KOPENHAGEN (dpa-AFX) - Die Umstellung auf erneuerbaren Energien wie Wind- und Solarenergie kommt in Europa nicht nur dem Kampf gegen die Klimakrise, sondern auch der Umwelt zugute. Der zunehmende Einsatz von erneuerbaren Energiequellen hat nach Angaben der Europäischen Umweltagentur EEA zwischen 2005 und 2018 auch positive Auswirkungen auf Luft- und Wasserverschmutzung gezeigt. Das teilte die EU-Behörde am Montag in Kopenhagen mit.

Der EEA zufolge hat der verstärkte Gebrauch von Photovoltaik, Wind und Biomasse bei der Stromproduktion in der EU zwischen 2005 und 2018 zu einer signifikanten Verringerung klimaschädlicher Treibhausgase geführt. Das ist demnach nicht der einzige Vorteil der Umstellung von fossilen auf erneuerbare Energiequellen: Das Wachstum der Erneuerbaren seit 2005 habe in mehrerer Hinsicht auch den auf der Umwelt lastenden Druck reduziert, etwa hinsichtlich der Bildung von Feinstaub oder Eutrophierung und Versauerung von Gewässern.

Der EU-weite Anteil erneuerbarer Energien am Gesamtstrommix lag 2019 nach EEA-Angaben weniger als einen halben Prozentpunkt unterhalb des verbindlichen Ziels von 20 Prozent im Jahr 2020. Die Kohle liefert demnach nicht mehr den Großteil der Elektrizität in der Europäischen Union. Trotzdem wird mit Hilfe fossiler Brennträger weiter mehr Strom produziert als mit erneuerbaren Quellen. So sei der Energiesektor für fast ein Viertel aller EU-Klimagase verantwortlich und bleibe eine wichtige Quelle bei der Versauerung, Eutrophierung und auch bei der Bildung von bodennahem Ozon.

Die EU müsse ihren Stromsektor schneller von Öl, Gas und Kohle befreien, wenn sie ihre Klimaziele erreichen wolle, schrieb die EEA. Sollten die EU-Länder ihre Klima- und Energiepläne für 2030 vollständig umsetzen, könnten die derzeitigen EU-Ziele für das Jahr beim Klima und bei den Erneuerbaren übertroffen werden. Um eine Klimaneutralität 2050 zu erlangen, müsste die erneuerbare Energie aber noch deutlich stärker auf einen Anteil von über 80 Prozent ausgebaut werden./trs/DP/zb