Bern (awp/sda) - Nachfolgend eine Auswahl von Artikeln zu wirtschaftsrelevanten Themen aus der Presse vom Wochenende:

BRENNTAG/NOVARTIS: Die Basler Chemiefirma Brenntag Schweizerhall hat Partner des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad mit Ausgangsstoffen für Chemiewaffen beliefert. Wie die "SonntagsZeitung" berichtet, lieferte das Unternehmen 2014 fünf Tonnen Isopropanol und 280 Kilo Diethylamin nach Syrien. Beide Substanzen kann man als Ausgangsstoffe für die chemischen Kampfstoffe Sarin und VX verwenden. Die Firma sagte dem Bericht zufolge, der Export sei rechtens gewesen. Der Basler Pharmakonzern Novartis erklärte, die Chemikalien dienten der Herstellung von Medikamenten in einer ihrer Partnerfirmen in Syrien. Das für Exportkontrolle zuständige Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) hatte die Lieferung genehmigt - obwohl der Empfänger nachweislich Beziehungen hat zu sanktionierten Personen und Firmen in der Entourage von Assad. (SoZ, S. 2)

SULZER: Die hohen Managementvergütungen beim Industriekonzern Sulzer geben Anlass zur Kritik. Im letzten Jahr hätten der Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung zusammen über 19 Millionen Franken und damit deutlich mehr als im Vorjahr verdient, schreibt die "Finanz+Wirtschaft". Das entspreche 17 Prozent des Reingewinns, was ein im Artikel zitierter Fondsmanager als "unverhältnismässig" bezeichnet. Weil die Kursentwicklung im letzten Jahr die langfristige Entschädigung des Managements beeinträchtigt hätte, habe der Verwaltungsrat ausserdem im Nachhinein zusätzlich Kursuntergrenzen angepasst, um die Kompensation zu verbessern. (FuW, Ausgabe 16.2., S. 1)

SCHINDLER: Der Lift- und Rolltreppenhersteller Schindler rechnet im laufenden Jahr mit einem langsameren Wachstum. Hauptgrund für die Verlangsamung sei die stagnierende Nachfrage aus dem wichtigen Markt China, sagte CEO Thomas Oetterli im Interview mit der "Finanz+Wirtschaft". Rund 60 Prozent aller Neuanlagen installiert Schindler in China. "Wenn die Nachfrage in China höchstens stabil bleibt, ohne zu wachsen, kann das der Rest der Welt nicht überkompensieren", so der Schindler-Chef weiter. Als Ursache für die Wachstumsschwäche im Reich der Mitte nennt Oetterli die Limitierung der Preise für Wohnflächen durch die chinesische Regierung in vielen Städten. (FuW, Ausgabe 16.2., S. 13; siehe auch separate Meldung)

CLARIANT: Der Chemiekonzern Clariant will dereinst Alleinbesitzer der neuen Sparte "High Performance Materials" werden. Die neue Sparte ist als "Joint Venture" zwischen Clariant und dem Spezialchemiegeschäft des Ankeraktionärs Sabic aufgegleist, wobei Clariant eine Mehrheit hält. "Gemeinschaftsunternehmen haben ein Ablaufdatum", sagte CEO Ernesto Occhiello im Interview mit der "Finanz+Wirtschaft". Wann dieses Ablaufdatum sein werde, müsse im Rahmen der laufenden Verhandlungen mit Sabic aber noch definiert werden. Clariant wolle die Sparte "voll und ganz" besitzen. (FuW, Ausgabe 16.2., S. 11)

MIGROS: Der Migros-Genossenschafts-Bund will offenbar die Kulturförderung neu ausrichten. Dem sogenannten Migros-Kulturprozent, stehe eine radikale Neuausrichtung bevor, schreibt die "SonntagsZeitung" in einem Artikel. Die eigene Marke soll stärker von den Geldern für Kultur, Soziales und Medien profitieren. Den Angaben zufolge hatte die Migros 2017 122,4 Millionen Franken für das Kulturprozent ausgegeben. (SoZ, S. 59)

SWISS: Die Fluggesellschaft Swiss streicht die Kreditkartengebühren. Die Gebühr von 1,4 Prozent für die Bezahlung mit einer Kreditkarte soll per 28.März abgeschafft werden, bestätigte ein Verantwortlicher der Lufthansa-Gruppe gegenüber der "Sonntagszeitung". Die Gebühr, auf deren Erhebung fast alle Schweizer Händler verzichten, war von Konsumentenschützern und Kreditkartenherausgeber wiederholt kritisiert worden. (SoZ, S.38)

POSTAUTO: Ex-Postauto-Chef Daniel Landolf drohen bis zu fünf Jahre Gefängnis. Die Bundespolizei (Fedpol) hat gegen ihn sowie seien damaligen Finanzchef im Zuge des Buchungsskandals ein Verwaltungsstrafverfahren wegen Leistungsbetrugs eröffnet, wie eine Fedpol-Sprecherin der "SonntagsZeitung" sagte. Die beiden Ex-Vorstandsmitglieder sollen demnach Leistungen des Gemeindewesens erschlichen haben. Die Behörden hatten zuvor im Postauto-Skandal elf Monate gegen unbekannt ermittelt. Den Beschuldigten drohen bei einem Prozess vor dem Bundesstrafgericht im Falle einer Verurteilung bis zu fünf Jahre Gefängnis. (SoZ, S.1/5; siehe auch separate Meldung)

RAHMENABKOMMEN: Die Spitzenvertreter der Kantone haben sich auf eine einheitliche Position zum Rahmenvertrag zwischen der Schweiz und der EU geeinigt. Sie hegen zwar Vorbehalte gegen den Vertragsentwurf, insgesamt beurteilen sie ihn aber wohlwollend, wie die "NZZ am Sonntag" unter Berufung auf ein vertrauliches Papier berichtet. Der leitende Ausschuss der Konferenz der Kantonsregierungen einigte sich demnach am Freitag auf eine Position und verschickte diese zur Stellungnahme an alle Kantonsregierungen. So bestätigen die Regierungsräte, es sei "sowohl im politischen wie auch im wirtschaftlichen Interesse unseres Landes, die Zusammenarbeit mit der EU in gewissen Bereichen zu vertiefen". Und sie halten fest, dass der Entwurf des Vertrags in mehreren Bereichen die Bedingungen der Kantone erfülle, etwa bei der Übernahme von EU-Recht oder im Verfahren zur Streitbeilegung. Sie wenden allerdings ein, dass es in Bezug auf die staatlichen Beihilfen "nicht akzeptabel" sei, wenn die EU Regeln aufstellen wolle für Bereiche, die nicht Teil der bilateralen Verträge seien. Weiter pochen die Kantone darauf, dass die Unionsbürgerrichtlinie nicht übernommen werden muss. (NZZaS, S. 1/9)

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