Mailand (awp) - Das italienische Pharmaunternehmen Newron schaut auf ein bewegtes Jahr 2020 zurück. So war im Mai bekannt geworden, dass der wichtigste Hoffnungsträger die Ziele in einer zulassungsrelevanten Studie nicht erreicht hatte. Die Pipeline wurde in der Folge angepasst. Auf Zahlenseite schlug sich das vor allem bei den Forschungsausgaben nieder.

Die Erträge aus Umsatzbeteiligungen vom Partner Zambon für das Mittel Xadago beziffert das Biotechunternehmen in einer Medienmitteilung vom Dienstag auf 5,2 Millionen Euro nach 4,8 Millionen im Jahr 2019.

Für Forschung und Entwicklung gab Newron 2020 14,9 Millionen Euro aus - eine Abnahme gegenüber den 17,4 Millionen im Vorjahr. Dies sei hauptsächlich auf die Einstellung des Entwicklungsprogramms zur Behandlung des Rett-Syndroms zurückzuführen. Unter dem Strich resultierte damit ein Verlust von 21 Millionen Euro nach einem Minus von 20,2 Millionen Jahr zuvor.

Um die verschiedenen Forschungs-Projekte zu finanzieren, verfügte das Unternehmen per Ende Dezember 2020 über liquide Mittel von 31,3 Millionen Euro. Die liquiden Mittel, einschliesslich einer noch nicht abgerufenen Tranche der Europäischen Investitionsbank (EIB), dürften zusammen mit den Lizenzerlösen und weiteren erwarteten italienischen Steuergutschriften für Forschung und Entwicklung reichen, um die geplanten Entwicklungsprogramme und die Geschäftstätigkeit von Newron bis Anfang 2023 zu finanzieren, wird Newron-CEO Stefan Weber in der Mitteilung zitiert.

Mit Blick auf die Pipeline kündigt Newron noch für diesen Monat erste Ergebnisse aus der Studie 008 mit Evenamide bei Schizophrenie-Patienten an. Gleichzeitig sieht sich das Biotechunternehmen gut im Plan, das zulassungsrelevante Phase-III-Programm im dritten Quartal 2021 zu starten. Man evaluiere weiterhin mögliche Optionen eines Partnerings bzw. von Co-Entwicklungs-Partnerschaften.

Darüber hinaus haben Newron und der Partner Zambon bereits am gestrigen Montag mitgeteilt, dass sie die Einsatzmöglichkeit des Medikaments Safinamide ausweiten wollen. Entsprechend haben sie eine Vereinbarung für eine potentiell zulassungsrelevante Studie mit dem Medikament zur Behandlung von Parkinson-Patienten mit Levodopa-induzierten Dyskinesien (PD-LID) unterzeichnet.

Darüber hinaus halte Newron nach Möglichkeiten Ausschau, mit denen man die Pipeline um Entwicklungskandidaten für Erkrankungen des zentralen und peripheren Nervensystems erweitern könne.

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