Washington (awp/sda/dpa) - Die traditionsreiche US-Warenhauskette J.C. Penney hat in der Corona-Krise Insolvenz angemeldet. Damit solle die Umsetzung eines Plans ermöglicht werden, der eine Schuldenreduzierung und finanzielle Flexibilität in der Krise ermögliche, teilte Penney am Freitag mit.

Während des Insolvenzprozesses bleibe J.C. Penney eine der grössten Einzelhändlerketten in den USA mit Hunderten Geschäften, die schrittweise wiedereröffnet würden. Die "New York Times" berichtete, J.C. Penney sei der bislang grösste Einzelhändler, der in der Pandemie in den USA Gläubigerschutz angemeldet habe.

Das Unternehmen teilte mit, es verfügt über rund 500 Millionen Dollar (485 Millionen Franken) an Barbeständen. Man gehe davon aus, dass Finanzierungszusagen und laufende Umsätze ausreichten, um den Betrieb aufrecht zu erhalten und Umstrukturierungen zu ermöglichen.

Die Zahl der Läden werde im Insolvenzprozess reduziert werden. Einzelheiten würden in den kommenden Wochen mitgeteilt. Geschäftsführerin Jill Soltau teilte mit, die Pandemie habe dazu geführt, dass das Unternehmen "schwierige Entscheidungen" treffen müsse.

Der Vorstand von J.C. Penney hatte der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC erst am Sonntag mitgeteilt, dass Soltau einen Bonus von 4,5 Millionen Dollar erhalte. Mehrere andere Führungskräfte des Unternehmens sollten demnach Boni in Höhe von einer Million Dollar bekommen.