ÖSTERREICHISCHE POST GESCHÄFTSJAHR 2021

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ÖSTERREICHISCHE POST GESCHÄFTSJAHR 2021

11.03.2022 / 07:30
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ÖSTERREICHISCHE POST GESCHÄFTSJAHR 2021:
Umsatz und Ergebnis 2021 verbessert; Paket- übersteigt Briefgeschäft
Ausblick verhalten, schwieriger Start ins Jahr 2022

Mengenwachstum bei Paketen, Rückgang im Brief- und Werbevolumen

- Paketvolumen Österreich +11 %, Türkei +5 %, CEE/SEE +16 % in 2021

- Briefvolumen -4 %, Werbesendungen -1 % in 2021

Umsatz 2021 mit +14,9 % auf 2.519,6 Mio EUR (+5,7 % organisch)

- Brief & Werbepost +0,1 % auf 1.224,2 Mio EUR

- Paket & Logistik +36,4 % auf 1.245,7 Mio EUR (+14,2 % organisch)

- Filiale & Bank +10,8 % auf 74,7 Mio EUR

Ergebnis

- EBITDA +22,3 % auf 370,4 Mio EUR

- EBIT +27,5 % auf 204,7 Mio EUR

- Brief & Werbepost -5,6 % auf 155,2 Mio EUR

- Paket & Logistik +60,6 % auf 118,1 Mio EUR

- Filiale & Bank +10,4 % auf minus 39,2 Mio EUR

- Ergebnis je Aktie +28,7 % auf 2,25 EUR

Cashflow und Bilanz

- Operativer Free Cashflow von 217,9 Mio EUR

- Bilanzsumme durch bank99 nunmehr 4,8 Mrd EUR (+78,8 %)

Ausblick 2022

- Schwierige Prognose im herausfordernden Marktumfeld (Kriegshandlungen in
der Ukraine verfestigen Inflation und gedämpftes Konsumverhalten in vielen
Märkten)

- Start 2022: Erstes Halbjahr mit konjunkturellem Gegenwind

- Möglichst stabiler Umsatz und auch Ergebnis möglichst nahe am Niveau des
Vorjahres angepeilt

Das Jahr 2021 ist für die Österreichische Post sehr erfolgreich verlaufen.
Das Umfeld im nationalen und internationalen Brief- und Paketgeschäft hat
sich nach einem pandemiebedingt schwierigen Jahr 2020 durchwegs verbessert.
"Wir konnten sowohl die Sicherheit unserer Belegschaft und die
Leistungsfähigkeit unserer Logistik gewährleisten als auch die Ertragskraft
unseres Unternehmens steigern", so Generaldirektor DI Dr. Georg Pölzl.

Der Konzernumsatz erhöhte sich 2021 um 14,9 %, wobei 5,7 % auf organisches
Wachstum zurückzuführen war und der weitere Teil auf die Vollkonsolidierung
der türkischen Tochtergesellschaft Aras Kargo. Nach den starken
pandemiebedingten Impulsen im Paketgeschäft in den ersten drei Quartalen war
im vierten Quartal eine Konsolidierung zu verzeichnen. Der Paketumsatz
erhöhte sich im vierten Quartal 2021 lediglich um 0,9 % gegenüber der
Vorjahresperiode. Die Basistrends der Geschäftstätigkeit waren auch 2021
erkennbar: Rückläufige Volumen an Brief- und Werbesendungen bei
gleichzeitigem Zuwachs von Paketmengen, deren Anstieg durch Impulse im
Rahmen von Lockdown-Situationen des stationären Handels geprägt war.

Die divisionale Umsatzverteilung des Konzerns hat sich 2021 wesentlich
gewandelt: Mit 49,0 % hat die Division Paket & Logistik mittlerweile den
größten Anteil am Konzernumsatz der Österreichischen Post, gefolgt von der
Division Brief & Werbepost mit 48,1 % und der Division Filiale & Bank mit
2,9 %. Der Paketumsatz erhöhte sich 2021 um 36,4 % auf 1.245,7 Mio EUR, das
organische Wachstum betrug dabei 14,2 %. Maßgeblich dazu beigetragen hat
sowohl die türkische Tochtergesellschaft Aras Kargo als auch ein starkes
Geschäft in Österreich sowie in Südost- und Osteuropa. Die Division Brief
&
Werbepost war mit einem Umsatz von 1.224,2 Mio EUR (+0,1 %) geprägt von
rückläufigen Briefvolumen sowie weiterhin schwierigen Rahmenbedingungen der
Werbe- und Medienpost aufgrund diverser Lockdown Maßnahmen des Handels. Die
Umsatzerlöse der Division Filiale & Bank verbesserten sich im Geschäftsjahr
2021 um 10,8 % auf 74,7 Mio EUR. Neben der positiven Entwicklung des
Kund*innenhochlaufs hat die Tochtergesellschaft bank99 Ende des Jahres 2021
das Privatkund*innengeschäft der ING in Österreich übernommen. Mit der
Übernahme der ING ergänzt die bank99 ihr bestehendes Angebot um eigene
Kredit- und Veranlagungsprodukte.

