WTO: Welthandel weniger stark eingebrochen - aber Erholung langsamer
Am 06. Oktober 2020 um 15:06 Uhr
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GENF (dpa-AFX) - Der coronabedingte Einbruch des Welthandels wird nach einer neuen Schätzung der Welthandelsorganisation (WTO) in diesem Jahr weniger dramatisch als im April befürchtet. Dafür bleibt die für das nächste Jahr erwartete Erholung aber deutlich hinter den Erwartungen zurück, wie die WTO am Dienstag berichtete. "Der (Coronavirus)-Ausbruch hat die Weltwirtschaft auf beispiellose Weise getroffen", sagte der stellvertretende Generaldirektor Yi Xiaozhun. Er warnte Regierungen davor, nun in Protektionismus zu verfallen.
Einer der wenigen Lichtblicke war erwartungsgemäß der Handel mit Gesichtsmasken: der Handel sei in den ersten sechs Monaten im Jahresvergleich um 87 Prozent auf 71 Milliarden Dollar (60 Mrd Euro) gestiegen. 57 Prozent davon habe China geliefert.
Die Volkswirte rechnen nun mit einem Rückgang im Warenhandel in diesem Jahr von 9,2 Prozent. Im April hatte sie im besten Falle mit minus 12,9 Prozent gerechnet. Für 2021 rechnen sie mit nun mit einem Wachstum um 7,2 Prozent, womit das Vor-Krisen-Niveau nicht erreicht werden kann. Im April waren sie noch von plus 21,3 Prozent ausgegangen. Die Unsicherheit bleibe bei allen Prognosen groß: Sowohl stark steigende Infektionszahlen als auch ein baldiger erfolgreicher Impfstoff könnten die Prognosen über den Haufen werfen.
Zwar brach der Warenhandel im zweiten Quartal so stark ein wie nie zuvor im Vergleich zum Vorquartal, um 14,3 Prozent. Die Aussichten für das Gesamtjahr hätten sich aber durch gute Handelszahlen im Juni und Juli verbessert. Im zweiten Quartal waren vor allem Europa und die USA mit einem Einbruch von mehr als 20 Prozent betroffen. Das Bruttoinlandsprodukt fiel im ersten Halbjahr stärker als gedacht. Analysten gingen jetzt von minus 4,8 Prozent aus (April-Prognose: minus 2,5), gefolgt von 4,9 Prozent Wachstum im nächsten Jahr.
Die WTO ist mitten in der größten Krise - sowohl im Welthandel als auch intern - führungslos. Generaldirektor Roberto Azevêdo war Ende August vorzeitig zurückgetreten, aus persönlichen Gründen, wie er sagte. Wenige Tage später heuerte der Brasilianer dann bei der US-Getränkefirma Pepsico für ein Millionensalär an. Ein Nachfolger oder eine Nachfolgerin soll bis November ernannt werden. Hauptaufgabe wird eine von den USA getriebene, aber von vielen Ländern ebenfalls geforderte Reform der Organisation./oe/DP/zb
PepsiCo, Inc. ist einer der weltweit ührenden Hersteller von alkoholfreien Getränken und Snacks. Der Umsatz ist wie folgt auf die verschiedenen Geschäftszonen verteilt:
- Nordamerika (60,8%): Verkauf von Getränken (49,7% des Umsatzes; Sodagetränke, konzentrierte Fruchtsäfte, Wasser, Tee- und Kaffeegetränke; Marken Aquafina, Diet Mountain Dew, Diet Pepsi, Gatorade, Gatorade Zero, Mountain Dew, Pepsi, Propel, usw.), von Snacks (44,8%; Chips, Tortillas und Bretzels; Lay's, Doritos, Tostitos, Cheetos, Fritos, Ruffles, usw.) und von Getreideprodukten (5,6%; verzehrfertige Getreideprodukte, Reis, Weizen, usw.);
- Europa (14,5%): Verkauf von Snacks (Markennamen Cheetos, Chipita, Doritos, Lay's, Ruffles und Walkers) und Getränken (7UP, Diet Pepsi, Lubimy Sad, Mirinda, Pepsi und Pepsi Max);
- Lateinamerika (12,7%): Verkauf von Snacks (Marken Doritos, Marias Gamesa, Cheetos, Ruffles, Emperador, Saladitas, Sabritas, Elma Chips, Tostitos und Rosquinhas Mabe) ;
- Asien / Pazifik / Australien / Neuseeland (6,7%): Verkauf von Snacks (Marken BaiCaoWei, Cheetos, Doritos, Lay's und Smith's), Getränken und Sirupen (7UP, Aquafina, Mirinda, Mountain Dew, Pepsi und Sting);
- Afrika / Mittlerer Osten / Südasien (5,3%): Verkauf von Snacks (Marken Chipsy, Doritos, Kurkure, Lay's, Sasko, Spekko und White Star) und Getränken (7UP, Aquafina, Mirinda, Mountain Dew und Pepsi).
Geographisch gesehen verteilt sich der Umsatz wie folgt: USA (57%), Mexiko (7,7%), Kanada (4,1%), Russland (3,9%), China (3%), Vereinigtes Königreich (2,1%), Brasilien (1,9%), Südafrika (1,9%) und sonstige (18,4%).