Putin : Erste Leitung von Pipeline Nord Stream 2 fertiggestellt
Am 04. Juni 2021 um 16:07 Uhr
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ST. PETERSBURG (AFP)--Russlands Präsident Wladimir Putin hat weitere Fortschritte beim Bau der umstrittenen Gas-Pipeline Nord Stream 2 verkündet. "Vor zweieinhalb Stunden ist die Verlegung der ersten Leitung der Gas-Pipeline Nord Stream 2 erfolgreich vollendet worden", sagte Putin am Freitag beim Wirtschaftsforum in St. Petersburg. Von deutscher Seite seien die Röhren eingetroffen, von russischer Seite müssten diese nun verlötet werden. Die Arbeit an der zweiten Leitung werde fortgesetzt.
Die 1200 Kilometer lange Ostsee-Röhre soll die Kapazitäten für russische Erdgaslieferungen nach Deutschland deutlich erhöhen. In der EU, der Ukraine und den USA ist Nord Stream 2 sehr umstritten. Putin verkündete den Baufortschritt kurz vor seinem ersten Gipfeltreffen mit US-Präsident Joe Biden am 16. Juni.
Biden argumentiert wie bereits sein Vorgänger Donald Trump, Deutschland und Europa würden sich mit der Pipeline in eine wachsende Abhängigkeit von Russland begeben und dem Gas-Transitland Ukraine schaden. Washington will aber im Streit um die Pipeline nicht die nach den Trump-Jahren wieder verbesserten Beziehungen zu Deutschland aufs Spiel setzen. Im Mai verzichtete die US-Regierung offiziell auf Sanktionen gegen die Betreibergesellschaft der Pipeline.
OMV AG ist der größte Erdöl- und Erdgaskonzern Zentraleuropas. Der Umsatz verteilt sich wie folgt auf die verschiedenen Geschäftsbereiche:
- Raffination und Vertrieb von Kohlewasserstoffen (41,4%). Ende 2022 besaß der Konzern 3 Raffinerien in Österreich, Deutschland und Rumänien sowie 1.803 Tankstellen in Europa;
- Exploration und Produktion von Rohöl und Erdgas (38,8%): 2022 belief sich die tägliche Produktion von Rohöl und Flüssigerdgas (LNG) auf 392.000 Barrel;
- Herstellung von chemischen Produkten (19,7%): fortgeschrittene Polyolefine, Grundchemikalien, Düngemittel und Kunststoffe;
- Sonstige (0,1%).
Die geografische Verteilung des Umsatzes sieht aus wie folgt: Österreich (23,9%), Deutschland (22,6%), Rumänien (16,3%), Norwegen (2,6%), Belgien (1,6%), Europa (12%), Vereinigte Arabische Emirate (2,6%), Neuseeland (1%), Russland (0,3%) und sonstige (17,1%).