FRANKFURT (Dow Jones)--Mit Kursverlusten zum Start in die neue Woche rechnen Händler am Montag. Die Sorgen um einen Russland-Ukraine-Konflikt hat die Inflation als Belastungsthema abgelöst, heißt es von Analysten. Auslöser waren Aussagen des nationalen Sicherheitsberaters der USA, Jake Sullivan, der davor gewarnt hatte, dass Russland noch vor dem Ende der Olympischen Winterspiele in dieser Woche einen Angriff auf die Ukraine starten könnte - als möglicher Starttermin wurde der Mittwoch genannt. IG stellt den DAX auf 15.200 Punkte nach einem Xetra-Schluss von 15.425 Zählern am Freitag. Technische Analysten befürchten, der Index könnte bald schon die große Unterstützungszone bei 15.000 bis 14.800 testen.

Das gestiegene Risikobewusstsein sorgte am Freitag an der Wall Street für einen Abverkauf von Risikopapieren wie Aktien, während sichere Häfen wie Anleihen, Gold und der Dollar gesucht waren. In einem CNN-Interview am Sonntag bekräftigte Sullivan, dass es sehr wahrscheinlich sei, dass es sehr bald zu größeren Militäraktionen kommen werde. Ein Telefongespräch zwischen Biden und Putin am Samstag erwies sich als ergebnislos und führte nicht zu einem Abbau der Spannungen.

"Die Nachrichten aus der Ukraine bestimmen das Geschehen in den kommenden Tagen", so ein Marktteilnehmer am Morgen. Er geht von Zurückhaltung auf Käuferseite aus und erwartet steigende Volatilität.


  Umschichtung in defensive Sektoren 

Spannend könnte es am Anleihenmarkt werden, wenn die Suche nach sicheren Anlagen die Käufer in Staatsanleihen führt, die aufgrund der restriktiveren Gangart der Notenbanken jüngst noch verkauft wurden.

Auch an den Aktienmärkten dürfte aus zyklischen in defensive Sektoren umgeschichtet werden. Der Sektor der Ölwerte dürfte auf Grund des russisch-ukrainischen Grenzkonflikts und dem gestiegen Ölpreis outperformen. So handelt Brent am Morgen mit 96,16 Dollar auf einem neuen Jahreshoch. "Die Märkte werden sich erst spät der geopolitischen Risiken bewusst, die von den russischen Militärschlag gegen die Ukraine ausgehen könnte", so die Rabobank in einem Bericht.

Jede Militäraktion, die die Öl-Versorgung unterbricht, würde Schockwellen durch die globalen Energiemärkte und die Industrie schicken. Aber auch der Sektor der Versorger wie auch Food & Beverage sollte besser als der Gesamtmarkt performen. Als Underperformer werden die Technologietitel wie auch die Automobilwerte erwartet, letztere dürften besonders den DAX belasten.

Bei den Terminen des Tages sieht es noch dünn aus. Nachbörslich im Fokus steht jedoch die Anhörung von EZB-Präsidentin Lagarde im EU-Parlament anlässlich der Vorlage des EZB-Jahresberichts für 2020. Sie dürfte weitere Argumente vorbringen, um die Inflationsexplosion ignorieren zu können.


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DEVISEN          zuletzt      +/- %   0:00 Uhr  Fr, 17:08 Uhr   % YTD 
EUR/USD           1,1342      -0,0%     1,1343         1,1402   -0,3% 
EUR/JPY           130,76      -0,2%     130,96         132,12   -0,1% 
EUR/CHF           1,0494      -0,0%     1,0807         1,0550   +1,2% 
EUR/GBP           0,8376      +0,1%     0,8365         0,8382   -0,3% 
USD/JPY           115,32      -0,1%     115,46         115,88   +0,2% 
GBP/USD           1,3542      -0,1%     1,3556         1,3604   +0,1% 
USD/CNH           6,3655      -0,0%     6,3662         6,3587   +0,2% 
Bitcoin 
BTC/USD        42.193,87      -0,5%  42.398,04      43.608,29   -8,7% 
 
ROHOEL           zuletzt  VT-Settl.      +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          94,53      93,10      +1,5%           1,43  +26,2% 
Brent/ICE          95,34      94,44      +1,0%           0,90  +23,0% 
 
METALLE          zuletzt     Vortag      +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     1.852,73   1.858,65      -0,3%          -5,93   +1,3% 
Silber (Spot)      23,61      23,57      +0,2%          +0,04   +1,3% 
Platin (Spot)   1.036,49   1.029,44      +0,7%          +7,05   +6,8% 
Kupfer-Future       4,49       4,51      -0,4%          -0,02   +0,5% 
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DJG/mod/err

(END) Dow Jones Newswires

February 14, 2022 02:02 ET (07:02 GMT)