Zürich (awp) - Die auf Industrieunternehmen spezialisierte Beteiligungsgesellschaft Perrot Duval hat im ersten Semester des im Mai angelaufenen Geschäftsjahres 2020/21 erneut einen Verlust erlitten. Hauptgrund dafür ist der Verkauf einer Division. Auch für das Gesamtjahr 2020/21 wird ein Verlust erwartet.

Im ersten Semester (per Ende Oktober) resultierte ein Verlust von 1,8 Millionen Franken, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Dies sei auf den Wegfall der Division Infranor zurückzuführen, welche an die Guangzhou Hao Zhi Industrial Co. Ltd. verkauft wurde.

Seit diesem Verkauf im vergangenen Januar ist die Gruppe mit der Ausarbeitung einer Vision und einer Strategie für die Zukunft beschäftigt. Die damit verbundenen internen und externen Untersuchungen und Analysen seien allerdings mit Kosten und Investitionen verbunden.

Weiterhin zählt Perrot Duval die Automatisierungstechnik zum Kerngeschäft. Das Interessengebiet soll allerdings auf neue Technologien und deren Rentabilität ausgeweitet werden. Akquisitionsziele gebe es dabei zwar viele, deren Qualität und Wachstumspotential seien aber teils fragwürdig. Erschwert werde das Vorhaben zusätzlich durch die Auswirkungen des Coronavirus.

Umsatz von Füll bricht ein

Der Umsatz der derzeit einzigen Division, der Füll Gruppe, ist in den ersten sechs Monaten auf 1,3 Millionen Franken im Vergleich zur Vorjahresperiode um mehr als die Hälfte eingebrochen. Damals lag der Umsatz noch bei über 20 Millionen, wobei mehr als 17 Millionen Franken auf die mittlerweile verkaufte Infranor entfielen.

Die Füll Gruppe ist auf die Entwicklung und Herstellung von kundenspezifischen oder standardgefertigten Dosier- und Lageranlagen für Flüssigkeiten und Pasten spezialisiert. Das Management von Füll gehe davon aus, dass viele Projekte aufgrund von Covid-19 auf das nächste Jahr verschoben worden seien. Einige grössere Projekte, die bis Ende Oktober 2020 in Auftrag gegeben worden seien, sollten denn auch in der zweiten Jahreshälfte abgeschlossen werden.

Künftig will Perrot Duval lediglich noch den Geschäftsgang der Füll-Gruppe kommentieren.

Für das Gesamtjahr 2020/21 per Ende April erwartet Perrot Duval für Füll, dass der Umsatz den budgetierten 7,2 Millionen Franken liegen werde. Die höhere Kundennachfrage und zusätzliche Aktivitäten würden allerdings die Senkung der Betriebskosten, insbesondere durch die Einführung von Kurzarbeit, verhindern. Der operative Gewinn (EBIT) dürfte deshalb ausgeglichen sein.

Für Perrot Duval als Gruppe wird einen Verlust von 1,0 Millionen Franken in Aussicht gestellt.

cf/kw