--Umsatz im 1. Quartal enttäuscht wegen Werksschließungen in Vietnam

--Lieferzeiten teils doppelt so lange wie vor der Pandemie

--Nike senkt Umsatzausblick 2021/22, Aktie verliert 3,9 Prozent

(NEU: weitere Details)

Von Ben Levisohn und Inti Pacheco

NEW YORK (Dow Jones)--Der Sportartikelhersteller Nike hat in seinem ersten Geschäftsquartal mehr verdient als erwartet, doch verfehlte der Umsatz die Konsensschätzung der Analysten. Die Nachfrage sei zwar weiterhin hoch, so der Adidas-Rivale. Wegen Lieferschwierigkeiten und Fertigungsproblemen vor allem in Vietnam konnte Nike allerdings nicht wie üblich produzieren. Eine kurzfristige Besserung der Lage sei nicht in Sicht, weshalb die Jahresprognose gesenkt wurde. Für die Aktie ging es im nachbörslichen US-Handel um 3,9 Prozent nach unten.

"Wir sind nicht immun gegen den globalen Gegenwind in der Lieferkette", sagte Nike-Finanzchef Matthew Friend in einer Telefonkonferenz. Das Unternehmen habe zehn Wochen der Produktion in Vietnam verloren, weil es dort nach einem Anstieg der Covid-19-Fälle zu Schließungen von Fabriken kam. Zudem dauere es mittlerweile durchschnittlich 80 Tage, Produkte von Asien nach Nordamerika zu transportieren - doppelt so lange wie vor der Pandemie.

Mehr als die Hälfte der Schuhproduktion von Nike und etwa ein Drittel der Bekleidungsproduktion findet in Vietnam statt. In dem Land haben die örtlichen Behörden vor kurzem eine Abriegelung bis mindestens 1. Oktober verlängert.


   Umsatzausblick gesenkt 

Nike warnte daher, dass Produktionsprobleme in Vietnam und Indonesien den kurzfristigen Ausblick belasteten. Für das laufende Quartal per Ende November rechnet der US-Konzern mit einem bestenfalls unveränderten Umsatz. Im Geschäftsjahr 2021/22 rechnet Nike nur noch mit einem Umsatzplus im mittleren einstelligen Prozentbereich. Bisher wurde ein Plus im unteren zweistelligen Prozentbereich avisiert.

In den abgelaufenen drei Monaten per Ende August kletterte der Umsatz laut Mitteilung um 16 Prozent auf 12,25 Milliarden US-Dollar. Analysten hatten allerdings mit einem Umsatz von 12,5 Milliarden Dollar gerechnet. Im Vorquartal hatte Nike noch fast eine Verdoppelung des Umsatzes geschafft. Im Großraum China, zu dem neben der Volksrepublik auch Hongkong, Macau und Taiwan zählen, setzte das Unternehmen mehr um als erwartet. Gleiches galt für den asiatisch-pazifischen Raum und Lateinamerika. Dagegen schnitt Nike umsatzseitig in Nordamerika und der EMEA-Region schlechter ab.

Den Nettogewinn steigerte der Konzern um 23 Prozent auf 1,87 Milliarden Dollar. Das Ergebnis je Aktie betrug im Quartal 1,16 Dollar, mehr als Analysten mit 1,12 Dollar erwartet haben.

Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

DJG/DJN/cln/kla/sha

(END) Dow Jones Newswires

September 24, 2021 02:09 ET (06:09 GMT)