Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


IW: Bundesbürger gaben im Corona-Jahr 2020 im Schnitt 1.250 Euro weniger aus 

Im Corona-Jahr 2020 haben die Bundesbürger im Durchschnitt mindestens 1.250 Euro weniger ausgegeben als im Jahr vor der Krise. Vor allem Dienstleistungen wurden viel weniger in Anspruch genommen, berichtet das Institut der deutschen Wirtschaft (IW). In der Summe entspricht der Rückgang 116 Milliarden Euro. Wäre der Konsum so stark gewachsen wie von 2010 bis 2019 - um jährlich 1,5 Prozent -, würde der Verlust 2020 sogar insgesamt 147 Milliarden Euro oder 1.750 Euro je Bundesbürger betragen. Inzwischen beurteilen die Konsumenten ihre finanzielle Situation zwar wieder besser, sind aber trotzdem noch nicht in Kauflaune. Der Index des Verbrauchervertrauens, der von The Conference Board (TBC) und dem IW quartalsweise veröffentlicht wird, steigt leicht, erreicht nicht das Vorkrisenniveau.


Bund verlangt bei Corona-Hilfen mehr Tempo der Länder 

Der Bund verlangt bei Corona-Hilfen mehr Tempo der Länder. Vor allem Berlin und Hamburg hinken mit Auszahlung hinterher, berichtet die Wirtschaftswoche. Zwar seien sowohl bei der November- wie der Dezemberhilfe mittlerweile länderübergreifend zwischen 93 und 97 Prozent aller Anträge ausgezahlt. Bezogen auf das finanzielle Volumen allerdings gibt es zwischen einzelnen Bundesländern große Spannen: Bei der Dezemberhilfe wurden vom Land Berlin erst 61 Prozent der beantragten Mittel ausgezahlt, im Saarland hingegen fast 94 Prozent. Bei der Novemberhilfe wiederum reicht die Auszahlungsquote nach Antragsvolumen von 76 Prozent in Hamburg bis zu 95 Prozent in Thüringen. Gerade die noch ausstehenden Anträge stünden also für große Summen. "Einige warten noch immer auf die vollständige Auszahlung der November- und Dezemberhilfe durch die Länder. Daher appelliere ich an die Länder den Fokus auf diese Anträge zu richten", sagte Ulrich Nußbaum, Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, der Wirtschaftswoche.


Lehrerverband: Grenzwert für Schulschließungen weiterhin zu hoch 

Der Deutsche Lehrerverband hält den im neuen Infektionsschutzgesetz vorgesehenen Grenzwert für Schulschließungen weiterhin für zu hoch. Es sei zwar ein Fortschritt, das nach Überarbeitungen nun ein Corona-Inzidenzwert von 165 als Grenze für ein Ende des Präsenzunterrichts vorgesehen sei, "doch auch eine Inzidenz von 165 ist noch deutlich zu hoch", sagte Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger der Funke Mediengruppe.


Rund 9.600 Corona-Neuinfektionen in Deutschland 

In Deutschland sind innerhalb eines Tages 9.609 (Vorwoche: 10.810) Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert worden. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden zudem 297 (294) weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sank leicht auf 162,4. Am Vortag hatte sie bei 165,3 gelegen. Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Fälle in Deutschland seit Beginn der Pandemie liegt nach Angaben des RKI mittlerweile bei 3.163.308. Die Zahl der insgesamt registrierten Todesfälle stieg auf 80.303.


Ärztepräsident Reinhardt fordert Nachschärfung des Infektionsschutzgesetzes 

Ärztepräsident Klaus Reinhardt hat die Bundestagsfraktionen aufgefordert, das geplante Infektionsschutzgesetz nachzuschärfen und neben dem Inzidenzwert noch weitere Kriterien für die Aktivierung der Corona-Notbremse mit aufzunehmen. "Der Inzidenzwert allein sagt nichts über die tatsächliche Krankheitslast aus, da Infektionen häufig ohne oder mit nur geringen Symptomen verlaufen", sagte der Präsident der Bundesärztekammer der Rheinischen Post. Aus medizinischer Sicht sei es daher geboten, bei der Entscheidung über die Lockerung oder Verschärfung von Schutzmaßnahmen "weitere epidemiologische Daten zu berücksichtigen", sagte Reinhardt. Konkret schlug er vor, etwa die Zahl der täglichen Neuaufnahmen von Corona-Intensivpatienten sowie die Anzahl intensivpflichtiger und invasiv beatmeter Patienten der letzten sieben Tage mit aufzunehmen.


Hausärzte erhalten nächste Woche 500.000 Impfdosen mehr - Zeitung 

Die niedergelassenen Ärzte in Deutschland sollen einem Bericht zufolge in der kommenden Woche 500.000 Corona-Impfdosen mehr erhalten als bisher geplant - allerdings nur noch den Impfstoff von Biontech und Pfizer. Wie die Rheinische Post unter Berufung auf die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) berichtete, wird der Bund den Praxen "für die Woche vom 26. April bis 2. Mai ausschließlich den Impfstoff von Biontech-Pfizer bereitstellen, mit zwei Millionen Dosen aber deutlich mehr, als bisher avisiert waren". Ursprünglich sollten in der letzten Aprilwoche demnach rund 1,5 Millionen Impfdosen an die Praxen gehen, davon drei Viertel Biontech und ein Viertel Astrazeneca. "Durch die höhere Liefermenge können Vertragsärzte nunmehr 24 bis 48 Dosen für die Woche vom 26. April bis 2. Mai ordern", zitierte die Zeitung aus einer Mitteilung der KBV an die Praxen. "Nunmehr erhalten die Arztpraxen ausschließlich Impfstoff von Biontech-Pfizer."

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April 20, 2021 03:18 ET (07:18 GMT)