Derzeit gehört die Aktie des norwegischen Wasserstoff-Spezialisten Nel ASA („Nel“) (WKN: A0B733 / ISIN: NO0010081235) zu den heißesten Titeln am deutschen Aktienmarkt. Am Mittwoch legte das Unternehmen seine Geschäftszahlen für das erste Quartal 2019 vor. Anleger zeigten sich geradezu begeistert.

Die Aktie schoss im Frankfurter Handel zeitweise um rund 16 Prozent in die Höhe. Allerdings stellt sich die Frage, was die ganze Aufregung rund um ein Unternehmen soll, das im abgelaufenen Geschäftsjahr keine 50 Mio. Euro erlöst hat, dessen Aktie weniger als 90 Euro-Cent kostet, an der Börse jedoch fast 1 Mrd. Euro wert ist.

Nel profitiert von dem allgemeinen Trend hin zu sauberen Energien. Die Norweger bieten eine ganze Reihe von Produkten rund um das Thema Wasserstoff an. Dazu gehören zum Beispiel Wasserstoff-Tankstellen. In den vergangenen Tagen freuten sich Anleger über Bestellungen aus Südkorea und Kanada. Die nun vorgelegten Quartalsergebnisse kamen noch besser an.

So konnte Nel seine Umsatzerlöse im abgelaufenen Quartal im Vorjahresvergleich um 9 Prozent auf 122,4 Mio. Norwegische Kronen (NOK) (umgerechnet 12,5 Mio. Euro) steigern. Noch wichtiger dürften jedoch die optimistischen Aussagen des Managements zu den weiteren Marktaussichten gewesen sein. Demnach würde sich die Nachfrage nach Wasserstofflösungen auf einem Allzeithoch befinden. In diesem Fall störte es kaum, dass das bereinigte EBITDA mit -20,1 Mio. NOK ins Ziel kam. Zumal Nel mit einem Auftragsbestand von 406 Mio. NOK aufwarten konnte.

Obwohl der Wasserstoff-Technologie in vielen Bereichen Potenzial nachgesagt wird, den CO2-Ausstoß deutlich zu senken, warten immer noch sehr viele Hindernisse. Zum Beispiel, wenn es um das Thema Brennstoffzellenauto geht. Seit vielen Jahren hört man immer wieder, dass auch das Brennstoffzellenauto Teil der emissionsfreien Mobilität der Zukunft sein soll. Ähnlich wie herkömmliche Fahrzeuge mit Benzin versorgt werden, werden Brennstoffzellenfahrzeuge mit Wasserstoff betankt.

Nur leider existieren derzeit nicht genügend bezahlbare Fahrzeugmodelle für Otto Normalverbraucher oder ein flächendeckendes Netz an Wasserstoff-Tankstellen. In Deutschland befinden sich derzeit lediglich 69 solcher H2-Tankstellen in Betrieb. Bis Ende dieses Jahres sollen immerhin 100 öffentliche Wasserstoff-Stationen für Pkw zur Verfügung stehen.

Dies zeigt, dass selbst für Nel die Bäume nicht gleich in den Himmel wachsen. Wasserstoff muss vor allem im Pkw-Bereich mit anderen grünen Technologien konkurrieren. Derzeit scheinen die Brennstoffzellenfahrzeuge gegenüber den reinen Elektrofahrzeugen ganz klar das Nachsehen zu haben, so dass sich auch die Nachfrage nach den Wasserstoff-Tankstellen in Grenzen halten könnte. Allerdings ist dies nicht der einzige Nel-Geschäftszweig, was unter anderem der Blick auf die zuletzt positive Auftragsentwicklung und die optimistischen Managementprognosen zeigt.

Anleger, die von der Stärke von Nel überzeugt sind, können mit einem Faktorzertifikat Faktor 3x Long (WKN: MF33JB / ISIN: DE000MF33JB9) gehebelt von Kurssteigerungen profitieren.

Bildquelle: Nel