TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--An den asiatischen Börsen ist es am Montag im späten Geschäft auf breiter Front nach oben gegangen. Händler verwiesen auf den an der Wall Street positiv aufgenommenen US-Arbeitsmarktbericht. Dieser habe einerseits Konjunkturoptimismus geschürt, gleichzeitig die Tür für eine Zinserhöhungspause durch die US-Notenbank nicht geschlossen. Konjunkturoptimismus wurde auch befeuert durch einen gestiegenen Caixin-Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor in China im Mai, der deutlicher in den Wachstum anzeigenden Bereich vorgerückt war.

"Die Dienstleister bleiben optimistisch, auch weil sich das Marktumfeld in der Nach-Covid-Ära verbessert hat. Allerdings sank das Maß ihrer Erwartungen für die künftige Tätigkeit den vierten Monat in Folge und rutschte unter den historischen Durchschnitt", sagte Caixin-Insight-Ökonom Wang Zhe. Der auf Daten der staatlichen Statistikbehörde basierende offizielle Einkaufsmanagerindex war im Mai gesunken.

Die chinesischen Festlands-Börsen hinkten derweil der Entwicklung hinterher. Im Handel verwies man auf die schwachen Erwartungen der chinesischen Dienstleister sowie auf die Spannungen zwischen den USA und China im Ringen um Einfluss im asiatisch-pazifischen Raum. Diese waren erneut deutlich zutage getreten. Chinas Verteidigungsminister Li Shangfu warnte bei einer Sicherheitskonferenz in Singapur eindringlich vor "Nato-ähnlichen" Bündnissen in der Region. In der Meeresenge zwischen der Insel Taiwan und dem chinesischen Festland hatte es zuvor erneut eine gefährliche Annäherung zwischen Militärschiffen aus China und den USA gegeben.

In Hongkong stieg der HSI um 0,8 Prozent, der Schanghai-Composite schaffte nur ein mageres Plus von 0,1 Prozent. Im Ölsektor gewannen SMIC 4,8 und PetroChina 0,9 Prozent, nachdem Saudi-Arabien eine einseitige Förderkürzung bekannt gegeben hatte. Der japanische Nikkei-225 zog dagegen um 2,2 Prozent an und schloss erstmals seit Juli 1990 oberhalb der Marke von 32.000 Punkten. Auch hier waren unter anderem Ölwerte gesucht, Inpex zogen um 2,8 und Eneos Holdings um 2,1 Prozent an.

Der Kospi in Südkorea zeigte sich mit Aufschlägen von 0,5 Prozent, und der australische Leitindex S&P/ASX-200 stieg um 1,0 Prozent. In Australien wurde der negative Trend am Arbeitsmarkt gestoppt, im Mai wurden wieder mehr Stellen geschaffen. ANZ-Volkswirtin Madeline Dunk verwies aber darauf, dass die Schaffung neuer Stellen noch immer 8 Prozent niedriger als im September 2022 liege. Die Arbeitslosenquote im April war jüngst geklettert und auch der NAB-Beschäftigungsindex war jüngst gesunken.


   Ölpreise schon wieder auf dem Rückzug 

Die Ölpreise kamen von ihren Tageshochs schon wieder deutlich zurück. Saudi-Arabien will seine Ölproduktion ab Juli angesichts sinkender Ölpreise weiter verringern. Wie das Land nach teils umstrittenen Verhandlungen mit anderen Staaten der Opec mitteilte, soll die Produktion um 1 Million Barrel täglich reduziert werden. Die Kürzung gelte zusätzlich zu den bereits angekündigten Drosselungen. Allerdings zeigten sich offen Auseinandersetzungen um die Förderquoten innerhalb der Gruppe Opec+. Demnach unterminiere Russland mit seinen Exporten billigen Öls die Bemühungen der Saudis um stabilere Preise, heißt es aus Kreisen.


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Index (Börse)            zuletzt        +/- %      % YTD          Ende 
S&P/ASX 200 (Sydney)    7.216,30        +1,0%      +2,5%         08:00 
Nikkei-225 (Tokio)     32.217,43        +2,2%     +20,8%         08:00 
Kospi (Seoul)           2.615,41        +0,5%     +16,9%         08:00 
Schanghai-Comp.         3.232,44        +0,1%      +4,6%         09:00 
Hang-Seng (Hongk.)     19.109,63        +0,8%      -4,2%         10:00 
Straits-Times (Sing.)   3.184,23        +0,6%      -2,6%         11:00 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %      00:00  Fr, 9:44 Uhr   % YTD 
EUR/USD                   1,0691        -0,2%     1,0708        1,0763   -0,1% 
EUR/JPY                   150,07        +0,1%     149,89        149,57   +6,9% 
EUR/GBP                   0,8620        +0,2%     0,8600        0,8594   -2,6% 
GBP/USD                   1,2402        -0,4%     1,2448        1,2524   +2,5% 
USD/JPY                   140,36        +0,3%     139,98        138,97   +7,1% 
USD/KRW                 1.307,52        +0,1%   1.305,97      1.305,88   +3,6% 
USD/CNY                   7,1180        +0,5%     7,0848        7,0791   +3,2% 
USD/CNH                   7,1288        +0,3%     7,1044        7,0915   +2,9% 
USD/HKD                   7,8385        +0,0%     7,8369        7,8334   +0,4% 
AUD/USD                   0,6598        -0,1%     0,6602        0,6610   -3,2% 
NZD/USD                   0,6051        -0,1%     0,6057        0,6094   -4,7% 
Bitcoin 
BTC/USD                26.832,32        -1,4%  27.209,43     27.096,60  +61,6% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settlem.      +/- %       +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  72,96        71,74      +1,7%         +1,22   -8,6% 
Brent/ICE                  77,43        76,13      +1,7%         +1,30   -7,5% 
GAS                               VT-Settlem.                  +/- EUR 
Dutch TTF                  24,28        23,69      +2,5%         +0,59  -67,9% 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag      +/- %       +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.942,04     1.948,10      -0,3%         -6,06   +6,5% 
Silber (Spot)              23,43        23,61      -0,8%         -0,18   -2,2% 
Platin (Spot)           1.010,83     1.003,03      +0,8%         +7,80   -5,4% 
Kupfer-Future               3,71         3,73      -0,5%         -0,02   -2,8% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com 

DJG/DJN/flf/smh

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June 05, 2023 05:05 ET (09:05 GMT)