Auch die Ergebnissituation spiegelt die verbesserte Umsatzlage wider. Das
EBITDA erhöhte sich auf 370,4 Mio EUR (+22,3 %) und das Ergebnis vor Zinsen
und Steuern (EBIT) um 27,5 % auf 204,7 Mio EUR. Die Division Brief &
Werbepost verzeichnete dabei einen Ergebnisrückgang (EBIT) von 5,6 % auf
155,2 Mio EUR. Das EBIT der Division Paket & Logistik steigerte sich von
73,5 Mio EUR auf 118,1 Mio EUR (+60,6 %) und die Division Filiale & Bank
verbesserte sich 2021 auf minus 39,2 Mio EUR nach minus 43,8 Mio EUR im Jahr
zuvor. Das Periodenergebnis der Österreichischen Post lag in der
Berichtsperiode bei 158,4 Mio EUR nach 115,3 Mio EUR. Das Ergebnis je Aktie
für das Jahr 2021 betrug 2,25 EUR. Auf Basis dieser guten Ergebnissituation
wird der Hauptversammlung am 21. April 2022 wieder eine attraktive Dividende
in Höhe von 1,90 EUR je Aktie vorgeschlagen.

Für das Geschäftsjahr 2022 ist aus heutiger Sicht mit herausfordernden
Rahmenbedingungen zu rechnen sowie der Entfall positiver pandemiebedingter
Einmaleffekte. Bereits 2021 kam es zu Verzögerungen in der globalen
Wertschöpfungskette und steigenden Inflationszahlen, aber auch zu einem
Druck auf die türkische Lira. Die nun hinzukommenden politischen Ereignisse
bedeuten für die Bevölkerung und Unternehmen Europas große
Herausforderungen. "Die Kriegshandlungen in der Ukraine machen uns zutiefst
betroffen. Das menschliche Leid stellt alle anderen Auswirkungen in den
Schatten", so Georg Pölzl.

Während die direkten Auswirkungen auf das Geschäftsmodell der
Österreichischen Post bei den Brief- und Paketströmen aus den betroffenen
Ländern gering sind, werden indirekte Auswirkungen sehr wohl erwartet. Die
Inflation basierend auf Anstiegen bei Energie und Rohstoffen wird sich
verfestigen und könnte somit negative Effekte auf das weitere
Konsumverhalten haben. Darüber hinaus sind bei der Österreichischen
Post-Tochtergesellschaft bank99 negative Effekte in Form von Zahlungen im
Rahmen der Banken-Einlagensicherung in Österreich zu erwarten. Durch den
Gegenwind im Marktumfeld ist in der ersten Jahreshälfte 2022 nicht zu
erwarten, dass die durch positive Sondereffekte unterstützten Ergebnisse der
Vergleichsperiode 2021 wieder erzielt werden können. Trotz des sich
abzeichnenden negativen Umfelds peilt die Österreichische Post einen
möglichst stabilen Umsatz an und ein Konzernergebnis (EBIT), das wieder nahe
an das Niveau des Vorjahres heranreicht.

Kontinuität hat auch hinsichtlich des Ausbauprogrammes der
Logistikkapazitäten Vorrang. 2022 wird weiter sowohl in Wachstum investiert
als auch in die Dekarbonisierung der Logistik. Ziel ist es, die
Spitzenposition der Österreichischen Post hinsichtlich Qualität und
Geschwindigkeit auszubauen und darüber hinaus die Vorreiterposition in der
Dekarbonisierung der Logistik sicherzustellen.

"Grundlage für diese Performance sind unsere mehr als 27.000
Mitarbeiter*innen, die mit hoher Einsatzbereitschaft tagtäglich für unsere
Kund*innen im Einsatz sind - einen herzlichen Dank dafür", so Georg Pölzl.



KENNZAHLEN

                                              Verän-
                                              derung
  Mio EUR                    20201      2021       %     Mio      Q4      Q4
                                                         EUR   20201    2021

  Umsatzerlöse             2.192,0   2.519,6  14,9 %   327,6   692,5   685,4
  Brief & Werbepost        1.222,7   1.224,2   0,1 %     1,5   339,4   330,8
  Paket & Logistik           913,6   1.245,7  36,4 %   332,2   336,9   340,1
  Filiale & Bank              67,4      74,7  10,8 %     7,3    20,1    22,2
  Corporate/Konsolidie-      -11,7     -25,0   <-100   -13,3    -3,9    -7,7
  rung                                             %
  Sonstige betriebliche       64,1      95,2  48,5 %    31,1    20,1    35,8
  Erträge
  Materialaufwand und       -596,2    -715,7   -20,0  -119,-  -200,-  -198,-
  Aufwand für bezogene                             %       5       9       8
  Leistungen
  Aufwand für                 -2,8      -5,4   -96,4    -2,7    -1,1    -1,7
  Finanzdienstleistungen                           %
  Personalaufwand         -1.041,-  -1.160,-   -11,4  -118,-  -295,-  -312,-
                                 4         1       %       7       2       6
  Sonstige betriebliche     -314,4    -363,8   -15,7   -49,4   -92,6  -104,-
  Aufwendungen                                     %                       5
  Ergebnis aus nach der        1,5       0,6   -58,6    -0,9     0,1     0,4
  Equity-Methode                                   %
  bilanzierten
  Finanzanlagen
  EBITDA                     302,8     370,4  22,3 %    67,6   122,9   104,0
  Abschreibungen            -142,2    -165,6   -16,5   -23,5   -43,7   -43,3
                                                   %
  EBIT                       160,6     204,7  27,5 %    44,1    79,2    60,7
  Brief & Werbepost          164,4     155,2  -5,6 %    -9,2    57,7    44,4
  Paket & Logistik            73,5     118,1  60,6 %    44,5    40,9    36,7
  Filiale & Bank             -43,8     -39,2  10,4 %     4,6    -6,4    -5,3
  Corporate/Konsolidie-      -33,5     -29,3  12,7 %     4,2   -12,9   -15,1
  rung2
  Finanzergebnis               1,4      11,7  >100 %    10,2    -2,5    10,1
  Ergebnis vor               162,1     216,4  33,5 %    54,4    76,8    70,8
  Ertragsteuern
  Ertragsteuern              -46,8     -58,0   -24,1   -11,3   -25,9   -22,9
                                                   %
  Periodenergebnis           115,3     158,4  37,4 %    43,1    50,8    47,9
  Ergebnis je Aktie           1,75      2,25  28,7 %    0,50    0,72    0,69
  (EUR)3

