BERLIN (Dow Jones)--Die Kanzlerkandidatin der Grünen, Annalena Baerbock, hat eine Ausweitung der Sanktionen gegen Belarus nach der Entführung eines regimekritischen Journalisten und die Nichtfertigstellung der russischen Ölpipeline Nord Stream 2 gefordert. "Die wichtigste Quelle ist das Ölgeschäft. Deswegen muss man als allererstes die Sanktionen, die gegenwärtig auf Personen ausgerichtet sind, auf das Ölgeschäft erweitern", sagte die Grünen-Vorsitzende in einem Politiktalk der Bild-Zeitung zum weiteren Vorgehen gegen das Regime des weißrussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko.

Das System Lukaschenkos habe aber vor allem Bestand, "weil es unterstützt wird aus dem Kreml heraus". Deshalb sei aus ihrer Sicht Gasleitung Nord Stream 2 "eine so zentrale geostrategische Frage". Leider könne Europa da gegenwärtig nicht mit einer Stimme sprechen, "weil die Deutschen ausscheren".

Mit Blick auf die Ukraine warf sie der Bundesregierung vor, eine Doppelstrategie zu verfolgen: "Auf der einen Seite sagt man, man unterstützt die Sanktionen der EU, auf der anderen Seite unterstützt diese Bundesregierung die Nord Stream 2 Pipeline, die genau diese Sanktionen konterkariert". Nord Stream 2 dürfe "nicht vollendet werden".

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May 31, 2021 02:21 ET (06:21 GMT)