Aufgrund der jüngsten Eskapaden der Trump-Regierung, der hitzigen Diskussionen um Zollgebühren und der aktuellen, brennenden Themen könnte man zu dem Schluss kommen, dass jetzt vielleicht nicht der ideale Zeitpunkt ist. Doch wenn man die wirtschaftlichen und finanziellen Kernzahlen von Nike betrachtet, wird die Frage durchaus relevant.
Erinnern wir uns daran, dass Nike in den vergangenen zwanzig Jahren seinen Umsatz und Betriebsgewinn vervierfacht hat, während sich der Nettogewinn sogar verfünffachte und die Dividendenausschüttungen sich verzehnfachten. Das Unternehmen hat stets eine solide Bilanz vorgewiesen, mit kaum nennenswerter Nettoverschuldung, und dennoch eine durchschnittliche Eigenkapitalrendite von 28 % erzielt.
Während einige Trendmarken wie Gucci oder Puma an Beliebtheit verlieren, bleibt Nike ein weltweit anerkanntes und begehrtes Symbol. Egal, ob man durch die Städte der Welt spaziert oder Sportplätze und Schulhöfe besucht, überall ist die Marke mit dem Swoosh präsent.
Natürlich sollte man beim Investieren den Blick nach vorn richten und nicht in den Rückspiegel schauen. Nike befindet sich wahrlich inmitten einer kompletten Umstrukturierung seiner Vertriebsstrategie, um weniger abhängig von Partnern zu sein, die in Schwierigkeiten stecken und hohe Rabatte fordern, und steht zudem im Wettbewerb mit neuen Trendmarken wie Hoka.
Die beiden anderen großen Herausforderungen sind der stagnierende Absatz in Nordamerika und China – letzterer Markt, auf dem sich zunehmend attraktive lokale Konkurrenz zeigt, war natürlich in den letzten zwei Jahrzehnten der Schlüssel zum Wachstum des konsolidierten Umsatzes.
Der Gewinnmultiplikator, welcher der Bewertung zugrunde liegt, mag nach dem jüngsten Kursrutsch – der den Aktienkurs auf das Niveau von vor zehn Jahren zurückgebracht hat – mit dem 27- bis 28-fachen der erwarteten Nettogewinne der nächsten zwei Jahre immer noch hoch erscheinen. Aber Nike ist in einem umfassenden Umstrukturierungsprozess. Basierend auf dem Nettogewinn des letzten Geschäftsjahres ist die Bewertung unter das 15-fache des Gewinns gefallen.
Wenn es einen Aspekt gibt, der Anlass zur Sorge geben könnte, dann sind es die 17 Milliarden Dollar an Aktienrückkäufen – abzüglich der Kapitalerhöhungen im Zusammenhang mit Aktienoptionen – zwischen 2015 und 2020, die zu Bewertungsmultiplikatoren durchgeführt wurden, die doppelt so hoch waren wie die derzeitigen.