RICHMOND (dpa-AFX) - Die Beteiligung am Bierkonzern SABMiller hat dem US-Tabakriesen Altria zu einem Gewinnsprung verholfen. Altria verbuchte durch den Verkauf seiner SABMiller-Beteiligung an AB Inbev im vierten Quartal einen milliardenschweren Sondererlös, wie der Konzern am Mittwoch mitteilte. Dadurch vervielfachte sich der Nettogewinn in den letzten drei Monaten auf 10,3 Milliarden Dollar. Ein Jahr zuvor hatte Altria lediglich gut 1,2 Milliarden Dollar verdient. Neben Geld erhielt Altria im Zuge der Übernahme von SABMiller durch AB Inbev auch eine Beteiligung am fusionierten Konzern, die Altria durch weitere Aktienkäufe inzwischen auf gut 10 Prozent ausgebaut hat.

Im Kerngeschäft mit Tabak lief es hingegen nicht so rund. Altria ist der größte Zigarettenkonzern der USA und verkauft dort unter anderem die Marke Marlboro. Im Rest der Welt tut dies die Schwestergesellschaft Philip Morris International, die vor neun Jahren von Altria abgetrennt wurde. Gemeinsam arbeiten die beiden Unternehmen an Zigarettenalternativen, denn der Verkauf der Glimmstängel nahm auch im vierten Quartal angesichts der weltweiten Rauchverbote weiter ab.

Altria erhöhte daher die Preise und versucht mit rauchfreien Produkten wie Kau- und Schnupftabak oder E-Zigaretten zu punkten. Der Umsatz ging im vierten Quartal dennoch um ein Prozent auf 6,3 Milliarden Dollar zurück. Ohne Tabaksteuern belief sich der Umsatz auf 4,73 Milliarden Dollar, was weniger war als von Analysten erwartet. Auch mit seiner Prognose für das gerade angelaufene Geschäftsjahr blieb Altria hinter den Erwartungen zurück. Der Konzern plant mit einem bereinigten Gewinn je Aktie zwischen 3,26 bis 3,32 Dollar. Experten hatten im Schnitt 3,33 Dollar erwartet. Die Aktie verlor vorbörslich mehr als 4 Prozent an Wert./she/stw/stb