BERLIN (Dow Jones)--Angesichts der vom US-Pharmakonzern Pfizer angekündigten Lieferkürzungen erwartet die Bundesregierung zum Monatsende deutlich weniger Impfstoffdosen gegen das Coronavirus als ursprünglich zugesagt. "Wir rechnen jetzt eigentlich in der kommenden Woche mit einer Reduzierung der Liefermenge", teilte ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums in Berlin mit. Statt 667.000 Dosen des Impfstoffs von Pfizer und des Mainzer Unternehmens Biontech werde die Bundesrepublik nur noch 485.550 Impfstoffdosen erhalten.

Diese Zahlen habe das Gesundheitsministerium nun auch an die Länder weitergegeben, die für die Impfkampagne vor Ort zuständig sind. In dieser Woche sei Deutschland noch nicht von den Kürzungen betroffen. Wenn wie empfohlen aus einer Ampulle künftig 6 statt 5 Impfstoffdosen gezogen würden, erhalte das Land sogar 26 Prozent mehr, betonte der Sprecher. "Ab Anfang Februar liegen wir dann wieder konstant über Plan."

Am Freitag hatte das US-Unternehmen überraschend angekündigt, zeitweise seine Lieferungen nach Europa zu verringern. Als Grund wurden Umbaumaßnahmen im Pfizer-Werk im belgischen Puurs genannt, die nötig seien, um die Produktion des Biontech-Impfstoffs langfristig zu erhöhen. "Diese kurzfristige Ankündigung war für unsere Seite natürlich ärgerlich", betonte der Ministeriumssprecher.

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January 20, 2021 08:23 ET (13:23 GMT)