Baar (awp) - Partners Group engagiert ein Management-Schwergewicht aus Deutschland für sein Anlageteam. Wolf-Henning Scheider, CEO des Automobilzulieferers ZF Friedrichshafen, wird Anfang 2023 Head Private Equity beim Zuger Asset Manager.

Scheider trete damit die Nachfolge von CEO David Layton an, welcher die Leitung des Bereichs Private Equity bei der Ernennung zum Unternehmenschef behalten hatte, teilte Partners Group am Dienstag mit. Scheider werde gleichzeitig auch Partner, aber nicht Teil der Geschäftsleitung. Arbeiten wird er am Hauptsitz in Baar.

Scheider begann seine Karriere 1987 bei Bosch und wurde später Mitglied der Geschäftsführung. Später war er zudem CEO des Automobilzulieferers Mahle. Die ZF Group stellt Systeme für Autos, Nutzfahrzeuge und Industrietechnik her und erwirtschaftet mit mehr als 150'000 Mitarbeitern einen Jahresumsatz von über 38 Milliarden Euro.

Das Private-Equity-Portfolio, für das Scheider bei Partners Group verantwortlich sein wird, umfasst den Angaben zufolge derzeit über 100 Unternehmen in 23 Ländern. Diese beschäftigen insgesamt rund 250'000 Mitarbeiter.

Neue Wege der Personalstrategie

Scheider sei der nächste Neuzugang in einer Reihe von leitenden Angestellten aus der Industrie. So sei etwa kürzlich Ben Breier als Partner und Leiter Private Equity Health & Life in den USA ernannt worden. Breier war zuletzt CEO von Kindred Healthcare, einem US-Anbieter von Gesundheitsdienstleistungen.

"Wir glauben, dass öffentliche und private Märkte ihre Rollen tauschen und dass private Märkte die zukünftigen Verwalter des Wachstums und der Nachhaltigkeit der Realwirtschaft sein werden", liess sich Steffen Meister, exekutiver Verwaltungsratspräsident bei Partners Group, in der Mitteilung zitieren. Aus diesem Grund würden gezielt erfahrene Führungskräfte aus marktführenden Unternehmen innerhalb des Investmentgeschäfts eingestellt.

Der Vermögensverwalter bricht damit zunehmend mit einer Tradition: In der Vergangenheit wurden Nachfolger für Top-Positionen bei Partners Group meist intern aufgebaut.

Scheider hatte im März bereits angekündigt, seinen im Januar 2023 auslaufenden Arbeitsvertrag bei ZF nicht verlängern zu wollen. Nach über drei Jahrzehnten in der Automobilindustrie und Erreichen des 60. Lebensjahres habe er sich entschlossen, seine aktive Zeit in der Branche zum Jahresende zu beenden, um sich anderen Herausforderungen zu widmen, hiess es damals in einer Mitteilung vom deutschen Konzern.

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