BERLIN (dpa-AFX) - Bundeskanzlerin Angela Merkel hat erneut zugesichert, die Corona-Impfungen in Deutschland möglichst schnell voranzubringen. Wenn alles wie zugesagt erfolge, könne man es schaffen, "bis Ende des Sommers jedem Bürger ein Impfangebot zu machen", bekräftigte die CDU-Politikerin am Donnerstag in Berlin mit Blick auf geplante Lieferungen und Zulassungen weiterer Impfstoffe. Sie verwies darauf, dass der Sommer kalendarisch bis 21. September geht.

"Ich verstehe die Ungeduld", sagte Merkel. Sie nahm zugleich den Mainzer Impfstoff-Entwickler Biontech in Schutz und verteidigte erneut die gemeinsame europäische Impfstoff-Beschaffung. Es wäre "furchtbar", wenn es sonst in Deutschland schon Impfungen gegeben hätte, in kleineren Ländern aber nicht. "Bei der Impfstoffbestellung finde ich, dass wir das Menschenmögliche getan haben."

Sie betreibe kein Produktionswerk für Impfstoffe und könne daher die Produktion selbst nicht garantieren. Die Bundesregierung unterstütze aber etwa den Aufbau eines Biontech-Werks in Marburg, das weitere Kapazitäten schaffe. Merkel betonte die Erwartung, dass für das erste Quartal insgesamt zugesagte Liefermengen trotz Umbauten in einer Abfüllanlage des Biontech-Partners Pfizer kommen. Auf die Frage, wie schnell eine Herdenimmunität in Deutschland zu erreichen sei, sagte sie, es sei Entscheidung der Bürger, wie viele sich impfen lassen. Für Kinder gebe es auch keine Impfungen, erläuterte sie.

Merkel wandte sich dagegen, dass es für Geimpfte bereits Ausnahmen von Corona-Beschränkungen geben könnte. "Wir wissen nicht, ob der Geimpfte andere anstecken kann. So lange stellt sich die Frage von Privilegien überhaupt nicht."/bk/DP/nas