Das Wachstum von Palantir flacht ab, mit einem Umsatzanstieg von 17% im Jahr 2023. Das ist weniger als im Jahr 2022, als das Wachstum noch bei 24% lag; deutlich weniger als im Jahr 2021 mit 41%; und noch weniger als im Jahr 2020, als es 47% erreichte.

Diese Verlangsamung geht einher mit einer weiterhin mühsamen Neuausrichtung des Kundenportfolios, da die Regierungskunden immer noch 54% des Umsatzes ausmachen - gegenüber 58% zwei Jahre zuvor. Der Anteil der Privatunternehmen als Kunden bewegt sich also nur geringfügig.

Das Jahr 2023 markiert jedoch eine Wende, denn zum ersten Mal schreibt Palantir schwarze Zahlen - wenn auch nur knapp. Dies wurde durch eine deutliche Reduzierung der Vergütungen in Form von Aktienoptionen ermöglicht, die von 565 Millionen Dollar im Jahr 2022 auf 476 Millionen Dollar im Jahr 2023 sanken.

Wir befinden uns hier immer noch auf hohen Niveaus - immerhin 21% des Umsatzes - aber weit entfernt von den früheren Auswüchsen, als die Vergütungen in Aktienoptionen mehr als 80% des Umsatzes ausmachten. Bereits vor achtzehn Monaten äußerte MarketScreener ernsthafte Bedenken gegenüber diesen eigenartigen Managementpraktiken.

Die Skeptiker, die behaupteten, dass Palantir eigentlich eher ein Beratungsunternehmen als ein Softwareentwickler sei, könnten durch eine Bruttomarge von fast 80% - näher an einem Dassault Systèmes als an einem Accenture oder CapGemini - eines Besseren belehrt werden.

Dennoch ist nicht sicher, ob sich daraus eine besonders positive Schlussfolgerung ziehen lässt, da die Nettomarge am Ende immer noch winzig ist...

Die Anhänger des von Peter Thiel und Alex Karp geführten Unternehmens werden erleichtert sein, zu erfahren, dass Palantir sich nicht im Goldhandel neu erfinden wird. Im Jahr 2021 hatte Palantir etwas kurios Goldbarren im Wert von 51 Millionen Dollar erworben - diese wurden kürzlich ohne Gewinn oder Verlust wieder verkauft.

Die finanzielle Position bleibt mit fast 3 Milliarden Dollar an liquiden Mitteln und Äquivalenten sehr gut. Dies lässt Palantir mit einem Unternehmenswert von 33 Milliarden Dollar glänzen, was dem Fünfzehnfachen seines Umsatzes entspricht - ein Vielfaches, das manche sicherlich als absurd empfinden werden.

Tatsächlich sind beispielsweise extrem profitable und weiterhin wachsende Softwarehersteller wie Descartes Systems oder Dassault Systèmes zu niedrigeren Vielfachen bewertet als der Markt Palantir zuweist - auch wenn Vergleiche bekanntlich hinken.