Zürich (awp) - Die Finma hat das letzte Woche bekannt gewordene Verfahren gegen die Banca Credinvest abgeschlossen und verschiedene Massnahmen verordnet. Das Tessiner Institut hat gemäss der Schweizer Finanzmarktaufsicht "schwer gegen die Geldwäschereibestimmungen verstossen".

Die Untersuchung stand im Kontext des mutmasslichen Korruptionsfalls rund um den venezolanischen Ölkonzern PDVSA. Die Finma hatte im November 2018 ein Enforcementverfahren gegen die Bank eröffnet und war dabei Hinweisen auf Verstösse gegen die Geldwäschereibestimmungen nachgegangen.

Das Geldwäschereidispositiv und das Risikomanagement der Bank seien ungenügend gewesen, teilte die Finma am Dienstag nun mit. Insbesondere im Zeitraum 2013 bis 2017 habe sie gegen die Sorgfaltspflichten im Bereich der Geldwäschereibekämpfung verstossen. Namentlich habe sie ihre Kunden und wirtschaftlich Berechtigte ungenügend identifiziert, Transaktionen dieser Kunden unzureichend überwacht, die Prozesse lückenhaft dokumentiert und Verdachtsmomente zu spät den Behörden gemeldet.

"Zur Wiederherstellung des ordnungsgemässen Zustandes" habe die Finma nun verschiedene Massnahmen verfügt, deren Umsetzung von der Bank bereits eingeleitet worden sei, heisst es in der Mitteilung weiter. Unter anderem muss die Bank demnach alle Private-Banking-Kunden auf erhöhte Geldwäschereirisiken überprüfen.

Die Finma betont in diesem Zusammenhang auch, dass sie "konsequent gegen Verstösse im Geldwäschereibereich" vorgehe. Die Geldwäschereigefahr sei weiterhin ein "Hauptrisiko des Finanzplatzes". Man habe dabei den Fokus auf die bekannten internationalen Korruptionsfälle (Petrobras, Odebrecht, 1MDB, Panama Papers, FIFA oder PDVSA) gelegt.

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