  Cashflow aus dem           328,3     442,4  34,8 %   114,1   135,9   124,5
  Ergebnis
  Cashflow aus               732,6     493,3   -32,7  -239,-   214,1    80,6
  Geschäftstätigkeit                               %       3
  CAPEX                      143,3     161,2  12,5 %    18,0    81,6    67,3
  Free Cashflow              739,6     748,4   1,2 %     8,8   158,7   378,4
  Operativer Free            125,7     217,9  73,3 %    92,2    31,1    21,5
  Cashflow4
1 Angepasste Darstellung
2 Umfasst auch das konzerninterne Umlageverfahren
3 Unverwässertes Ergebnis je Aktie, bezogen auf 67.552.638 Stück Aktien
4 Free Cashflow vor Akquisitionen/Wertpapieren/Geldmarktveranlagungen,
Growth CAPEX und Core Banking Assets


AUSZÜGE AUS DEM KONZERNLAGEBERICHT 2021

UMSATZENTWICKLUNG IM DETAIL

Die Umsatzerlöse des Österreichischen Post-Konzerns steigerten sich 2021 um
14,9 % auf 2.519,6 Mio EUR, das organische Umsatzwachstum lag bei 5,7 %. Im
Geschäftsjahr 2021 zeigte die Division Paket & Logistik ein Umsatzwachstum
von 36,4 % (organisches Wachstum +14,2 %) und die Division Brief & Werbepost
Stabilität mit einem Anstieg von 0,1 %. Auch die Division Filiale & Bank
zeigte ein Umsatzplus von 10,8 % auf 74,7 Mio EUR in der Berichtsperiode.

Das Jahr 2021 zeigte im Divisionsvergleich eine große Veränderung mit der
nunmehr gestiegenen Bedeutung des Paketgeschäfts. Die Umsatzerlöse der
Division Paket & Logistik stiegen von 41,5 % im Jahr 2020 auf nunmehr 49,0 %
der gesamten Umsätze im Berichtszeitraum. Einerseits brachte die
Vollkonsolidierung der türkischen Gesellschaft Aras Kargo seit 25. August
2020 Umsatzwachstum, welches sich im Geschäftsjahr 2021 auf 290,7 Mio EUR
belief. Andererseits war der Umsatzanstieg in der Division Paket & Logistik
von 36,4 % im Geschäftsjahr 2021 auch von einem organischen Wachstum durch
Online-Bestellungen und positiven Sondereffekten aus
Logistikdienstleistungen getragen. Der Anteil der Division Brief & Werbepost
am Umsatz der Österreichischen Post reduzierte sich im Berichtsjahr auf 48,1
% (2020: 55,5 %). Während im Vorjahr - noch stark durch negative COVID-19
Effekte betroffen - ein Umsatzrückgang 2020 von 7,4 % verzeichnet wurde,
zeigte sich im Berichtszeitraum 2021 ein leichter Anstieg von 0,1%. Es waren
im aktuellen Geschäftsjahr auch positive COVID-19 Effekte durch
Sonderaussendungen zu verzeichnen. Die grundsätzliche Abnahme des
klassischen Briefes durch die E-Substitution schreitet jedoch weiter voran.
Im Werbegeschäft war eine volatile Entwicklung feststellbar. Nach einem
starken Rückgang im Vorjahr war bei den Werbe- und Medienpostvolumen eine
leichte Erholung zu bemerken. Mit 1. April des Vorjahres erfolgte eine
Produkt- und Tarifanpassung der Briefpost, welche positive Effekte auf die
Umsatzerlöse hatte. Die Division Filiale & Bank erreichte im Geschäftsjahr
2021 einen Anteil am Umsatz von 2,9 % mit Umsatzerlösen von 74,7 Mio EUR
(+10,8 %). Die bank99 ist mit 1. April 2020 im Markt gestartet.

