Zürich (awp) - Der Komponenten- und Gehäusehersteller Phoenix Mecano hat im ersten Quartal 2016 Umsatz und Auftragseingang wie in den Quartalen davor gesteigert. Noch deutlicher zogen die Gewinnziffern an. Für das Gesamtjahr zeigt sich das Unternehmen relativ zuversichtlich und bestätigt die bisherige Prognose eines deutlich gesteigerten EBIT. Gleichzeitig gab das Unternehmen eine Neuorganisation der operativen Spitze bekannt. Benedikt Goldkamp wird künftig als exekutiver VR-Präsident agieren, seine Funktion als CEO übernimmt der bisherige COO Rochus Kobler.

Der Quartalsumsatz legte um 5,0% auf 146,8 Mio EUR und der Auftragseingang um 2,4% auf 146,3 Mio EUR zu, was eine Book-to-Bill Ratio von 99,6% ergibt. Der Währungs- und der Konsolidierungseffekt beim Umsatz neutralisierten sich in etwa bei einem Wert von je rund 1%, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte.

Mit Blick auf die allgemeine Konjunkturlage meinte CEO Benedikt Goldkamp an der Bilanzmedienkonferenz, dass zwar einige Unsicherheiten vorhanden seien, dass die Lage aber auch nicht so schlecht sei, wie es die Börsenentwicklung zum Jahresbeginn suggeriert habe. Die Lage in Europa bezeichnet er als heterogen, dafür laufe es in Asien besser. So entwickle sich etwa der indische Markt gut, während die Stärke von Phoenix Mecano in China vor allem auf eigener Leistung beruhe.

DIVIDENDE 2015 TROTZ GEWINNEINBRUCHS STABIL

Der EBIT nahm im Vergleich zum Umsatz überproportional um knapp 13% auf 9,8 Mio EUR zu, was entsprechend zu einer um 50 Basispunkte höheren Marge von 6,7% führte. Der Reingewinn wurde um knapp 36% auf 6,5 Mio EUR erhöht. Hier fielen die Bewertungsverluste aus den Abwertungen auf Euro-Bestände nach der Aufhebung der Frankenuntergrenze zum Euro aus dem Vorjahr weg.

Gleichzeitig mit den Quartalszahlen gab das Unternehmen auch die definitiven Geschäftszahlen für das Jahr 2015 bekannt, welche gegenüber der Publikation im Februar allerdings keine nennenswerten Abweichungen mehr aufwiesen. Wegen der Kosten der Restrukturierung der Sparte Elcom/Ems sowie für die Schliessung eines Standortes ging der Reingewinn im Gesamtjahr auf 6,7 von 20 Mio CHF markant zurück. Dennoch soll die Dividende gegenüber dem Vorjahr unverändert 15 CHF betragen.

NEUER OPERATIVER CHEF

Weiter wurde die Nachfolgeregelung für den langjährigen CEO und Delegierten des Verwaltungsrats, Benedikt Goldkamp, bekanntgegeben. Er soll Präsident des Gremiums werden, aber der Gruppe weiterhin exekutiv zur Verfügung stehen. Ulrich Hocker, seit 2003 VR-Präsident, werde derweil die Rolle eines unabhängigen "Lead Directors" übernehmen und in dieser Funktion Goldkamp bei allfälligen Interessenkonflikten vertreten.

Neu wird Rochus Kobler, bisher COO und Direktionspräsident, die CEO-Position übernehmen. Die Position des VR-Delegierten wird nicht neu besetzt.

EBIT-PROGNOSE BESTÄTIGT

Mit Blick auf das Geschäftsjahr 2016 wurde die im vergangenen Februar abgegebene Prognose hinsichtlich des operativen Gewinns bestätigt. "Wir halten an der Zielbandbreite für den EBIT 2016 im Bereich von 34 bis 40 Mio EUR fest und sind hierbei auf gutem Kurs", sagte Goldkamp.

Probleme und Verluste bereitete dem Unternehmen in jüngster Zeit vor allem die erwähnte Sparte Elcom/Ems, welche elektromechanische Komponenten für unter anderem den Geschäftsbereich Power Quality herstellt. Hier wurden aber im vergangenen Jahr Massnahmen eingeleitet, so dass dieses Jahr der operative Breakeven erreicht werden sollte.

Er bestätigte gegenüber AWP auch das über die Zeit geltende Zielband für die EBIT-Marge von 8 bis 12%. Dieses Jahr wird die Marge allerdings wie im Vorjahr, welches von den erwähnten Sonderkosten belastet war, tiefer ausfallen.

An der Börse wurden die Neuigkeiten freundlich aufgenommen und die Aktie weist am frühen Nachmittag ein Plus von 2,3% auf. Als positives Signal wurde unter anderem die gehaltene Dividende gewertet.

cf/cp