Wien (Reuters) - Der österreichische Pipeline-Betreiber Gas Connect Austria sieht keine Unterbrechungen in den Erdgaslieferungen nach Österreich.

"Wir können beruhigen", sagte ein Sprecher des Unternehmens am Dienstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Reuters. "Uns sind keine Druckschwankungen bekannt, alle Nominierungen laufen nach Plan und es gibt keine Indikationen für Unregelmäßigkeiten". Die Energiemärkte waren zuletzt in Aufruhr geraten, nachdem ukrainische Truppen in der Nähe eines wichtigen Gas-Transitpunktes auf russisches Territorium vorgestoßen waren.

Österreich bezieht nach wie vor den Großteil des Erdgases aus Russland. Nach Einschätzung des Pipeline-Betreibers gibt es dennoch auch bei einer möglichen Unterbrechung keinen akuten Grund zur Sorge. "Wir sind im Sommer, die Speicher sind sehr gut gefüllt", sagte der Sprecher. Der österreichische Regulierungsbehörde E-Control sieht jedenfalls in diesem Jahr keine Probleme für die Haushalte des Landes. "Selbst wenn alle Lieferungen aus Russland gestoppt würden, reichen die Vorräte in den Gasspeichern und die übrigen Gaslieferungen mindestens bis ins nächste Frühjahr", teilte die Behörde Anfang es Monats mit. In Österreichs Gasspeichern würden derzeit rund 87,6 Terawattstunden Erdgas liegen. Laut E-Control bedeutet das, dass die Speicher zu über 87 Prozent gefüllt sind.

Auch Österreichs Marktführer, der Öl- und Gaskonzern OMV, sieht nach eigenen Angaben keine Unregelmäßigkeiten bei der Gasversorgung aus Russland. "Die OMV kann ihre Lieferverpflichtungen in jedem Versorgungsszenario efüllen. Alle Vertragskunden können vollständig mit nicht-russischem Gas versorgt werden", teilte der Konzern auf Anfrage mit.

(Bericht von Alexandra Schwarz-Goerlich, redigiert von Christian Rüttger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)