Wels (awp) - Das Motorrad- und Autokomponenten-Unternehmen KTM Industries ordnet sich neu und verkauft seinen Anteil am Komponentenhersteller Pankl Racing Systems an Pierer Industrie. Der Kaufpreis für den 98,2-Prozent-Anteil beträgt 130,5 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Montagabend mitteilte.

Die Summe entspreche dem Preis, welcher den Aktionären der Pankl Racing Systems im Rahmen des öffentlichen Übernahmeangebots bis März 2018 angeboten wurde, wie es weiter hiess. Pankl-CEO Wolfgang Plasser scheidet aus dem Vorstand der KTM Industries aus.

Mit dem Schritt werde bei der KTM-Gruppe die strategische und finanzielle Basis für eine noch stärkere Fokussierung auf die Zweirad-Industrie gelegt, hiess es weiter. Der Verkauf stärke die Bilanzstruktur von KTM, und die Mittel sollen teilweise für den Rückkauf einer ewigen Anleihe im Volumen von 60 Millionen Euro verwendet werden.

KTM-Hauptaktionär Stefan Pierer hält über die Pierer Industrie AG den jüngsten Pflichtmitteilungen zufolge rund 63 Prozent an dem Unternehmen.

Kursrückgang trotz Analysten-Lob

Für die Bank Vontobel macht die Transaktion viel Sinn: Es handle sich um einen "klugen und verständigen" Zug des Managements, bei einem "attraktiven" Preis werde sie einen positiven Einfluss auf die wichtigen Finanzkennzahlen haben, gibt sich Analyst Panagiotis Spiliopoulos überzeugt. Entsprechend bleibt er bei seinem Rating "High-conviction Buy" für die Titel.

An einem insgesamt leicht rückläufigen Aktienmarkt geht es am Dienstag allerdings dennoch mit den Aktien abwärts. Gegen 10.15 Uhr notieren KTM mit 75,20 Franken um 1,1% unter dem Vortagesschluss. Am vergangenen Freitag hatten die Titel des Motorradherstellers allerdings an einem Tag einen Sprung um knapp 11% nach oben gemacht, entsprechend dürften nun einige Investoren Gewinne ins Trockene bringen.

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