FRANKFURT (Dow Jones)--Ein freundlichen Start in die neue Handelswoche zeichnet sich am frühen Montagmorgen ab. Der XDAX legt um 0,7 Prozent auf 12.950 Punkte zu, der Euro-Stoxx-50 wird eine halbes Prozent höher erwartet. Mit Blick auf die Hauptereignisse der Woche, die EZB-Sitzung am Donnerstag und die mit höchster Spannung und viel Unsicherheit erwartete Wiederaufnahme der Gaslieferung durch Russland, herrscht verhaltener Optimismus.

Daneben wird die politische Entwicklung in Italien mit Argusaugen verfolgt. In der politischen Krise dort appellierten am Wochenende mehr als tausend Bürgermeister an Regierungschef Mario Draghi, im Amt zu bleiben. Am Mittwoch wird eine Erklärung von Mario Draghi im Parlament erwartet. Es ist unklar, ob Draghi dann auf seinem angebotenen Rücktritt bestehen oder einen Plan für das Fortführen der Regierungsgeschäfte präsentieren wird.

Der Renditeabstand von Bundesanleihen zu italienischen Zehnjahrespapieren startet mit 223 Basispunkten in die Woche, neues Ungemach deutet sich von dieser Seite bisher nicht an. Hier dürften am Donnerstag neue Impulse kommen, wenn von der EZB zumindest in groben Zügen die Vorstellung eines Instruments erwartet wird, das verhindern soll, dass die Spreads innerhalb der Eurozone zu weit auseinanderlaufen.

Der Euro zeigt sich mit Kursen von knapp 1,01 Dollar im frühen Handel wenig verändert. Auch für ihn wird es am Donnerstag besonders spannend, wenn die EZB wie derzeit noch mehrheitlich erwartet, ihre Zinserhöhung um 25 Basispunkte beschließen wird. Viele Marktakteure halten diesen Zinsschritt angesichts der hohen Inflation für zu vorsichtig.


  Citi erwartet gute Berichtssaison für zweites Quartal 

Eine starke Berichtssaison über das zweite Quartal erwarten derweil die Analysten von Citi. Ihr Modell prognostiziert, dass 70,9 Prozent der Unternehmen die Konsenserwartungen übertreffen werden. Dies wäre ein kleines Plus gegenüber dem Vorquartal, als 70,4 Prozent positiv überraschten. 80 Unternehmen aus dem Stoxx-600-Universum legen in dieser Woche ihre Zahlen vor, unter anderem Novartis, ASML, SAP, Roche, ABB, Givaudan und Ubisoft.

Die Nachrichtenlage aus den Unternehmen ist dünn. Nordea hat für das zweite Quartal überzeugende Quartalszahlen vorgelegt und ein Aktienkaufprogramm aufgelegt. Linde droht im Anlagenbau laut der Nachrichtenagentur Reuters im Zuge des Rückzugs aus Russland der Abbau von bis zu 500 Arbeitsplätzen. Linde liegen in der Vorbörse aber mit dem breiten Markt fester.

Von den anstehenden Zahlen der US-Banken dürfte sich der Markt nicht mehr negativ überraschen lassen, heißt es weiter. Am Mittag stehen Bank of America und Goldman Sachs auf dem Programm. Nach Börsenschluss legt IBM seine Quartalszahlen vor.


 
DEVISEN          zuletzt       +/- %   0:00 Uhr  Fr., 17:34h   % YTD 
EUR/USD           1,0085       +0,0%     1,0085       1,0091  -11,3% 
EUR/JPY           139,45       -0,2%     139,72       139,81   +6,5% 
EUR/CHF           0,9840       -0,1%     1,0236       0,9869   -5,2% 
EUR/GBP           0,8486       -0,1%     0,8498       0,8507   +1,0% 
USD/JPY           138,28       -0,2%     138,56       138,53  +20,1% 
GBP/USD           1,1884       +0,1%     1,1868       1,1865  -12,2% 
USD/CNH           6,7554       -0,2%     6,7657       6,7666   +6,3% 
Bitcoin 
BTC/USD        21.774,92       +3,6%  21.008,14    20.855,24  -52,9% 
 
 
 
ROHOEL           zuletzt   VT-Settl.      +/- %      +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          98,68       97,59      +1,1%         1,09  +36,7% 
Brent/ICE         101,70      101,16      +0,5%         0,54  +35,8% 
GAS                       VT-Schluss                 +/- EUR 
Dutch TTF         164,76      160,80      +3,3%         5,19  +35,2% 
 
METALLE          zuletzt      Vortag      +/- %      +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     1.714,83    1.707,70      +0,4%        +7,13   -6,3% 
Silber (Spot)      18,85       18,70      +0,8%        +0,15  -19,1% 
Platin (Spot)     858,83      848,75      +1,2%       +10,08  -11,5% 
Kupfer-Future       3,31        3,24      +2,1%        +0,07  -25,5% 
 
YTD zu Vortag 
 

Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

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July 18, 2022 02:19 ET (06:19 GMT)