Der Umsatz der Division Brief & Werbepost von 1.224,2 Mio EUR stammte im
Jahr 2021 zu 63,0 % aus dem Bereich Briefpost & Business Solutions, zu 26,9
% aus Werbepost und zu 10,1 % aus Medienpost.
Im Bereich Briefpost & Business Solutions lag der Umsatz mit 771,6 Mio EUR
im Geschäftsjahr 2021 um 1,3 % unter dem Niveau des Vorjahres. Die
rückläufige Volumenentwicklung infolge der Substitution von Briefen durch
elektronische Kommunikationsformen setzte sich fort. Nach einem turbulenten
COVID-19 Jahr 2020 mit 7 % Briefvolumenrückgang aufgrund massiver Lockdown
Maßnahmen zeigte der Volumenrückgang für die aktuelle Periode einen Wert von
4 %. Die Entwicklung ist weiterhin geprägt von den schwierigen
Rahmenbedingungen. Positive Effekte auf die Umsatzerlöse hatten
Sonderaussendungen aufgrund von COVID-19 Maßnahmen und die Produkt- und
Tarifanpassung der Briefpost mit 1. April 2020. Der Bereich Business
Solutions zeigte im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang.
Die Werbepost generierte im Berichtsjahr 2021 einen Umsatzanstieg von 2,6 %
auf 329,3 Mio EUR. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres war noch ein Rückgang
von 13,7 % verzeichnet worden. Im Werbegeschäft hatten sich die COVID-19
bedingten behördlich angeordneten Geschäftsschließungen besonders negativ
ausgewirkt. Es gibt aktuell eine erhöhte Volatilität, die Werbepost wird
weiter strukturell rückläufig bleiben.
Der Umsatz mit Medienpost, also der Zustellung von Zeitungen und Magazinen,
erhöhte sich im Periodenvergleich um 2,8 % auf 123,4 Mio EUR. Dieser Anstieg
ist überwiegend auf die rückläufige Entwicklung im Vorjahr
zurückzuführen
(-9,1 %).

Der Umsatz der Division Paket & Logistik erhöhte sich 2021 um 36,4 % auf
1.245,7 Mio EUR, das organische Wachstum betrug 14,2 %. Das Paketvolumen in
Österreich zeigte nach hohen Zuwächsen im Vergleichszeitraum des Vorjahres
(2020: +30 %) ein abgeschwächtes Wachstum und lag im Jahr 2021 mit 11 % am
prognostizierten Wert. Auch im südost- und osteuropäischen Markt fiel der
Paketvolumenanstieg mit 16 % im Vergleich zum Vorjahr (2020: +27 %) geringer
aus. In der Türkei verzeichnete die Österreichische Post ein moderates
Volumenplus im Paketgeschäft von 5 % gegenüber dem starken Vorjahr (2020:
+37 %). Die gute Entwicklung in der Division Paket & Logistik basiert unter
anderem auf dem anhaltenden E-Commerce-Trend in allen Märkten. Die COVID-19
Pandemie hat im Online-Handel nachhaltige Effekte generiert. Die türkische
Tochtergesellschaft Aras Kargo, welche seit 25. August 2020 als
vollkonsolidiertes Tochterunternehmen in den Konzernabschluss miteinbezogen
wird, trug mit 290,7 Mio EUR ebenfalls positiv zur Umsatzentwicklung 2021
bei. Darüber hinaus waren in der Berichtsperiode positive Sondereffekte aus
Logistikdienstleistungen in Höhe von rund 30 Mio EUR enthalten.
Der Trend hin zu einer schnelleren Zustellung von Paketen hält weiter an.
Insgesamt entfielen in der Berichtsperiode 66,0 % des Divisionsumsatzes auf
den Premium-Bereich (Zustellung erfolgt am Werktag nach der Aufgabe). Dies
entspricht einem Anstieg von 44,8 % auf 822,2 Mio EUR im Geschäftsjahr 2021.
Der Anteil des Bereichs Paket Standard am Divisionsumsatz beträgt 25,1 %. Im
Geschäftsjahr 2021 verzeichnete dieser Bereich einen Zuwachs von 14,3 % auf
313,2 Mio EUR.
Im Bereich Paket Sonstige Leistungen, der diverse
Logistik-Zusatzdienstleistungen beinhaltet und auf den 8,9 % des
Divisionsumsatzes entfallen, wurden im Jahr 2021 Umsätze in Höhe von 110,3
Mio EUR generiert. Dies entspricht einem Anstieg von 54,2 %, geprägt durch
positive Sondereffekte.
Eine Betrachtung nach Regionen zeigt, dass 2021 63,6 % der Divisionsumsätze
in Österreich erzielt wurden, mit einem Anstieg von 18,5 % gegenüber der
Vergleichsperiode des Vorjahres. 36,4 % der Divisionsumsätze entfielen auf
das internationale Geschäft der Tochtergesellschaften, davon 23,3 % auf die
Türkei und 13,1 % auf Südost- und Osteuropa. Das Umsatzplus im
wettbewerbsintensiven Raum Südost- und Osteuropa lag 2021 bei 13,6 %,
getrieben durch gestiegene Paketmengen aufgrund der COVID-19 Pandemie.

Die Umsatzerlöse der Division Filiale & Bank verbesserten sich im
Geschäftsjahr 2021 um 10,8 % von 67,4 Mio EUR auf 74,7 Mio EUR.
Die Filialdienstleistungen reduzierten sich um 6,8 % von 44,8 Mio EUR auf
41,8 Mio EUR im aktuellen Berichtszeitraum aufgrund des Wegfalls diverser
Servicevergütungen des ehemaligen Bankpartners, die im Vorjahr noch
enthalten waren, sowie geringeren Erlösen aus Handelswaren. Gegenläufig
entwickelten sich die Filialprodukte, die aufgrund zusätzlicher Aufträge
einen leichten Anstieg verzeichneten.
Die Erträge aus Finanzdienstleistungen in Höhe von 32,9 Mio EUR zeigten im
Geschäftsjahr 2021 eine positive Entwicklung. Die bank99 ist mit 1. April
2020 in den Markt gestartet, im Dezember 2021 erfolgte das Closing zur
Übernahme des Privatkund*innengeschäfts der ING in Österreich. Somit konnte
die bank99 mit Ende des Jahres 2021 bereits über 200.000 Personen zu ihren
Kund*innen zählen.

