Zürich (awp) - Die Aktien von Novartis notieren am Mittwochmorgen tiefer und lasten auf dem Gesamtmarkt. Die US-Arzneimittelbehörde FDA verlangt vom Schweizer Pharmakonzern eine weiter Studie zur Gentherapie Zolgensma. Analysten sehen das Umsatzpotenzial des Medikaments in Gefahr.

Die Aktien von Novartis verlieren gegen 9.50 Uhr 0,4 Prozent auf 81,32 Franken und lasten damit auf dem Gesamtmarkt, der gemessen am SMI mit +0,15 Prozent nur kanpp über um den Stand vom Vortag tendiert.

Dass die FDA im Zuge des weiteren Zulassungsprozederes für die intrathekale Formulierung (IT) von Zolgensma eine neue Phase-III-Studie verlangt, dürfte den gentherapeutischen Ansatz um "insgesamt knapp zwei Jahre" zurückwerfen, schreibt die ZKB in einem ersten Kommentar. Die Bank rechnet erst Ende 2023 mit einer Vermarktung. Da zudem in diesem längeren Zeitraum zusätzliche Konkurrenz zu erwarten sei, setzt die Bank den geschätzten Spitzenumsatz von zuvor 2,3 Milliarden US-Dollar auf knapp die Hälfte (1,2 Mrd.) herunter.

Auch für die Experten von Jefferies ist die Verzögerung ein "enttäuschender Rückschlag in der Pipeline", da die IT-Formulierung der Schlüssel zur Behandlung älterer Patienten mit spinaler Muskelatrophie (SMA) sei. Zudem komme die Nachricht zu einem ungünstigen Zeitpunkt, weil sich die Stimmung gegenüber der Novartis-Aktie gerade erst zu bessern begann.

Bei Vontobel reagiert man etwas gelassener auf den Entscheid der FDA. Zwar sei der Zeithorizont verschoben worden, der Weg nach vorne bleibe aber klar ersichtlich. Die zuvor bereits als gering eingeschätzte Erfolgswahrscheinlichkeit für die intrathekale Formulierung von Zolgensma belässt Vontobel unverändert und sieht daher eine vernachlässigbare Auswirkung auf die "Halten"-Empfehlung und das Kursziel von 87 Franken.

sta/hr