FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen bauen bis Montagmittag die Verluste aus. Die Nachrichtenlage ist zum Start in die Woche dünn, Sorgen macht der Blick auf steigende US-Marktzinsen. Die Rendite 10-jähriger T-Bonds kletterte über die Marke von 1,60 Prozent, nachdem die US-Inflationserwartungen trotz geringer als erwartet ausgefallenem Import- und Exportpreisanstieg angezogen hatten. Auch beim Ölpreis geht es weiter nach oben. Der DAX gibt 0,6 Prozent nach auf 15.493 Punkte, der Euro-Stoxx-50 fällt 0,8 Prozent auf 4.148 Zähler.

Aus China gibt es zudem enttäuschende Wachstumsdaten. Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt leidet unter den jüngsten Lockdowns sowie galoppierenden Strompreisen. Das chinesische BIP-Wachstum hat sich daher im dritten Quartal mit 4,9 Prozent stärker verlangsamt als mit 5,1 Prozent erhofft. Die Industrieproduktion ging mit 3,9 Prozent noch stärker zurück als Volkswirte prognostiziert hatten. Bei den Konjunkturdaten wird am Nachmittag auf die US-Industrieproduktion und -Kapazitätsauslastung geblickt.


   Berichtssaison im Blick - Philips mit Geschäftszahlen 

In den kommenden Tagen nimmt die Berichtssaison in Europa weiter Fahrt auf. Für die Konzerne im breiten Stoxx-600-Index erwarten Analysten eine deutliche Erholung der Gewinne vom Corona-Dämpfer des Vorjahresquartals. Allerdings schätzen sie, dass die Gewinne rund 10 Prozent niedriger ausgefallen sein könnten als im zweiten Quartal. Der stärkste Rückgang wird bei Autoherstellern und Finanzunternehmen erwartet. Die deutschen Autobauer im DAX notieren im Minus von bis zu 1,8 Prozent.

Geschäftszahlen zum dritten Quartal hat der niederländische Medizinkonzern Philips vorgelegt. Die Aktien geben 1,6 Prozent ab. Im Blick steht der gesenkte Ausblick. Philips erwartet nun wegen der Lieferkettenprobleme einen geringeren Umsatzanstieg als zuvor. Nach Ansicht von Jefferies kommt die Prognosesenkung nicht ganz überraschend. Die Umsatzeinbußen gingen vornehmlich auf die Probleme mit dem Beatmungsprodukt zurück, aber auch auf hohe Basiseffekte.


   Playtech werden von Aristocrat übernommen 

Playtech haussieren an der Börse in London um fast 60 Prozent auf 672 Pence und notieren damit knapp unter den gebotenen 680 Pence. Das Unternehmen hatte am Sonntag der Übernahme in Höhe von 2,1 Milliarden Pfund durch das an der australischen Börse notierten Unternehmens für Spielinhalte und -technologie, Aristocrat Leisure, zugestimmt. Damit hält die Konsolidierung im Sektor weiter an. Playtech ist Marktführer bei B2B-Lösungen und Plattformen für Sportwetten.

Für die Aktie von Umicore geht es um 3,9 Prozent nach unten. Das Unternehmen wird beim Ausblick vorsichtiger und erwartet nun beim 2021er bereinigten EBIT rund 1 Milliarde Euro. Dies liegt im Rahmen der Erwartungen, der Konsens geht aktuell von 1,01 Milliarden aus. Grund seien die gedrosselte Automobilproduktion gepaart mit höheren Transport- und Energiekosten, heißt es von Markteilnehmern. Zudem verschiebe sich der Start der Produktion in Polen nochmals und werde nun für das zweite Quartal 2022 erwartet.


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Aktienindex              zuletzt      +/- %       absolut      +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.148,43      -0,8%        -34,48         +16,8% 
Stoxx-50                3.607,47      -0,6%        -20,58         +16,1% 
DAX                    15.492,77      -0,6%        -94,59         +12,9% 
MDAX                   34.299,31      -0,2%        -59,10         +11,4% 
TecDAX                  3.703,81      -0,6%        -22,43         +15,3% 
SDAX                   16.616,69      -0,0%         -6,24         +12,5% 
FTSE                    7.211,45      -0,3%        -22,58         +12,0% 
CAC                     6.668,91      -0,9%        -58,61         +20,1% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                  absolut        +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite      -0,13                    +0,04          +0,45 
US-Zehnjahresrendite        1,62                    +0,04          +0,70 
 
DEVISEN                  zuletzt      +/- %  Mo, 8:10 Uhr  Fr, 17:21 Uhr    % YTD 
EUR/USD                   1,1590      -0,1%        1,1579         1,1603    -5,1% 
EUR/JPY                   132,55      +0,0%        132,29         132,47    +5,1% 
EUR/CHF                   1,0729      +0,1%        1,0713         1,0714    -0,8% 
EUR/GBP                   0,8442      +0,1%        0,8438         0,8432    -5,5% 
USD/JPY                   114,36      +0,1%        114,24         114,17   +10,7% 
GBP/USD                   1,3729      -0,2%        1,3724         1,3761    +0,5% 
USD/CNH (Offshore)        6,4293      -0,0%        6,4357         6,4333    -1,1% 
Bitcoin 
BTC/USD                61.189,76      +0,8%     62.391,76      59.798,01  +110,6% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settl.         +/- %        +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex                  83,65      82,28         +1,7%           1,37   +74,8% 
Brent/ICE                  85,97      84,86         +1,3%           1,11   +69,5% 
 
METALLE                  zuletzt     Vortag         +/- %        +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)             1.762,05   1.767,61         -0,3%          -5,56    -7,2% 
Silber (Spot)              23,24      23,31         -0,3%          -0,07   -12,0% 
Platin (Spot)           1.048,33   1.059,95         -1,1%         -11,63    -2,1% 
Kupfer-Future               4,77       4,73         +0,8%          +0,04   +35,3% 
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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/flf

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October 18, 2021 06:52 ET (10:52 GMT)