Royal Philips N.V. ist eine Forschungspartnerschaft mit dem US-amerikanischen Anbieter von Magnetlösungen MagCorp eingegangen, um supraleitende Magnete für MR-Scanner zu erforschen, die nicht auf extrem niedrige Temperaturen (-452 °F oder -269 °C) mit flüssigem Helium gekühlt werden müssen. Die Entwicklung nachhaltigerer und kostengünstigerer Alternativen zu heliumgekühlten MRT-Magneten hat das Potenzial, erhebliche Vorteile zu bieten, indem sie fortschrittliche MR-Bildgebung für mehr Patienten in vielfältigeren Umgebungen verfügbar macht und möglicherweise die Kapital- und Betriebskosten der radiologischen Abteilungen reduziert. Nutzen für den Patienten und Nachhaltigkeit: Der Betrieb bei höheren Temperaturen, die näher an der Raumtemperatur liegen, und der Verzicht auf flüssiges Helium sowohl bei der Herstellung als auch beim Betrieb von MRT-Scannern bietet zwei wesentliche Vorteile.

Erstens wird der Energieverbrauch für den Betrieb gesenkt und die Abhängigkeit von einer endlichen und immer knapper werdenden natürlichen Ressource verringert, die größtenteils als Nebenprodukt bei der Förderung fossiler Brennstoffe (Erdgas) anfällt. Herkömmliche Kernspintomographen stoßen oft Helium aus, das nach seiner Freisetzung in die Atmosphäre auf Nimmerwiedersehen ins Weltall entweicht. Zweitens, und ebenso wichtig, hat es das Potenzial, die Größe, das Gewicht und die Kosten von MRT-Scannern zu reduzieren.

Infolgedessen könnten die überlegenen diagnostischen und funktionellen Bildgebungsfähigkeiten der MRT - insbesondere die hervorragende Darstellung von Weichteilen und der Verzicht auf ionisierende Röntgenstrahlung - von einer größeren Anzahl von Patienten genutzt werden, was den Zugang zu unterversorgten Gemeinden erweitern würde. Die Partnerschaft zwischen Philips und MagCorp wurde ins Leben gerufen, um diese beiden wichtigen Vorteile zu nutzen. Mit der Einführung seiner BlueSeal-Magnettechnologie im Jahr 2018 verfügt Philips bereits über einen kommerziell erhältlichen MRT-Scanner ohne Entlüftung, der weit verbreitet ist. Sobald er mit einer kleinen Menge Helium (7 Liter anstelle der 1.500 Liter eines herkömmlichen Scanners) aufgeladen ist, ist er versiegelt und benötigt während seiner gesamten Betriebsdauer kein zusätzliches Helium.

Klinische MRT-Scanner, die vollständig ohne Helium auskommen, sind langfristig eine klare Richtung für Innovationen. Die Verwendung von Hochtemperatur-Supraleitern unterstützt den vollständigen Übergang zur Heliumunabhängigkeit. Die Forschungspartnerschaft wird sich auf die Charakterisierung und den Nachweis der Machbarkeit geeigneter supraleitender Materialien konzentrieren, die bei höheren Temperaturen als den heutigen niobbasierten Supraleitern arbeiten können.

Wie Helium ist auch Niob ein knappes Element, während einige der neuen Materialien, die von dem Forschungsteam untersucht werden, auf reichlich vorhandenen Elementen basieren. Neben der grundlegenden Materialforschung wird das Team auch die Schritte untersuchen, die für die Kommerzialisierung der Materialien erforderlich sind, sowie die Technologien, die für ihre Verwendung in zukünftigen MRT-Scannern benötigt werden.