New York (Reuters) - Steigende Preise für Sportschuhe und geringere Lagerbestände helfen Nike auf die Sprünge und machen auch den Aktionären der deutschen Konkurrenten Adidas und Puma Mut.
Im ersten Quartal seines Geschäftsjahres 2023/24 (von Juni bis August) übertraf der weltgrößte Sportartikelhersteller trotz eines leichten Gewinnrückgangs auf 1,45 (22/23: 1,47) Milliarden Dollar die Erwartungen der Analysten bei weitem. Der Umsatz des US-Konzerns stieg um zwei Prozent auf 12,9 Milliarden Dollar. Erleichtert waren die Experten aber vor allem, dass die Lagerbestände um zehn Prozent geschrumpft sind, ohne dass Nike noch hohe Rabatte geben musste.
Nike-Aktien schossen am Donnerstag nachbörslich um neun Prozent nach oben, in Frankfurt stiegen sie am Freitag um fast acht Prozent auf 91,30 Euro. Dieser Sog riss auch Adidas- und Puma-Papiere mit, die um jeweils sechs Prozent kletterten. Denn die ganze Branche kämpfte in den vergangenen Jahren mit den vollen Lägern. Als die Lieferketten aus Asien - wo alle Sportartikler ihre Ware produzieren lassen - in der Corona-Krise zeitweise zusammenbrachen, hatten sie über den Bedarf hinaus bestellt und blieben dann auf Schuhen und Trikots sitzen. Diese ließen sich nur noch mit hohen Nachlässen verkaufen, was die Margen unter Druck setzte.
"Nike hat gezeigt, dass sie Preissetzungsmacht haben (und) dieses Jahr in der Weihnachtssaison heftige Nachlässe anders als einige Konkurrenten vermeiden können", sagte Morningstar-Analyst David Swartz. "Sie sind in besserer Verfassung." Der europäische Markt sei erstaunlich widerstandsfähig, sagte Oddo-BHF-Analyst Andreas Riemann. "Dass China wieder wächst, ist eine gute Nachricht für Adidas und Puma." In Europa und den angrenzenden Regionen wuchs Nike im abgelaufenen Quartal um sechs Prozent, wobei sich vor allem Schuhe gut verkauften, in China um zwölf Prozent.
"Wir bauen auf der Nachfrage der Verbraucher rund um Laufen und modernen Komfort auf", sagte Friend. Nike setze auf den "Air Max 1", den "Infinity" und den "V2K". Zuletzt hatten Rivalen wie Deckers ("Hoka"), On Running und Salomon aus Frankreich Nike Marktanteile weggeschnappt, weil die Kunden sich verstärkt auf Performance-Laufschuhe stürzten. Nike-Chef John Donahoe sagte, das Unternehmen werde sich künftig verstärkt auf Käufer konzentriere, die täglich liefen, und in spezialisierten Laufschuh-Läden präsenter sein.
(Bericht von Bericht von Deborah Mary Sophia, Katherine Masters und Alexander Hübner, redigiert von Ralf Banser; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)