Kurz vor einem Treffen von Ölproduzenten über das Einfrieren der Fördermengen schraubte das Land seine Produktion auf durchschnittlich 10,91 Millionen Barrel (ein Fass sind 159 Liter) pro Tag hoch. Die am Samstag vom Energieministerium veröffentlichten Daten schüren Experten zufolge jedoch Zweifel, ob Russland sein Versprechen, die Förderung auf dem Niveau vom Januar einzufrieren, auch halten kann. Es hatte sich im Grundsatz mit Saudi-Arabien, Katar und Venezuela darauf geeinigt. Bedingung ist allerdings, dass andere Produzenten mitziehen. Am 17. April wollen Opec- und Nicht-Opec-Länder in Doha über Details dazu beraten.

Der russische Energieminister Alexander Nowak wurde von heimischen Nachrichtenagenturen mit den Worten zitiert, die hohe Förderung im März sei kein Hindernis bei einer Übereinkunft zur Deckelung. Denn dabei sei es wichtig, dass die durchschnittliche Förderung des Landes über einen längeren Zeitraum nicht über dem Januar-Level liege.

Hintergrund der Bemühungen der Länder ist der Ölpreisverfall, der vor allem auf das riesige Überangebot zurückgeht. Die russische Wirtschaft und der Haushalt ist - wie die in vielen anderen Förder-Ländern auch - jedoch stark vom Öl abhängig. Rosneft, der größte Ölkonzern des Landes, hat bereits erklärt, seine Produktion stabil halten zu wollen. Die Daten des Energieministeriums zeigen, dass der Anstieg im März in Summe auf kleinere Produzenten und Gemeinschaftsprojekte mit ausländischen Konzernen zurückgeht. Eine ähnlich hohe Produktion hat es zuletzt 1987 gegeben, als pro Tag 11,47 Millionen Barrel hochgepumpt wurden.

Unternehmen in diesem Artikel : Gazprom PAO, NK Lukoil PAO, Rosneft' NK OAO