ERGEBNISENTWICKLUNG

Die Aufwandsstruktur der Österreichischen Post ist von einem hohen Anteil an
Personalaufwendungen geprägt. So entfielen im Jahr 2021 48,1 % der gesamten
betrieblichen Aufwendungen auf den Personalbereich. Die zweitgrößte
Aufwandsposition stellten mit 29,7 % der Materialaufwand und Aufwand für
bezogene Leistungen dar, der zum Großteil extern vergebene
Transportaufwendungen betrifft. Weiters entfielen 15,1 % auf sonstige
betriebliche Aufwendungen und 6,9 % auf Abschreibungen. Die Position Aufwand
für Finanzdienstleistungen macht 0,2 % der gesamten betrieblichen
Aufwendungen aus. Die Vergleichbarkeit der einzelnen Positionen der Gewinn-
und Verlustrechnung mit dem Vorjahr ist durch die Vollkonsolidierung der
türkischen Gesellschaft Aras Kargo mit 25. August 2020 nur eingeschränkt
möglich.

Der Personalaufwand belief sich im Geschäftsjahr 2021 auf 1.160,1 Mio EUR,
was einem Anstieg von 11,4 % bzw. 118,7 Mio EUR entspricht. Auf
vergleichbarer Basis, also ohne Berücksichtigung der Aras Kargo, lag der
Personalaufwand in Summe um 7,1 % bzw. 72,8 Mio EUR über dem Niveau des
Vorjahres. Der operative Personalaufwand stieg im Vergleich zur
Vorjahresperiode aufgrund der Vollkonsolidierung der türkischen Gesellschaft
Aras Kargo sowie Mehraufwendungen durch das gestiegene Paketgeschäft. Der
Österreichische Post-Konzern beschäftigte im Jahr 2021 durchschnittlich
27.275 Mitarbeiter*innen (Vollzeitkräfte), während in der Vorjahresperiode
durchschnittlich 22.966 Mitarbeiter*innen tätig waren (+18,8 %). Auch hier
beruht der Anstieg im Wesentlichen auf der Vollkonsolidierung der Aras Kargo
sowie auch auf dem erhöhten Mitarbeiter*innenbedarf in der Logistik. Ohne
Berücksichtigung der Aras Kargo stieg die durchschnittliche Anzahl der
Mitarbeiter*innen im Jahr 2021 um 1,3 % bzw. 277 Vollzeitkräfte. Zusätzlich
zu den operativen Personalaufwendungen umfasst der Personalaufwand der
Österreichischen Post grundsätzlich auch diverse nicht-operative
Personalaufwendungen wie Abfertigungen und Rückstellungsveränderungen, die
primär auf die spezifische Beschäftigungssituation beamteter
Mitarbeiter*innen zurückzuführen sind. Der nicht-operative Personalaufwand
hat sich im Vergleich zum Vorjahr erhöht, hauptsächlich bedingt durch
Personalrückstellungen für Unterauslastung.

Der Materialaufwand und Aufwand für bezogene Leistungen erhöhte sich um 20,0
% auf 715,7 Mio EUR, auf vergleichbarer Basis, also ohne Berücksichtigung
der Aras Kargo, lag der Materialaufwand um 5,6 % bzw. 30,3 Mio EUR über dem
Niveau des Vorjahres. Die Erhöhung ist überwiegend auf vermehrte
Transportaufwendungen durch die enormen Paketmengen sowie gestiegene
Vertriebsprovisionen zurückzuführen.

Die sonstigen betrieblichen Erträge erhöhten sich im Jahr 2021 um 48,5 % auf
95,2 Mio EUR, auf vergleichbarer Basis, also ohne Berücksichtigung der Aras
Kargo, lagen die sonstigen betrieblichen Erträge um 39,9 % bzw. 23,5 Mio EUR
über dem Niveau des Vorjahres und inkludierte Effekte aus der Übernahme des
Privatkund*innengeschäfts der ING in Österreich. Auch die sonstigen
betrieblichen Aufwendungen erhöhten sich um 15,7 % auf 363,8 Mio EUR, auf
vergleichbarer Basis, also ohne Berücksichtigung der Aras Kargo, lagen die
sonstigen betrieblichen Aufwendungen um 11,2 % bzw. 34,1 Mio EUR über dem
Niveau des Vorjahres. In der Berichtsperiode waren in dieser Position im
Wesentlichen die Optionen auf den Erwerb der restlichen 20 % der Anteile an
der Aras Kargo sowie Vorsorgen im Zusammenhang mit Datenschutzverfahren
enthalten.

Das EBITDA lag mit 370,4 Mio EUR um 22,3 % über dem Vorjahr von 302,8 Mio
EUR, das entspricht einer EBITDA-Marge von 14,7 %. Die Erhöhung des EBITDA
ist ein Resultat der hervorragenden Paket-Umsatzentwicklung in allen
Märkten. In der Berichtsperiode fielen planmäßige Abschreibungen von 159,6
Mio EUR nach 139,8 Mio EUR im Jahr zuvor an. Der Anstieg ist im Wesentlichen
auf erfolgte Investitionen in neue Standorte für die
Paket-Logistikinfrastruktur sowie auf die Vollkonsolidierung der Aras Kargo
zurückzuführen. Die Wertminderungen lagen mit 6,1 Mio EUR über dem Niveau
des Vorjahres von 2,3 Mio EUR. Das EBIT in Höhe von 204,7 Mio EUR erhöhte
sich um 27,5 % gegenüber dem Vorjahr. Die EBIT-Marge betrug 8,1 %. Damit
konnte das EBIT vor der Pandemie 2019 übertroffen werden.

