Zürich (awp) - Novartis-Aktien zählen am Dienstag zu den Favoriten der Investoren. Auslöser für die gute Stimmung sind einerseits die Zahlen zum dritten Quartal, die belegen, dass der Konzern zur alten Stärke zurückkehrt und damit Corona hinter sich lässt. Das Hauptaugenmerk gilt aber der Nachricht, dass man für die Generika-Sparte Sandoz eine strategische Überprüfung einleite.

Gegen 9.30 Uhr gewinnen die Novartis-Titel denn auch 0,9 Prozent hinzu auf 77,68 Franken. Im bisherigen Jahresverlauf zählen die Pharmaaktien neben der CS zu den schwächsten Blue Chips mit einem Verlust von etwa 7 Prozent. Nicht zuletzt dank der Novartis-Gewinne präsentiert sich auch der SMI mit +0,32 Prozent am Berichtstag freundlich.

Novartis hat im dritten Quartal mit dem Umsatz in etwa die Erwartungen der Analysten getroffen, wobei sie eher am unteren Ende der erwarteten Spanne lagen. Vor allem auf Gewinnseite ist dem Unternehmen aber eine positive Überraschung gelungen. Getrieben worden sei dies vor allem durch geringere Kosten. Dies habe sich auch auf die operative Kerngewinn-Marge stützend ausgewirkt, ist in den meisten Kommentaren zu lesen.

Dass Novartis die Spitzenumsatz-Erwartungen für seine beiden Wachstumstreiber Cosentyx und Entresto angehoben hat, stösst derweil auf unterschiedliche Reaktionen. So meint etwa der Jefferies-Analyst, dieser Schritt sei längst überfällig gewesen, während der Experte von Bernstein dem ganzen mit eher "gemischten Gefühlen" begegnet.

Das Hauptthema auch für die Analysten ist allerdings die strategische Überprüfung der Generika-Sparte Sandoz. Generell zeigen die Experten viel Verständnis für den Schritt, nachdem die Sparte in den letzten Quartalen eher eine Belastung für den Gesamtkonzern war. Zur Erinnerung: Sandoz hat verstärkt unter den Corona-Folgen gelitten, weil Menschen weniger aus dem Haus gegangen sind und auch die Grippe-Welle im vergangenen Winter durch Maskentragen weniger schlimm ausgefallen war.

Für Barclays dürfte der Schritt als "aktionärsfreundlicher Schritt" gesehen werden. Die zuständige Expertin meint, dass Sandoz alleine wegen seiner Grüsse kaum an einen anderen Konzern verkauft werden könne. Daher erscheine eine Abspaltung in Form eines Spin-Offs oder eines IPOs am wahrscheinlichsten.

hr/rw