Basel (awp) - Der Pharmakonzern Novartis präsentiert am Dienstag, 26. Oktober, die Ergebnisse zum dritten Quartal 2021. Insgesamt haben 13 Analysten zum AWP-Konsens beigetragen.

Q3 2021E
(in Mio USD)         AWP-Konsens     Q3 2020

Umsatz Gruppe         13'062          12'259
- Innovative Med.     10'564            9837
- Sandoz                2444            2422
EBIT (core)             4296            4069

(in USD)
EPS (core)              1,64            1,52

FOKUS: Im Schnitt erwarten Analysten, dass Novartis in etwa im Rahmen der eigenen Prognose gewachsen ist. Dabei dürften das Schuppenflechtemittel Cosentyx und das Herzmedikament Entresto das Wachstum massgeblich angetrieben haben, sind sich Experten einig. Allerdings sieht sich gerade das Schuppenflechtemittel einem zunehmenden Konkurrenzdruck ausgesetzt, heisst es etwa bei Vontobel, so dass weitere Aussagen der Konzernleitung hierzu genau beäugt werden dürften.

Stärkere Konkurrenz erfährt der Konzern auch mit seiner Genersatz-Therapie Zolgensma zur Behandlung der spinalen Muskelatrophie (SMA), einem erblich bedingten Muskelschwund. Hier ist mittlerweile auch das Mittel Evrysdi vom Basler Konkurrenten Roche zugelassen.

Darüber hinaus werden Investoren und Analysten genau schauen, wie sich die Generika-Sparte Sandoz in den letzten Monaten geschlagen hat, bzw. wie Novartis hier die weiteren Aussichten einschätzt. Im vergangenen Jahr hat die Sparte wegen der Corona-Distanzierungsmassnahmen und einer sehr milden Erkältungsperiode einen Dämpfer erlitten.

ZIELE: Im Sommer hatte das Management um CEO Vas Narasimhan bei der Vorlage der Halbjahreszahlen auch den Gesamtjahresausblick bestätigt. So soll der Umsatz auf Konzernebene zu konstanten Wechselkursen im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich wachsen. Den operativen Kerngewinn will das Unternehmen im mittleren einstelligen Prozentbereich erhöhen.

Für die beiden Sparten bestätigte der Konzern ebenfalls seine Prognosen. Dabei wird für die Pharmasparte ein Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich erwartet, während das operative Kernergebnis stärker als der Umsatz wachsen soll. Für die Generikasparte stellt Novartis hingegen einen Umsatzrückgang im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich in Aussicht und im niedrigen bis mittleren Zehnprozentbereich für das operative Kernergebnis.

Vor allem in der zweiten Jahreshälfte dürften die Geschäfte dann weiter anziehen, zeigte sich Finanzchef Harry Kirsch im Sommer überzeugt.

PRO MEMORIA: Beim Rückblick auf die drei Sommermonate werden Analysten derzeit nicht müde zu betonen, dass der Nachrichtenfluss von Novartis von Licht und Schatten geprägt gewesen sei. Zu den positiven Nachrichten gehörte ohne Frage, dass die US-Zulassungsbehörde FDA die vorübergehende Unterbrechung für eine intrathekale (IT) klinische Studie mit dem SMA-Mittel Zolgensma aufgehoben hatte.

Auch neue Daten zum Cholesterinsenker Leqvio (Inclisiran), die die Wirksamkeit des Medikaments untermauern, gehören zu den Lichtblicken, wie auch die Erkenntnisse zur Radioligandentherapie 177Lu-PSMA-617 zur Behandlung einer bestimmten Form von Prostatakrebs.

Zu den Rückschlägen wiederum zählen die enttäuschenden Ergebnisse zu Kymriah zur Behandlung einer bestimmten Form von Lymphdrüsenkrebs. Auch dass die CIRRUS-1-Studie für das Mittel CFZ533 (Iscalimab) abgebrochen werden musste, hat auf die Stimmung gedrückt. Das Mittel wurde bei Patienten mit Nierentransplantationen eingesetzt.

AKTIENKURS: Novartis-Aktien zählen mit einem Minus von mehr als 7 Prozent zu den schwächsten Blue Chips im bisherigen Jahresverlauf. Noch schlechter haben nur Holcim und die CS abgeschnitten. Für die Genussscheine von Konkurrent Roche ging es im gleichen Zeitraum um annähernd 16 Prozent nach oben. Auch der SMI hat sich mit +12,5 Prozent seit Anfang Jahr klar besser entwickelt als Novartis.

Homepage: www.novartis.com

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