Das Finanzergebnis des Konzerns in Höhe von 11,7 Mio EUR war um 10,2 Mio EUR
über dem Niveau des Jahres 2020 und betraf im Wesentlichen
Fremdwährungseffekte. Somit ergab sich, nach Abzug der Ertragssteuern von
58,0 Mio EUR, ein Periodenergebnis für das Geschäftsjahr von 158,4 Mio EUR
(+37,4 %). Das unverwässerte Ergebnis je Aktie betrug 2,25 EUR im Vergleich
zu 1,75 EUR in der Vorjahresperiode.

ERGEBNIS NACH DIVISIONEN

Das Ergebnis (EBIT) des Geschäftsjahres 2021 stieg von 160,6 Mio EUR auf
204,7 Mio EUR (+27,5 %) und war im Wesentlichen geprägt von der
Ergebnisverbesserung in der Division Paket & Logistik. Sowohl das nationale
Geschäft mit höheren Paketmengen und positiven Sondereffekten als auch das
internationale Paketgeschäft haben sich sehr gut entwickelt. Die
Vollkonsolidierung der türkischen Gesellschaft Aras Kargo trägt seit 25.
August 2020 positiv zum Konzernergebnis bei.

Nach Divisionen betrachtet verzeichnete die Division Brief & Werbepost im
Jahr 2021 ein EBIT von 155,2 Mio EUR. Dies entspricht einem Rückgang von 5,6
% bzw. 9,2 Mio EUR. Positiv wirkte in der aktuellen Berichtsperiode die
Produkt- und Tarifanpassung der Briefpost mit 1. April 2020 sowie
Sonderaussendungen im Zusammenhang mit der COVID-19 Pandemie, gegenläufig
die hohe Fixkostenintensität des Briefgeschäfts sowie negative Effekte in
Form von Rückstellungen.

Die Division Paket & Logistik zeigte Umsatzwachstum bei hohem
Wettbewerbsdruck und erwirtschaftete ein EBIT von 118,1 Mio EUR im Jahr
2021. Das entspricht einer Steigerung von 60,6 % bzw. 44,5 Mio EUR gegenüber
der Vorjahresperiode. Ein Ergebnisplus aufgrund der hervorragenden
Umsatzentwicklung war in allen Märkten zu verzeichnen. Maßgeblich am
Ergebnisplus wirkten sich die Vollkonsolidierung der türkischen Gesellschaft
Aras Kargo aus, die durch den Druck auf die türkische Lira in der zweiten
Jahreshälfte negative Umrechnungseffekte hinnehmen musste, operativ jedoch
eine hervorragende Entwicklung aufwies. Auch das Paketgeschäft in Österreich
hat sich auf Basis des Umsatzes gut entwickelt. Positive Sondereffekte
wurden durch Pandemie-bedingte Logistikdienstleistungen erzielt.

Die Division Filiale & Bank verzeichnete ein EBIT von minus 39,2 Mio EUR im
Jahr 2021 nach minus 43,8 Mio EUR im Jahr zuvor. Der Hochlauf des
Finanzdienstleistungsgeschäfts wirkte positiv auf das Ergebnis, das sich um
10,4 % bzw. 4,6 Mio EUR verbesserte. Darüber hinaus ist ein negativer
Sondereffekt in Form einer Personalrückstellung, welche vorwiegend im ersten
Quartal 2021 erfasst wurde, im Ergebnis 2021 inkludiert.

Das EBIT der Division Corporate (inkl. Konsolidierung und konzerninternes
Umlageverfahren) veränderte sich von minus 33,5 Mio EUR auf minus 29,3 Mio
EUR bedingt durch positive Erträge aus dem Verkauf von Immobilien. Die
Division Corporate erbringt nicht-operative Dienstleistungen, wie sie
typischerweise für Zwecke der Verwaltung und Steuerung eines Konzerns
erbracht werden. Diese Tätigkeiten umfassen neben den klassischen
Governance-Aufgaben die Verwaltung und Entwicklung der
nicht-betriebsnotwendigen Immobilien, die Verwaltung wesentlicher
Finanzbeteiligungen, die Erbringung von IT-Dienstleistungen, die Entwicklung
neuer Geschäftsmodelle sowie die Administration des Post Arbeitsmarkts.

CASHFLOW UND BILANZ

Der Cashflow aus dem Ergebnis lag im Geschäftsjahr 2021 bei 442,4 Mio EUR
nach 328,3 Mio EUR im Jahr zuvor (+34,8 %). Der Cashflow aus
Geschäftstätigkeit erreichte in der Berichtsperiode 493,3 Mio EUR nach 732,6
Mio EUR im Vorjahr. Hier sind als größte Effekte die Veränderungen der Core
Banking Assets der bank99 (finanzielle Vermögenswerte/Verbindlichkeiten aus
Finanzdienstleistungen) in Höhe von 193,2 Mio EUR zu nennen, die im
Vergleichszeitraum des Vorjahres 522,2 Mio EUR betrugen. Die Core Banking
Assets beinhalten die Veränderung der Bilanzposten Finanzielle
Vermögenswerte aus Finanzdienstleistungen und Finanzielle Verbindlichkeiten
aus Finanzdienstleistungen exklusive der Zahlungsmittel,
Zahlungsmitteläquivalente und Guthaben bei Zentralbanken und fassen somit
das Einlagen- und Veranlagungsgeschäft der bank99 zusammen.

