. Die gesamten Kosten für Forschung & Entwicklung (F&E) lagen bei 52,3 Millionen Franken nach zuvor 60,7 Millionen. Mit dem Abschluss der Rekrutierung fällt nun ein grosser Kostenblock weg. Daher sei 2021 mit tieferen F&E-Ausgaben zu rechnen, heisst es.

Die Rekrutierung von insgesamt 432 Patientinnen in der "Fortress"-Studie sei noch im vergangenen Jahr abgeschlossen worden und im zweiten (Gesamtansprechrate) sowie im vierten Quartal 2021 (Primärer Endpunkt) würden Ergebnisse dazu erwartet, so die Mitteilung. Die Analyse der Ergebnisse werde für das Unternehmen zu einem wichtigen Meilenstein.

Darüber hinaus würden die weiteren Forschungsbemühungen in der Onkologie und bei Antibiotika zügig vorangetrieben. So wurde beispielsweise von der britischen Arzneimittelbehörde MHRA (Medicines and Healthcare products Regulatory Agency) grünes Licht für den Start einer klinischen Phase-I-Studie für das inhalierbare Antibiotikum Murepavadin erteilt.

Weiter will Polyphor den Verwaltungsrat mit Hugh O'Dowd verstärken. Er sitzt derzeit bereits in den Verwaltungsräten anderer Biotechunternehmen wie ONK Therapeutics und Puma Biotechnology. Und bis zur Übernahme durch BioNTech im Mai 2020 war er vier Jahre lang Präsident und CEO vom Immuno-Onkologie-Unternehmen Neon Therapeutics.

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