Warren Buffett, der legendäre Investor, pflegt zu sagen, dass die Fähigkeit zur Preissetzung – das Pricing Power – das entscheidende Merkmal eines überlegenen Unternehmens ist. Um den unverwechselbaren Stil des Gründers von Berkshire Hathaway beizubehalten:

"The single most important decision in evaluating a business is pricing power. If you've got the power to raise prices without losing business to a competitor, you've got a very good business. And if you have to have a prayer session before raising the price by 10%, then you've got a terrible business."

Nestlé spielt eindeutig in der ersten Kategorie. Der Umsatz sank zwar um 1,4 Milliarden Schweizer Franken im Jahr 2023, belastet durch einen ungünstigen Wechselkurseffekt von -7,8%. Dieser wurde jedoch durch Preiserhöhungen von 7,5%, die der Markt gut aufnahm, sowie durch eine Anpassung der Kostenstruktur mehr als ausgeglichen.

Folglich verteidigt der Konzern – oft als das Paradebeispiel einer defensiven Investition angeführt – seine Margen und Rentabilität. Der operative Gewinn erreichte 14 Milliarden Schweizer Franken, verglichen mit 12,3 Milliarden im Vorjahr, und das Nettoergebnis lag bei 11,5 Milliarden, gegenüber 9,6 Milliarden in 2022.

Die Nettoverschuldung stieg um 1,4 Milliarden, weil Nestlé im Jahr 2023 12,9 Milliarden an seine Aktionäre ausschüttete. Der Konzern operiert nun mit einem Rekordhebel, doch die Deckung seiner Zinslast war noch nie so komfortabel.

Nestlé wäre schlecht beraten, darauf zu verzichten, zumal es zu Kosten leiht, die weit unter dem sogenannten "risikofreien" Zinssatz der zehnjährigen US-Staatsanleihen liegen... Neben dem Pricing Power ist dies ein weiteres Privileg, das ein außergewöhnliches Unternehmen auszeichnet.

In der Praxis gehört Nestlé zu jenem exklusiven Club der größten Konsumgüterkonzerne, die ihre Rentabilität langfristig hervorragend verteidigt haben, trotz des verstärkten Wettbewerbs durch Handelsmarken, einer Branche, die von F&E-Aktivitäten geprägt ist, und zuletzt einem stark inflationären Umfeld.

Diese Qualität spiegelt sich auch im Preis wider. In den letzten zehn Jahren ist die Bewertung des Schweizer Unternehmens fast nie unter das Zwanzigfache des Gewinns gefallen.