Eine Woche nach dem Einbruch der Aktienmärkte und dem Anstieg der Volatilität sahen die Märkte am Montag wesentlich ruhiger aus. Doch die zunehmenden geopolitischen Spannungen und die sich abzeichnenden Wirtschaftsdaten drohen, die relative Ruhe zu stören.
Der US-Leitindex S&P 500 beendete den Tag praktisch unverändert, da Gewinne bei Nvidia und anderen Tech-Aktien die Rückgänge in den meisten anderen Sektoren ausglichen. Der Index liegt nun 5,7% unter seinem Allzeithoch vom Juli und erholt sich, nachdem er vor einer Woche 8,5% unter seinem Höchststand lag. Der MSCI-Index für Aktien aus aller Welt zeigte sich am Montag ebenfalls wenig verändert.
Der Cboe-Volatilitätsindex lag zuletzt bei 20,71 Punkten und fiel damit im Laufe der Sitzung auf den niedrigsten Stand seit Anfang des Monats. Vor einer Woche verzeichnete der VIX seinen bisher größten Intraday-Sprung und schloss bei über 38 Punkten, dem höchsten Schlussstand seit Oktober 2020.
Ein Teil der Ruhe am Montag könnte auf einen Feiertag in Japan zurückzuführen sein, wo der Nikkei-Index und die Yen-Währung im Mittelpunkt des jüngsten globalen Sturms an den Märkten stehen.
Aber die Anleger blickten nach vorne: Am Mittwoch wird der Bericht über den Verbraucherpreisindex in den USA einen entscheidenden Hinweis auf die Inflation geben. Die Märkte sind nun besorgt, dass ein zu niedriger VPI-Wert die Angst vor einem Abschwung schüren könnte. Ein schwächer als erwartet ausgefallener Arbeitsmarktbericht war einer der Auslöser für den jüngsten Ausverkauf an den Märkten, da einige Anleger vermuten, dass die Fed die Zinsen zu spät senken könnte.
Der Bericht zu den US-Erzeugerpreisen vom Dienstag ist ein Appetithappen auf die Inflationsdaten, bevor am Mittwoch der Hauptgang folgt.
Die Inflation stand auch in Indien im Mittelpunkt des Interesses, wo die Einzelhandelsinflation im Juli auf ein Fünfjahrestief gesunken ist, wie Daten vom Montag zeigen.
Die Spannungen im Nahen Osten hielten die Märkte nervös. Das US-Verteidigungsministerium teilte am Wochenende mit, es habe die Entsendung eines Lenkraketen-U-Boots in den Nahen Osten angeordnet, da sich die Region nach der Tötung hochrangiger Mitglieder der Hamas und der Hisbollah auf mögliche Angriffe des Iran und seiner Verbündeten vorbereitet.
Die Ölpreise stiegen am Montag sprunghaft an, wobei die US-Rohölpreise um mehr als 4% zulegten, da die Befürchtung bestand, dass der Konflikt die globale Rohölversorgung verknappen würde. Auch das US-Präsidentschaftsrennen stand im Mittelpunkt.
Hier sind die wichtigsten Entwicklungen, die den Märkten am Dienstag eine neue Richtung geben könnten:
- Singapur BIP (Q2)
- Preisindex für Unternehmensgüter in Japan (Juli)
- US-Erzeugerpreisindex (Juli)