BERLIN (dpa-AFX) - Die Praxisärzte bereiten sich auf zügige Impfungen mit den neuen, fortentwickelten Corona-Impfstoffen vor, dringen aber auch auf eine Empfehlung der Ständigen Impfkommission. "Vorausgesetzt, die Impfstoffe erreichen die Praxen in ausreichender Menge wie zugesagt, werden die niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen die Impfungen in bewährter Art und Weise rasch durchführen können", sagte der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur.

Wichtig sei, dass auch die Ständige Impfkommission ihre aktualisierte Empfehlung abgebe, sagte KBV-Vize Stephan Hofmeister. "Denn sie bildet die wissenschaftliche Richtschnur, nach der sich die Ärztinnen und Ärzte orientieren." Die Europäische Arzneimittelagentur EMA hatte den Weg für zwei an die Omikron-Variante BA.1 angepasste Impfstoffe der Hersteller Biontech/Pfizer und Moderna freigemacht, die zur Impf-Auffrischung dienen sollen. Die EU-Kommission muss noch formal über die Zulassung entscheiden. Das Bundesgesundheitsministerium erwartet in den nächsten beiden Wochen rund 14 Millionen Dosen.

Die KBV äußerte sich überzeugt, dass im Herbst sowohl Impfungen gegen Corona als auch gegen Grippe rasch in den Praxen durchgeführt werden könnten. Vorstandschef Gassen erläuterte, dass sich während der vergangenen Pandemiejahre weit über 70 000 Praxen am Impfen beteiligt hätten. "Das Potenzial im ambulanten Bereich ist also hoch."

Praxen können den neuen Impfstoff laut KBV bis kommenden Dienstag anfordern. Erste Dosen könnten voraussichtlich noch am Donnerstag oder Freitag kommen. Die reguläre Belieferung soll am 12. September erfolgen./sam/DP/stw