(neu: aktueller Kurs, Analystenstimmen, mehr Hintergrund)

FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Optimistische Aussagen des Bankhauses Metzler haben am Montag die neue Euphorie für Nordex hochgehalten. Die Papiere des Herstellers von Windkraftanlagen setzten ihre jüngste Rally mit einem Plus von knapp 5 Prozent auf 17,40 Euro fort. In der Spitze schraubten die SDax-Aktien ihr Hoch seit Februar 2017 sogar knapp über die 18-Euro-Marke nach oben. In der vergangenen Woche wurden sie nach der Veröffentlichung optimistischer Mittelfristziele bereits um mehr als ein Viertel nach oben katapultiert.

Das Bankhaus Metzler sieht für die Papiere jetzt noch Luft bis 22 Euro, das diente am Montag als Kurstreiber. Damit zählt Analyst Guido Hoymann zu den größten Optimisten für den Windkraftanlagenbauer. Im dpa-AFX-Analyser gibt es bislang keinen Experten, der ein Kursziel von mehr als 20 Euro nennt. Die Commerzbank folgt neuerdings im Ranking der Analysehäuser mit 20 Euro auf Metzler. Vor den beiden Kurszieländerungen galt Jefferies mit 19,50 Euro als größter Optimist.

Hoymann bezeichnete die Marschroute des Unternehmens für das Jahr 2022 am Montag als "plausibel und zielorientiert". Analysten hatten es in der Vorwoche schon als überraschend optimistisch gewertet, dass die operative Marge im Jahr 2022 bei einem Umsatz von fünf Milliarden Euro auf acht Prozent steigen soll. Abgesehen von Gewinnmitnahmen zum Wochenschluss hatte dies der Aktie in der Vorwoche reichlich neuen Schwung gegeben.

Laut Hoymann ist Nordex in Zeiten der Energiewende gut positioniert, die Produkte seien für den steigenden Bedarf sehr wettbewerbsfähig. Das Unternehmen habe in den letzten Jahren Marktanteile gewonnen und verbuche jetzt vor allem Bestellungen für die lukrative Delta-4000-Serie. Hoymann erwartet daher bereits im nächsten Jahr eine deutliche Verbesserung der Profitabilität.

Die Nordex-Aktien sind seit dem Corona-Tief im März auf Erfolgskurs. Vor allem aber bekam die Rally seit Ende Oktober neuen Schub, in der Spitze haben die Papiere in einem halben Monat fast die Hälfte an Wert gewonnen. Dabei wurden sie auch vom Anfang November abgeschlossenen Verkauf der Projektentwicklungsaktivitäten an RWE und dem Wahlsieg von Joe Biden gestützt, der bei Investoren Hoffnung auf eine klimafreundlichere Politik in den USA machte.

Wer im März zum Corona-Tief unter 6 Euro einstiegen ist, hat den Wert im Depot nun schon verdreifacht. Längerfristig engagierte Anleger können aber nach wie vor nur ihre Wunden lecken: Vor fünf Jahren wurden in der Spitze noch knapp 34 Euro für die Nordex-Papiere gezahlt. Vom Rekord jenseits der 100 Euro, den sie 2001 kurz nach dem Millennium aufstellten, können Anleger weiter nur träumen./tih/ajx/fba