TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Eine hohe US-Inflation hat zur Wochenmitte an den Börsen in Ostasien für Abgaben gesorgt. Mit 5,4 Prozent waren die Verbraucherpreise für den Juni im Jahresvergleich in den USA so stark gestiegen wie seit 13 Jahren nicht mehr. Dies sorgte für Spekulationen, dass die US-Notenbank die geldpolitischen Zügel doch früher als gedacht anziehen könnte. Diese hatte zuletzt allerdings immer wieder betont, der Anstieg der Inflation dürfte nur temporärer Natur sein.

Der überraschende Anstieg hatte am Vortag mit Verzögerung auch die Renditen steigen lassen, was die Wall Street leicht ins Minus gedrückt hatte. Die Renditen zehnjähriger US-Titel konnten ihre Aufschläge weitgehend behaupten.

Auch an den asiatischen Handelsplätzen fielen die Abgaben überschaubar aus. Der Nikkei-225 in Tokio fiel um 0,4 Prozent auf 28.608 Punkte. Hier zeigten sich vor allem die Stahl- und Chemiewerte aus Sorge vor steigenden Kreditkosten mit negativen Vorzeichen. Die Papiere von Nippon Steel verloren 3,0 Prozent, Fujifilm Holding gaben um 3,6 Prozent nach.

In Schanghai und Hongkong ging es etwas deutlicher nach unten. Der Schanghai-Composite fiel um 1,1 Prozent auf 3.529 Punkte, der Hang-Seng-Index büßte im späten Handel 0,7 Prozent ein. Hier seien die Blicke auf die am Donnerstag anstehenden Konjunkturdaten gerichtet, hieß es. So werden die chinesische Industrieproduktion und das Bruttoinlandsprodukt für das zweite Quartal veröffentlicht. Vor allem Immobilienwerte zeigten sich mit den gestiegenen US-Renditen mit negativen Vorzeichen - Bankentitel verloren ebenfalls.

Der Kospi in Seoul verzeichnete ein Minus von 0,2 Prozent. Hier standen die Aktien aus dem Einzelhandels- und Reisesektor unter Abgabedruck. Arbeitsmarktdaten aus Südkorea zeigten, dass das Beschäftigungswachstum zwar anhält, aber an Schwung verliert. Dies sei auf die sich immer weiter ausbreitende Delta-Variante von Covid-19 zurückzuführen, hieß es.


   RBNZ-Aussagen lassen Zinserhöhung im August erwarten 

In Neuseeland büßte der Aktienmarkt 0,5 Prozent ein. Aussagen der Reserve Bank of New Zealand (RBNZ) ließen die Erwartung steigen, dass es schon im August zu einer ersten Erhöhung der Zinsen kommen könnte. Die Notenbank hat den Leitzins auf dem Rekordtief von 0,25 Prozent bestätigt. Allerdings sollen die Käufe von neuseeländischen Staatsanleihen bis zum 23. Juli eingestellt werden. Der geldpolitische Ausschuss erklärte, die von der Pandemie ausgelösten Risiken einer Deflation und hoher Arbeitslosigkeit seien nun zurückgegangen. Drei der vier wichtigsten Banken in Neuseeland erwarten nun, dass die RBNZ ihren Leitzins im nächsten Monat anheben wird.

In Sydney gewann der S&P/ASX 200 gegen den Trend 0,3 Prozent. Fast alle Sektoren hätten im Plus geschlossen, hieß es. Keine Belastung war die Meldung, dass der Corona-Lockdown in Sydney bis Ende Juli verlängert wird. Vor allem Einzelhandelswerte waren gesucht. Dagegen brachen die Aktien von Afterpay um 9,6 Prozent ein. Auslöser war ein Bloomberg-Bericht, wonach Apple und Goldman Sachs an einem ähnlichen "Jetzt kaufen - später bezahlen"-Konzept arbeiten sollen für Zahlungen per Apple Pay. Die Papiere der Mitbewerber Sezzle (-10%) und Zip (-11%) standen ebenfalls unter Druck.


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Index (Börse)            zuletzt      +/- %      % YTD          Ende 
S&P/ASX 200 (Sydney)    7.354,70     +0,31%     +11,7%         08:00 
Nikkei-225 (Tokio)     28.608,49     -0,38%      +4,6%         08:00 
Kospi (Seoul)           3.264,81     -0,20%     +13,6%         08:00 
Schanghai-Comp.         3.528,50     -1,07%      +1,6%         09:00 
Hang-Seng (Hongk.)     27.767,69     -0,70%      +2,7%         10:00 
Taiex (Taiwan)         17.845,75     -0,01%     +21,1%         07:30 
Straits-Times (Sing.)   3.155,09     -0,37%     +11,4%         11:00 
KLCI (Malaysia)         1.515,72     -0,25%      -6,6%         11:00 
BSE (Mumbai)           52.860,92     +0,17%     +10,4%         12:00 
 
DEVISEN                  zuletzt      +/- %      00:00  Di, 9:26 Uhr   % YTD 
EUR/USD                   1,1786      +0,1%     1,1779        1,1860   -3,5% 
EUR/JPY                   130,23      -0,1%     130,30        130,88   +3,3% 
EUR/GBP                   0,8519      -0,1%     0,8526        0,8549   -4,6% 
GBP/USD                   1,3835      +0,1%     1,3816        1,3874   +1,2% 
USD/JPY                   110,48      -0,1%     110,62        110,36   +7,0% 
USD/KRW                  1149,80      -0,0%    1150,12       1145,47   +5,9% 
USD/CNY                   6,4764      +0,1%     6,4688        6,4652   -0,8% 
USD/CNH                   6,4794      +0,0%     6,4790        6,4686   -0,4% 
USD/HKD                   7,7669      +0,0%     7,7661        7,7656   +0,2% 
AUD/USD                   0,7454      +0,1%     0,7445        0,7490   -3,2% 
NZD/USD                   0,7013      +0,9%     0,6948        0,6988   -2,4% 
Bitcoin 
BTC/USD                31.916,76      -2,0%  32.570,76     33.195,39   +9,9% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settl.      +/- %       +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  75,15      75,25      -0,1%         -0,10  +55,4% 
Brent/ICE                  76,48      76,49      -0,0%         -0,01  +49,6% 
 
METALLE                  zuletzt     Vortag      +/- %       +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.811,20   1.807,75      +0,2%         +3,45   -4,6% 
Silber (Spot)              26,05      25,98      +0,3%         +0,08   -1,3% 
Platin (Spot)           1.111,50   1.108,35      +0,3%         +3,15   +3,8% 
Kupfer-Future               4,29       4,31      -0,5%         -0,02  +21,6% 
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July 14, 2021 03:34 ET (07:34 GMT)