Der Cashflow aus Investitionstätigkeit belief sich im Jahr 2021 auf 255,1
Mio EUR nach 7,0 Mio EUR im Vorjahr. Der Anstieg resultierte im Wesentlichen
aus der Übernahme des Privatkund*innengeschäfts der ING in Österreich und
den dabei übernommenen liquiden Mitteln. Der Erwerb/Verkauf von
Wertpapieren/Geldmarktveranlagungen war im aktuellen Berichtsjahr geringer
als im Vorjahr, da 2021 ein geringerer Rückfluss aus Termingeldern erfolgte
als in 2020.

Die Österreichische Post setzt auf die Kennzahl des Operativen Free
Cashflow, um damit die Finanzkraft des operativen Geschäfts zu betrachten
und daraus die Dividende des Geschäftsjahres abzudecken. Der Operative Free
Cashflow belief sich ohne Berücksichtigung der Veränderung der Core Banking
Assets in der aktuellen Berichtsperiode auf 217,9 Mio EUR im Vergleich zu
125,7 Mio EUR im Jahr zuvor.

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit erreichte im Geschäftsjahr 2021
minus 123,3 Mio EUR und enthielt hauptsächlich Ausschüttungen in Höhe von
120,0 Mio EUR.

Die Österreichische Post setzt auf eine solide Bilanz- und
Finanzierungsstruktur. Dies zeigt sich vor allem am Liquiditätsüberschuss
und der soliden Veranlagung von Zahlungsmitteln mit möglichst geringem
Risiko. Die Bilanzsumme der Österreichischen Post lag per 31. Dezember 2021
bei 4.792,6 Mio EUR. Aktivseitig bildeten Sachanlagen in Höhe von 1.206,5
Mio EUR eine der größten Bilanzpositionen und inkludierten Nutzungsrechte
aus Leasingverhältnissen von 331,3 Mio EUR. Zudem gab es immaterielle
Vermögenswerte sowie Geschäfts- oder Firmenwerte aus Unternehmenserwerben,
die per 31. Dezember 2021 mit 143,8 Mio EUR ausgewiesen sind. In der Bilanz
sind Forderungen in Höhe von 391,0 Mio EUR ausgewiesen, die kurzfristige
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen von 303,8 Mio EUR enthalten.
Andere finanzielle Vermögenswerte lagen zum 31. Dezember 2021 bei 37,0 Mio
EUR. Finanzielle Vermögenswerte aus Finanzdienstleistungen lagen per Ende
des Jahres 2021 bei 2.715,8 Mio EUR und resultieren im Wesentlichen aus der
Geschäftstätigkeit der bank99.
Auf der Passivseite der Bilanz lag das Eigenkapital des Österreichischen
Post-Konzerns zum 31. Dezember 2021 bei 672,2 Mio EUR (Eigenkapitalquote von
14,0 %). Die Rückstellungen lagen mit Ende der Berichtsperiode bei 687,9 Mio
EUR, die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und Sonstiges
betrugen 484,6 Mio EUR. Finanzielle Verbindlichkeiten aus
Finanzdienstleistungen in Höhe von 2.543,5 Mio EUR resultieren im
Wesentlichen aus der Geschäftstätigkeit der bank99 (Einlagen- und
Veranlagungsgeschäft der Kund*innen der bank99).

AUSBLICK 2022

Die Auswirkung der COVID-19 Pandemie haben sich in der zweiten Jahreshälfte
2021 auch in einigen wirtschaftlichen Indikatoren gezeigt. Es kam zu
Lieferengpässen und Verzögerungen in der globalen Wertschöpfungskette, aber
auch zu steigenden Inflationszahlen. Es ist zu erwarten, dass sich diese
Trends weiter fortsetzen und negativ auf die Handels- und Warenströme des
Brief- und Paketgeschäfts auswirken werden. Positive Sondereffekte aus
Logistikdienstleistungen sollten im Laufe des Jahres 2022 abnehmen. Am
österreichischen Markt ist aktuell ein zurückhaltendes Konsumverhalten
festzustellen und auch am für die Österreichische Post wichtigem türkischen
Markt zeichnet sich durch den Druck auf Inflation und Währung kein einfaches
Umfeld ab. Darüber hinaus ist davon auszugehen, dass es zu einer
Verfestigung der Inflation in Folge der Kriegshandlungen in der Ukraine
kommen wird. Somit ist mit sehr herausfordernden wirtschaftlichen
Rahmenbedingungen für 2022 zu rechnen.

Umsatz 2022 stabil
Vor dem Hintergrund der sich abzeichnenden wirtschaftlichen
Herausforderungen peilt die Österreichische Post für das Gesamtjahr 2022
eine möglichst stabile Umsatzentwicklung an. Voraussetzung dafür ist eine
kontinuierliche Normalisierung des ökonomischen Umfelds und der
Konsumneigung, aber auch eine Beruhigung des Währungsdruckes auf die
türkische Lira.

