Nordex : Halbjahresfinanzbericht 2022

H1 2022

NORDEX GROUP

Zwischenbericht für den Zeitraum 1. Januar bis 30. Juni 2022

KENNZAHLEN IM ÜBERBLICK

Kennzahlen Nordex Group
				01.01. -	01.01. -
			30.06.2021		30.06.2022		Veränderung
Ergebnisentwicklung
Umsatz		EUR Mio.	2.696,6		2.126,2		-21,2 %
Gesamtleistung		EUR Mio.	2.324,5		2.220,2		-4,5 %
EBITDA		EUR Mio.	68,4		-173,3		n / a
EBIT		EUR Mio.		-5,5	-261,5		n / a
Free Cashflow		EUR Mio.		-10,2	-286,7		n / a
Investitionen		EUR Mio.	75,4		88,8	17,8 %
Konzernergebnis		EUR Mio.		-63,7	-283,2		n / a
Ergebnis je Aktie 1		EUR		-0,54	-1,77		n / a
EBITDA-Marge		%	2,5		-8,1		-10,6 PP
Working-Capital-Quote		%		-6,5	-10,8		-4,3 PP
Bilanz per 30.06.2022 bzw. 31.12.2021
Bilanzsumme		EUR Mio.	4.107,6		4.435,0	8,0 %
Eigenkapital		EUR Mio.	1.062,4		795,8		-25,1 %
Eigenkapitalquote	%	25,9		17,9		-8,0 PP
Mitarbeiter
Mitarbeiter per 30.06.			8.357²		9.046	8,2 %
Personalaufwand		EUR Mio.	247,0		275,4	11,5 %
Personalaufwandsquote		%	9,2		13,0		3,8 PP
Unternehmensspezifische Kennzahlen
Auftragseingang Segment Projekte		EUR Mio.	1.961,7		2.357,2	20,2 %
Installierte Leistung		MW	2.976,8		1.864,3		-37,3 %

1. Ergebnis je Aktie = auf der Basis von durchschnittlich gewichtet 160,377 Millionen Aktien (i.V.: 117,349 Millionen Aktien)
2. Vorjahreswerte angepasst

An unsere Aktionäre  Inhalt	01

INHALT

An unsere Aktionäre	Konzernlagebericht

02	Brief an die Aktionäre	06	Konzernzwischenlagebericht
04	Die Nordex-Aktie

KonzernabschlussKonzernanhang

14

Konzern-Bilanz

24

Konzernanhang

1. Konzern-Gewinn-und Verlustrechnung
2. Konzern-Gesamtergebnisrechnung
3. Konzern-Kapitalflussrechnung

20 Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung

Weitere Informationen

1. Versicherung der gesetzlichen Vertreter
2. Finanzkalender, Impressum und Kontakt

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Zwischenbericht H1 2022

02 An unsere Aktionäre  Brief an die Aktionäre

BRIEF AN DIE AKTIONÄRE

	Sehr geehrte Aktionäre,
	Geschäftspartner	und Freunde
	der Nordex Group,
	die erste Hälfte eines außergewöhnlich intensiven und
	fordernden Geschäftsjahres liegt hinter uns. Auf der einen
	Seite sehen wir politisch erfreuliche Entwicklungen in den
	für unser Unternehmen wichtigen Kernmärkten Deutschland,
	Europa, den USA und auch Südafrika, die mittelfristig für eine
	sehr gute Perspektive sorgen. Anhaltend positiv ist ebenfalls
	der allgemeine Trend hin zu erneuerbaren Energien, der sich
	sogar zunehmend verstärkt, wenngleich er die letzte Konse-
	quenz bei der Geschwindigkeit der Umsetzung von Maßnah-
	men wie der Beschleunigung von Genehmigungsverfahren
	noch vermissen lässt. Insofern gehen wir derzeit von einer
	schrittweisen Verbesserung des politisch-regulatorischen
	Marktumfelds im Laufe der Zeit aus. Unabhängig davon war
	die Nachfrage nach den Produkten der Nordex Group auch
	im zweiten Quartal gut. So haben wir einen Auftragseingang
José Luis Blanco	von 1,8 Gigawatt erzielt mit einem sehr starken Anteil der
Vorsitzender des Vorstands	wettbewerbsfähigen Delta4000 Plattform in Höhe von mitt-
	lerweile 92 Prozent.

