Nissan versuche, seinen Anteil von 34 Prozent ganz oder teilweise zu verkaufen, berichtete die Agentur Bloomberg am Montag unter Berufung auf nicht genannte Quellen. Dem Bericht zufolge könnte Nissan die Aktien an ein Unternehmen der Mitsubishi-Gruppe veräußern, etwa an die Mitsubishi Corp, die bereits ein Fünftel an dem Autobauer Mitsubishi hält. Sollte sich der mit dem französischen Autobauer Renault durch eine Überkreuzbeteiligung verflochtene Nissan-Konzern von Mitsubishi trennen, würde dies die vom geschassten Konzernchef Carlos Ghosn erschaffene Dreier-Allianz grundlegend verändern.

Eine Nissan-Sprecherin erklärte indes, es gebe keine Pläne zur Änderung der Kapitalstruktur mit Mitsubishi. Ähnlich äußerte sich ein Sprecher von Mitsubishi, das Unternehmen werde weiter in der Allianz mitarbeiten. Renault reagierte zunächst nicht auf eine Anfrage. Die Nissan-Aktie legte nach dem Bericht um fünf Prozent zu, Mitsubishi kletterten um drei Prozent.

Nissan hatte den Expansionskurs des über Untreuevorwürfe gestolperten Ghosn aufgegeben und will sich mit einem Sparprogramm gesund schrumpften. Vergangene Woche hatte der Konzern erklärt, der neue Kurs zeige langsam Wirkung, der Betriebsverlust werde in diesem Jahr nicht so hoch ausfallen wie befürchtet. Auch Renault hat seinen Sparkurs verschärft.

Ghosn hatte einst versucht, Renault und Nissan zu fusionieren, war aber am Widerstand des japanischen Partners gescheitert. Renault hält 43 Prozent an Nissan, der wiederum mit 15 Prozent an den Franzosen beteiligt ist, allerdings ohne Stimmrecht. Der Dreier-Bund hatte sich einst auf den Weg gemacht, Volkswagen und Toyota als weltgrößte größte Autobauer den Rang abzulaufen.