In der Division Brief & Werbepost ist für 2022 ein leicht rückläufiges
Geschäft zu erwarten. Die volatile Entwicklung der letzten Jahre - bedingt
durch diverse pandemiebedingte Einschränkungen - wird sich in Summe
verringern. Die Menge an klassischen Briefen sollten auch in den nächsten
Quartalen in der Größenordnung von ca. 5 % p.a. strukturell rückläufig
bleiben. Inflationäre Kostensteigerungen erhöhen die Notwendigkeit
entsprechender Produkt- und Preisanpassungen. Leicht negative Trends sind
aufgrund eines zurückhaltenden Werbeverhaltens auch in der Werbe- und
Medienpost zu erwarten.

Der Umsatz der Division Paket & Logistik hat sich in den letzten beiden
Jahren verdoppelt. Dies sowohl durch organisches als auch anorganisches
Wachstum. Für 2022 wird mit einer volatilen Entwicklung im Quartalsverlauf
gerechnet und in Summe wieder das Niveau des Vorjahres angepeilt. Speziell
im ersten Halbjahr wird es jedoch schwierig, die durch Sondereffekte
entstandenen Spitzenwerte des Vorjahres wieder zu erreichen. Die Pandemie
brachte 2021 Impulse im E-Commerce auf breiter Basis und auch verstärkten
Wettbewerb. Im laufenden Jahr wird die Eigenzustellung eines Großkunden in
Österreich weiter ansteigen und die positiven Effekte aus pandemiebedingten
Logistikdienstleistungen werden abnehmen. Auch am türkischen Markt ist zu
erwarten, dass sich das wirtschaftliche Umfeld im laufenden Jahr
herausfordernd gestaltet.

Die Umsatzentwicklung der Division Filiale & Bank mit der im April 2020
gestarteten bank99 wird sich hingegen im Geschäftsjahr 2022 verbessern. Im
Dezember 2021 erfolgte das Closing der Übernahme des
Privatkund*innengeschäfts der ING in Österreich, womit eine solide Basis für
Integration und Wachstum gelegt ist.

Konzernergebnis 2022
Die Ergebnisprognose der Österreichischen Post für 2022 gestaltet sich
aufgrund des aktuellen Umfelds schwierig. Es ist zu befürchten, dass sich
inflationäre Tendenzen nunmehr nicht nur kurzfristig, sondern längerfristig
einstellen. Dies könnte nicht nur Auswirkungen auf die Kostensituation,
sondern auch auf Kaufkraft und Kaufverhalten der Konsumenten haben. Nach dem
außerordentlichen Rückenwind im Paketgeschäft der letzten Jahre sollte somit
nun eine Konsolidierung eintreten und positive Sondereffekte abnehmen.

Trotz des sich abzeichnenden negativen Umfeldes peilt die Österreichische
Post ein Konzernergebnis (EBIT) an, das wieder möglichst nahe an das Niveau
des Vorjahres heranreicht (Basis EBIT 2021: 205 Mio EUR). Es wird dabei
angenommen, dass weitere Lockdown Situationen im Einzelhandel vermieden und
eine effiziente Brief- und Paketlogistik aufrechterhalten werden kann.

Stetiges Investitionsprogramm
Das Paketwachstum der letzten Jahre zeigt, wie wichtig es ist, die
notwendigen Logistikkapazitäten rasch zu erhöhen. Planungsparameter des
Ausbauprogrammes sind die absehbaren jährlichen Mengensteigerungen in den
jeweiligen Regionen und die vorgesehenen Schritte in eine CO2-freie
Zustellung. Das Investitionsprogramm der Österreichischen Post bleibt daher
auch weiter intakt, um die Qualität der Leistungserbringung hinsichtlich
Effizienz und Geschwindigkeit sicherzustellen. Basis der Maßnahmen sind die
Instandhaltungsinvestitionen (Maintenance CAPEX) in Österreich, Südost- und
Osteuropa sowie der Türkei in der Größenordnung von ca. 100 Mio EUR für
das
Geschäftsjahr 2022. Darüber hinaus sind auch wieder Wachstumsinvestitionen
von etwa 80 Mio EUR in Österreich (Growth CAPEX) vorgesehen. Der Umbau der
Logistik in eine klimaneutrale Zustellung spielt bei allen
Investitionsvorhaben eine gewichtige Rolle.

Ziel der Österreichischen Post ist es weiterhin, Wachstum und
Dividendenstärke zu vereinen. Die sich bietenden Wachstumschancen werden
durch entsprechende Strukturinvestitionen abgesichert. Darüber hinaus soll
der operativ erwirtschaftete Cashflow auch weiterhin die notwendigen
Basisinvestitionen als auch eine attraktive Dividendenpolitik gewährleisten.

Der Vorstand wird der Hauptversammlung am 21. April 2022 die Ausschüttung
einer Dividende von 1,90 EUR je Aktie vorschlagen. Damit setzt das
Unternehmen auf der Grundlage seiner soliden Bilanzstruktur und der
erwirtschafteten Cashflows seine attraktive Dividendenpolitik fort: Die
Österreichische Post verfolgt weiterhin das Ziel, zumindest 75 % des
Nettoergebnisses an die Aktionär*innen auszuschütten.


   RÜCKFRAGEHINWEIS Österreichische    Österreichische Post AG DI Harald
   Post AG Mag. Ingeborg Gratzer       Hagenauer Leitung Investor
   Leitung Presse & Interne            Relations, Konzernrevision &
   Kommunikation Tel.: +43 (0)         Compliance Tel.: +43 (0)
   57767-32010 presse@post.at          57767-30400 investor@post.at


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11.03.2022 Veröffentlichung einer Corporate News/Finanznachricht,
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   Sprache:        Deutsch
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1298821 11.03.2022

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