BERLIN (awp international) - Der Impfstoff von Moderna dürfte nach Herstellerangaben auch vor den zunächst in Grossbritannien und Südafrika entdeckten Corona-Varianten schützen. In einem Laborexperiment konnte gezeigt werden, dass geimpfte Probanden in ausreichendem Mass sogenannte neutralisierende Antikörper gegen die Varianten B.1.1.7 (Grossbritannien) und B.1.351 (Südafrika) - auch als 501Y.V2 bekannt - im Blut haben, wie Moderna am Montag mitteilte. Die Studie wurde bislang allerdings nicht von unabhängigen Experten begutachtet und in einem Fachjournal veröffentlicht.

"Wir sind durch die neuen Daten ermutigt, und sie bestärken unsere Zuversicht, dass der Covid-19-Impfstoff von Moderna gegen diese neu entdeckten Varianten schützt", sagte Unternehmenschef Stephane Bancel laut Mitteilung.

Die Forscher konnten zeigen, dass gegen B.1.1.7 ähnlich viele neutralisierende Antikörper gebildet werden wie gegen die herkömmlichen Varianten. Gegen B.1.351 wurden deutlich weniger solcher Antikörper gebildet. Der Schutz bleibe vermutlich dennoch bestehen, teilte Moderna mit.

Das Unternehmen will trotz dieser Ergebnisse nun nach Wegen suchen, um eine deutlichere Immunantwort bei Geimpften hervorzurufen. So soll unter anderem getestet werden, was eine zusätzliche Dosis bewirkt.

Deutschland und anderen Ländern bereitet grosse Sorgen, dass ansteckendere Mutanten des Coronavirus die Infektionslage massiv verschlechtern könnten. In Grossbritannien hatte sich die Variante B.1.1.7 rasch verbreitet - in Südafrika war es die Coronavirus-Variante B.1.351. "Beide Varianten haben sich schnell ausgebreitet und werden mit einer erhöhten Übertragung und einer höheren viralen Belastung nach der Infektion in Verbindung gebracht", teilte Moderna mit. Auch in Deutschland gibt es bereits einige Nachweise dieser Mutanten.

Vergangene Woche hatten bereits das Mainzer Unternehmen Biontech und sein US-Partner Pfizer verkündet, dass ihr Impfstoff wahrscheinlich gegen die Corona-Variante B.1.1.7 schütze./jrz/DP/stw