BREMERHAVEN (dpa-AFX) - Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) sieht keinen direkten Zusammenhang zwischen dem Kiew-Besuch von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und den verringerten russischen Gaslieferungen. Es sei "viel Politik dabei", dass der russische Energieriese Gazprom seine Lieferungen nach Deutschland durch die Ostseepipeline Nord Stream reduziert habe, sagte Habeck am Donnerstag bei einem Besuch des Klimahauses in Bremerhaven. Aber er sehe keinen unmittelbaren Zusammenhang mit der Reise nach Kiew von Scholz, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und dem italienischen Ministerpräsidenten Mario Draghi.

"Ob es überhaupt einen Zusammenhang gibt zwischen irgendeinem akuten Anlass, das wäre reine Spekulation. Das schließt aber auch die technischen Bedingungen von Nord Stream 1 mit ein", betonte Habeck. Gazprom nannte als Grund für die Drosselung Verzögerungen bei Reparaturarbeiten. Eine Wartung sei notwendig und diese erfolge im Wesentlichen über Kanada, soweit sei die Darstellung von russischer Seite richtig. "Aber das Ausnutzen der technischen Gegebenheiten führt nicht zu den Zwangsläufigkeiten, die wir jetzt sehen", sagte Habeck./jbi/DP/stk