Disruption und Transformation des Gebäudelebenszyklus durch Künstliche Intelligenz

Pressemitteilung• Jun 02, 2021 10:06 CEST

Don Jacob, VP Technology der Build & Construction Division bei der Nemetschek Group, über die Bedeutung von Künstlicher Intelligenz für den Lebenszyklus von Gebäuden:

Künstliche Intelligenz (KI) ist auf dem besten Weg, ein integraler Bestandteil des Bauprozesses zu werden. Mit der Ausweitung von Building Information Modeling (BIM) auf den gesamten Baulebenszyklus und dem damit verbundenen Übergang zu datengesteuertem Planen und Bauen werden in allen Phasen des Projekts immer größere Datenmengen generiert. Alle Beteiligten der Gebäude-Wertschöpfungskette verbringen immer mehr Zeit als Informationsmanager, und damit, diese Informationen zu organisieren, strukturieren und interpretieren. Künstliche Intelligenz und Machine Learning (ML) erweisen sich in diesem Zusammenhang als leistungsstarke Werkzeuge, um den Wert und das Potenzial von Daten zu maximieren und zeitnahe Entscheidungen schneller zu treffen - mit positiven Auswirkungen auf den gesamten AEC/O Lebenszyklus.

Mit Daten mehr erreichen

Daten sind der Treibstoff von KI. Mithilfe historischer Daten ermöglicht Machine Learning zukünftige Ergebnisse auf Grundlage vergangener Entwicklungen vorherzusagen, Muster zu erkennen und neue Erkenntnisse auf eine ganz neue Art und Weise zu generieren. In der Planungs- und Designphase von Gebäuden profitieren Architekten und Ingenieure bereits von innovativen Software-Tools - wie beispielsweise von der Nemetschek Group - die dabei helfen, regelbasierte Kollisionen zwischen Modellen zu identifizieren, genaue Bausimulationen und Zeitpläne zu erstellen und die Effizienz der Designphase zu steigern. Mit Künstlicher Intelligenz kommen zudem neue Methoden wie das sogenannte generative Design ins Spiel. Damit werden in einem Bruchteil der Zeit tausende Optionen erzeugt, die dann vom Architekten verfeinert werden, um die Anforderungen der Kunden bestmöglich zu erfüllen. In Zukunft wird der Einsatz von KI in Planung und Design dazu beitragen, traditionell manuelle Aufgaben zu automatisieren und Technologien bereitzustellen, die es ermöglichen, kostenoptimiert, schneller und in höherer Qualität zu arbeiten. Die Notwendigkeit, Projekte mit weniger Ressourcen erfolgreich abzuschließen, hat der Nachfrage nach Erkenntnissen durch KI und Machine Learning einen weiteren Schub verliehen.

Während des Baus müssen Projektmanager und Baustellenmitarbeiter die verfügbaren Ressourcen optimal nutzen. Die AEC-Branche hat seit jeher mit Zeit- und Kostenüberschreitungen zu kämpfen, vor allem da die Projekte immer größer und komplexer werden. In Verbindung mit Überwachungsdaten von Baustellen wie Fotos, Videos und Feldsensoren können mit KI diese Herausforderungen gemeistert und gleichzeitig Projektüberwachung und Risikomanagement verbessert werden. Durch die Identifizierung von Mustern, die zu Problemen führen, können Projektmanager schneller Korrekturmaßnahmen einleiten - noch bevor Probleme kritisch werden und den Fortschritt des Bauprojektes beeinträchtigen. In ähnlicher Weise helfen die von KI-Systemen identifizierten und priorisierten Risiken den Teams, ihre Ressourcen auf die kritischsten Probleme zu fokussieren. Und, was vielleicht am wichtigsten ist, Sicherheitsrisiken können besser identifiziert und nahezu in Echtzeit entschärft werden, um Probleme zu vermeiden, bevor sie auftreten.

Höhere Effizienz für einen nachhaltigeren Bauprozess

Bei den meisten Projekten stellt die Koordinierung der großen Anzahl von Arbeitern, Materialien und Maschinen eine erhebliche logistische und terminliche Herausforderung dar. Auch hier kann mit KI die Baustellenkoordination grundlegend beeinflusst werden. Die Planung von Lieferungen an die Baustelle und die Beschaffung von Materialien sind Bereiche, die durch effizientere Routen, Beladung und Bestandsverwaltung anhand von KI-Lösungen deutlich verbessert werden. Ausfallzeiten werden minimiert und effektiv verwaltet, da die Ressourcen für die Materialverfolgung und die Gerätenutzung besser geplant werden können. Dieser Trend setzt sich nachgelagert bei Materiallieferanten und Geräteherstellern fort, die durch die Integration von KI in ihre Prozesse ihre Qualitätskontrolle, Beschaffung, Bestandsverwaltung, Preisgestaltung und Liefersysteme optimieren. Da die Verwaltung und Überwachung des Bauprozesses besonders komplex sind, wird KI in diesem Bereich erhebliche Vorteile bieten.

Während die Effizienz der Haupttreiber für KI in der Bauindustrie ist, gibt es inzwischen einen verstärkten Fokus auf die Anforderungen der Endnutzer und den Wunsch nach nachhaltigeren Gebäuden. Sobald ein Projekt abgeschlossen ist, bietet KI während des gesamten Betriebs der Anlage weitere Vorteile. Hochentwickelte Gebäudemanagementsysteme, die Informationen von internetfähigen Sensoren und anderen Datenerfassungsgeräten integrieren, werden schnell alltäglich.

Keine andere neue Technologie hat das Potenzial, den gesamten Lebenszyklus von Gebäuden in einem solchen Ausmaß zu verändern wie die Künstliche Intelligenz. Da Daten dank BIM eine immer wichtigere Rolle im Planungs-, Bau- und Betriebsprozess spielen, ist die Nutzung von KI zur weiteren Steigerung der Effizienz und zur Erfüllung der Nutzeranforderungen der nächste logische Schritt in der Weiterentwicklung der AEC-/O-Branche.

Über die Nemetschek Group

Die Nemetschek Group ist Vorreiter für die digitale Transformation in der AEC/O-Industrie. Sie deckt mit ihren intelligenten Softwarelösungen den kompletten Lebenszyklus von Bau- und Infrastrukturprojekten ab und führt ihre Kunden in die Zukunft der Digitalisierung. Als eine der weltweit führenden Unternehmensgruppen erhöht die Nemetschek Group die Qualität im Bauprozess und verbessert den digitalen Workflow aller am Bauprozess Beteiligter. Dadurch können Bauwerke effizienter, nachhaltiger und ressourcenschonender geplant, gebaut und betrieben werden. Im Mittelpunkt steht der Einsatz von offenen Standards (OPEN BIM). Zum Portfolio gehören zudem digitale Lösungen für Visualisierung, 3D-Modellierung und Animation. Die innovativen Produkte der 15 Marken der Nemetschek Group in den vier kundenorientierten Segmenten werden weltweit von rund sechs Millionen Nutzern eingesetzt. Gegründet von Prof. Georg Nemetschek im Jahr 1963, beschäftigt die Nemetschek Group heute mehr als 3.000 Experten.

Das seit 1999 börsengelistete und im MDAX und TecDAX notierte Unternehmen erzielte 2020 einen Umsatz in Höhe von 596,9 Mio. Euro und ein EBITDA von 172,3 Mio. Euro.

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Nemetschek SE published this content on 02 June 2021 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 02 June 2021 13:34:02 UTC.