Zürich (awp) - Die Nestlé-Aktien ziehen nach den Zahlen fürs erste Quartal deutlich an. Der Nahrungsmittelkonzern hat mit einer weiteren - und unerwarteten - Wachstumsbeschleunigung die Finanzgemeinde beeindruckt.

Um 9.25 Uhr gewinnen die Nestlé-Titel 1,6 Prozent auf 123,74 Franken, während der Leitindex SMI um 0,34 Prozent zulegt.

Nestlé hat das organische Wachstum im ersten Quartal auf 7,6 Prozent beschleunigt von 7,2 Prozent im Vorquartal und hat damit sogar die kühnsten Analystenschätzungen übertroffen. Zwar haben bereits einige Unternehmen im ersten Quartal positiv überrascht, so etwa Konkurrentin Danone. Doch Nestlé vermag laut den Expertenstimmen am stärksten zu beeindrucken.

Dies nicht zuletzt dank der offensichtlich hohen Preissetzungsmacht des Nahrungsmittelriesen: Zum starken Wachstum trugen Preiserhöhungen mit +5,2 Prozent den Löwenanteil bei. Besonders in den USA hob der Konzern die Preise kräftig an. Nestlé habe schneller an der Preisschraube gedreht, als erwartet, heisst es am Markt. Dank einem hohen Anteil an Premiumprodukten sei Nestlé gut positioniert, kommentiert etwa Vontobel.

Angesichts der Preiserhöhungen beurteilen die Analysten auch das Mengenwachstum RIG als bewundernswert. Für Schwachstellen müsse man tief graben, so der Tenor. Bei den Divisionen etwa haben sechs von sieben die Erwartungen übertroffen, nur Nestlé Health Sciences schnitt leicht schwächer als erhofft ab. Überflieger war ein weiteres Mal die Tierprodukte-Sparte, die laut Vontobel ein Drittel zum Wachstum beisteuerte.

Ein Fragezeichen machen die Beobachter teilweise beim Wachstumsausblick, der trotz des starken Jahresstarts nicht erhöht wurde. Baader Helvea rechnet allerdings damit, dass Nestlé dies im Halbjahr nachholen wird. Und die ZKB hebt positiv hervor, dass die Margenvorgaben trotz des herausfordernden Umfelds nicht gesenkt wurden.

Die Aktien von Nestlé hatten in den Handelstagen unmittelbar vor der Veröffentlichung der Quartalsumsatzzahlen einen eher schweren Stand. Gebremst worden sei die Entwicklung unter anderem von Umschichtungen in die beiden anderen SMI-Schwergewichte Roche und Novartis, so verlautet aus den Handelsräumen hiesiger Banken.

tt/tv