PEKING (dpa-AFX) - China ist Bedenken entgegengetreten, wonach hohe Schulden und andere Risiken im Finanzsystem zu einer Gefahr für die zweitgrößte Volkswirtschaft werden könnten. Man sei "vollkommen zuversichtlich", solchen Risiken zuvorkommen zu können, sagte Chinas Finanzminister Xiao Jie am Mittwoch vor Journalisten am Rande des Volkskongresses in Peking.

Nach Angaben des Ministers sank die öffentliche Verschuldung im Vergleich zum Vorjahr von 36,7 Prozent auf eine Quote von 36,2 Prozent der Wirtschaftsleistung, was im Internationalen Vergleich ein vergleichsweise geringer Wert ist.

Beobachter sehen allerdings weniger die Staatsverschuldung als vielmehr die rasant steigenden Verbindlichkeiten chinesischer Unternehmen mit Sorge. Erst im Dezember hatte der Internationale Währungsfonds (IWF) China gewarnt, entschiedener gegen die hohen Schulden heimischer Firmen vorzugehen.

Laut IWF lagen die Unternehmensschulden in der Volksrepublik Ende 2015 bei rund 165 Prozent der Wirtschaftsleistung und seien seitdem stark gestiegen. Besonders hoch seien sie bei Staatsfirmen.

Um die "exzessive Kreditexpansion" zu beenden, sollten etwa Wachstumsziele nicht mehr in Regierungsplänen hervorgehoben werden. Vor allem Lokalregierungen würden so Anreize genommen, um für Wachstum um jeden Preis zu sorgen.

Zum Auftakt des diesjährigen Volkskongresses, Chinas wichtigsten politischen Treffen des Jahres, gab Ministerpräsident Li Keqiang am Montag ein Wachstumsziel von rund 6,5 Prozent für 2018 vor./jpt/DP/zb