Basel (awp) - Novartis ist im vergangenen Jahr in etwa wie erwartet gewachsen. Dazu hat vor allem die Pharmasparte mit ihren Blockbustern beigetragen. Die Dividende wird der Konzern leicht erhöhen. Mit einem weiteren Aktienrückkaufprogramm über bis zu 10 Milliarden Franken bis 2022 versucht der Pharmakonzern seine Aktionäre bei Laune zu halten. Der Ausblick auf 2019 wird nämlich als eher zurückhaltend gewertet.

So hat der Konzern 2018 am Mittwoch einen Nettoumsatz von 51,9 Milliarden US-Dollar gemeldet - ein Plus von 6 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Zu konstanten Wechselkursen ergab sich ein Anstieg um 5 Prozent.

Hierzu steuerte die Pharmasparte Innovative Medicines mit 34,9 Milliarden (+8%) den Löwenanteil bei. Das gute Abschneiden begründet Novartis vor allem mit dem Absatz von Cosentyx und weiteren Produkten, die den Blockbusterstatus erlangten. Hierzu zählt auch das Herzmittel Entresto, das im vergangenen Jahr einen Umsatz von einer Milliarde US-Dollar schaffte. Das Schuppenflechtemittel Cosentyx steuert derweil mit einem Umsatz von 2,8 Milliarden Dollar mittlerweile auf die 3-Milliarden-Marke zu.

Novartis-CEO Vas Narasimhan zeigte sich mit der Entwicklung zufrieden. Auch die Tatsache, dass der Konkurrenzdruck auf Cosentyx angesichts starker Daten etwa von J&J steigen könnte, liess den Manager ruhig. "Cosentyx hat seit jeher mit Konkurrenz zu tun, ein Blick auf die bisherige Entwicklung zeigt aber, dass wir mit Wirksamkeit und Sicherheit überzeugen", erklärte der Manager an einer Telefonkonferenz mit Journalisten.

Pipeline gut gefüllt

So, wie Narasimhan sich mit Cosentyx zuversichtlich gibt, zeigt er sich auch beim Thema Ausblick und Patentabläufe optimistisch. "Novartis hat 16 Blockbuster, gerade erst sind vier neue dazugekommen." Das sollte erst mal ein gewisses Gegengewicht bieten. Zudem sei die Pipeline mit weiteren etwa 10 möglichen Blockbustern gefüllt.

Entsprechend stellt der seit einem Jahr amtierende CEO auch für 2019 weiteres Wachstum in Aussicht. Wenn die Augensparte Alcon im ersten Halbjahr abgespalten wird und auch bei der Generikasparte das Portfolio angepasst ist, rechnet der Manager mit einem Umsatzplus im mittleren einstelligen Prozentbereich. Gleichzeitig dürfte das operative Kernergebnis im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich wachsen. In Analystenkreisen werden diese Ziele in ersten Reaktionen allerdings als eher verhalten bezeichnet.

Im abgelaufenen Jahr stieg der Kern-Betriebsgewinn um 8 Prozent auf 13,8 Milliarden. Die Zunahme führt Novartis vor allem auf die gestiegenen Umsätze und höhere Bruttomargen zurück.

Gewinnsprung nach Beteiligungsverkauf

Unter dem Strich klingelten indes die Kassen. Der Reingewinn sprang wegen des Verkaufs der Beteiligung am Gemeinschaftsunternehmen mit dem Pharmakonzern GSK im Bereich nichtrezeptpflichtiger Medikamente auf 12,6 Milliarden Dollar hoch. Das sind 64 Prozent mehr als vor einem Jahr.

Den Aktionären stellte Novartis eine um 5 Rappen auf 2,85 Franken in Aussicht. Darüber hinaus schlägt der Konzern sein insgesamt achtes Aktienrückkaufprogramm vor. Es soll bis 2022 laufen und einen Umfang von bis zu 10 Milliarden Franken haben. Aktuell läuft ein Programm über bis zu 5 Milliarden US-Dollar, das vor allem mit dem Geld aus dem Verkauf des Anteils am Joint-Venture mit GSK finanziert wird.

Zusammen mit den Zahlen informiert Novartis auch noch über weitere Details zur geplanten Abspaltung von Alcon. Die Augensparte soll möglichst im zweiten Quartal in die Selbständigkeit entlassen werden. Die Abspaltung soll durch Ausschüttung einer Sachdividende in Form von Aktien von Alcon an die Aktionäre von Novartis und an die Inhaber von American Depository Receipts (ADRs) erfolgen. Pro fünf Novartis Aktien bzw. fünf ADRs erhalten die Aktionäre einen Alcon-Titel.

hr/gab