Auf der anderen Seite sind die kurzfristigen Belastungen weiterhin sehr hoch und wirken sich entsprechend negativ auf die Profitabilität aus. Dies gilt insbesondere, auch als Folge des Krieges in der Ukraine, für Rohstoffe sowie Energie- und Logistikkosten. Hinzu kommen nach wie vor Störungen in den Lieferketten. Vor diesem Hintergrund haben wir unsere Kapitalstruktur mit drei Transaktionen unter erneuter Mithilfe unserer Ankeraktionärin nachhaltig gestärkt. Für dieses Vertrauen in die Windindustrie sowie speziell in unser Unternehmen, und unsere Produkte, das auch Sie als unsere Investoren gezeigt haben, sind wir sehr dankbar. Ziel hierbei war es, unsere Bilanz zu stärken und uns Spielraum bei unserer Liquidität zu verschaffen.

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An unsere Aktionäre  Brief an die Aktionäre	03

Zunächst haben wir eine Kapitalerhöhung durch eine Privat- platzierung bei unserer Ankeraktionärin unter Ausschluss des Bezugsrechts erfolgreich durchgeführt. Durch die Ausgabe von rund 16 Millionen neuen Aktien konnten wir einen Brutto- Emissionserlös von gut 139 Millionen Euro erzielen. Darüber hinaus haben wir im Juli eine weitere Kapitalerhöhung mit Bezugsrecht erfolgreich platziert und durch die Ausgabe von knapp 36 Millionen Aktien einen Brutto-Emissionserlös von rund 212 Millionen Euro erzielt. Unsere Ankeraktionärin stellte uns ferner ein Gesellschafterdarlehen zur Verfügung, durch das die Refinanzierung der im Februar 2023 fälligen Anleihe bereits heute gesichert ist.

In meinem letzten Brief an Sie hatte ich Ihnen von dem Cyber-Sicherheitsvorfall berichtet, dem die Nordex Group ausgesetzt war. Wir freuen uns nun, über gute Fortschritte bezüglich des Cyber-Sicherheitsvorfalls berichten zu können. Zwar hat der Vorfall noch einige letzte Folgeauswirkungen, die wir noch angehen müssen, aber die meisten unserer wichtigsten Systeme und Anwendungen sind inzwischen vollständig wiederhergestellt. Darüber hinaus sind wir bei der Neuausrichtung unserer globalen Produktions- und Beschaffungsprozesse weiter vorangekommen. So haben wir inzwischen eine Produktion von Maschinenhäusern in Spanien sowie die Blattproduktion in Rostock beendet. Beide Entscheidungen waren sehr schmerzlich und ich bedauere, dass wir sie so treffen mussten. Allerdings waren sie auch aufgrund der technischen und ökonomischen Rahmenbedin- gungen alternativlos.

Unser operatives Geschäft ist so verlaufen wie wir es erwar- tet hatten. Im zweiten Quartal haben sich gegenüber dem ersten Quartal demnach die Anzahl der Installationen und damit auch der Umsatz erhöht, der sich auf nun auf 1,2 Mil- liarden Euro beläuft. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen war unverändert unter Druck, sodass wir ein minus von 84 Millionen Euro im zweiten Quartal verbuchen mussten. Folglich besteht eine zentrale Kernaufgabe unserer gegenwärtigen Arbeit darin, Risiken für die Nordex Group zu reduzieren und damit gleichzeitig die Profitabilität zu erhöhen. Dazu zählt insbesondere, dass wir unsere Verträge den aktu- ell anspruchsvollen und volatilen Rahmenbedingungen anpas- sen - und hier sind wir auf einem guten Weg. Wir bestätigen unsere am 24. Mai aktualisierte Prognose für das Jahr 2022 und halten an unserem strategischen Ziel fest, mittelfristig eine EBITDA-Marge von 8 Prozent zu erzielen. Wir haben uns in den letzten Jahren in den für uns relevanten Märkten eine starke Marktposition erarbeitet und verfügen über leistungs- und wettbewerbsfähige Produkte, sodass wir zuversichtlich sind, an den positiven Mittelfristaussichten entsprechend zu partizipieren. Unser Ziel bleibt es unverändert, ein nachhaltig erfolgreiches Unternehmen und so einen Mehrwert für Sie zu schaffen. Wir hoffen, dass Sie uns auch weiterhin auf diesen Weg begleiten werden. Für Ihr Vertrauen in die Nordex Group danken wir Ihnen.

Mit den besten Grüßen

José Luis Blanco

Vorsitzender des Vorstands

Hamburg, im August 2022

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