TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Mit Abgaben haben sich die ostasiatischen Börsen am Mittwoch gezeigt. Zunehmende Skepsis, ob es zu einer Einigung im US-Schuldenstreit kommt, belastete das Sentiment. Dies hatte am Vortag auch die Wall Street ins Minus gedrückt. Die Verhandlungen zwischen Republikanern und Demokraten für eine Anhebung der Schuldenobergrenze stocken. Damit droht weiter eine Zahlungsunfähigkeit der USA, mit nicht absehbaren Folgen für die globale Konjunktur.

Der Nikkei-225 reduzierte sich um 0,9 Prozent auf 30.683 Punkte. Am Montag hatte der Index noch den höchsten Stand seit Juli 1990 markiert. "Es gibt Anzeichen dafür, dass die Märkte beginnen, das Risiko zu verringern, da der Termin für die Schuldenobergrenze näher rückt", sagte Chris Weston, Leiter der Forschungsabteilung bei Pepperstone.

"Der Stillstand in den Verhandlungen erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass das Repräsentantenhaus und der Senat nächste Woche über ein Abkommen abstimmen, nur wenige Stunden vor dem 1. Juni, dem Datum, an dem Finanzministerin Yellen sagte, dass den USA das Geld ausgehen könnte, um ihre Rechnungen zu bezahlen", ergänzte Jeff Ng, Senior Currency Analyst der MUFG Bank.


   Deutlichere Abgaben der Indizes in Schanghai und Hongkong 

Der Schanghai-Composite reduzierte sich um 1,3 Prozent und für den Hang-Seng-Index ging es im späten Handel um 1,6 Prozent nach unten. Die Analysten von Guotai Junan gehen davon aus, dass sich der Abwärtsdruck fortsetzen könnte, da die Stimmung angesichts der langsamer als erwartet verlaufenden Erholung der Konsumausgaben nach der Wiedereröffnung in China schwach bleibe, während auch die geldpolitischen Unterstützungsmaßnahmen weniger aggressiv erschienen als von einigen erhofft.

Im Blick stand auch das Protokoll der jüngsten Sitzung der US-Notenbank. Dieses könnte zeigen, wie die Fed-Mitglieder zu weiteren Zinserhöhungen stehen und ob sich bereits ein Konsens für eine Pause bei der nächsten Sitzung im Juni abzeichnet. Das Protokoll wird am Mittwochabend (MESZ) veröffentlicht.

Der Kospi in Seoul schloss nach zuletzt sieben Handelstagen mit Aufschlägen kaum verändert. Mit den steigenden Sorgen um den US-Schuldenstreit hätten die Anleger Gewinne mitgenommen, hieß es. Mit Verlusten zeigten sich vor allem Aktien aus dem Bereich Online-Spiele und Internet. So fielen die Aktien von Naver um 4,3 Prozent und die Papiere von Mitbewerber Kakao fielen um 2,1 Prozent. Die Titel der Onlinespiel-Entwickler Krafton und NCsoft geben um 6,2 bzw 1,7 Prozent nach.

Die Reserve Bank of New Zealand (RBNZ) hat den Leitzins um 25 Basispunkte auf 5,50 Prozent angehoben, was den Erwartungen des Marktes entsprach. Die Notenbank hat darauf hingewiesen, dass die Inflation nach wie vor zu hoch ist und die Zinssätze noch für einige Zeit restriktiv bleiben müssen. "Der allgemeine Ton des Kommentars war aber nicht annähernd so aggressiv, wie Analysten oder der Markt erwartet hatten", so Sharon Zollner, Chefvolkswirtin der ANZ. Für den neuseeländischen Leitindex ging es mit der Zinsentscheidung leicht nach oben - er verbesserte sich um 0,4 Prozent.


   Lenovo nach Zahlen unter Druck 

Bei den Einzelwerten ging es für die Lenovo-Aktie um 5,7 Prozent abwärts. Belastet von einer rückläufigen Nachfrage nach PCs hat das Unternehmen im vierten Geschäftsquartal einen erheblichen Gewinnrückgang verzeichnet. Der Nettogewinn brach um 72 Prozent auf 114 Millionen US-Dollar ein. Vor Jahresfrist hatte Lenovo in den drei Monaten per Ende März noch 412 Millionen Dollar verdient. Der Umsatz sank um knapp ein Viertel auf 12,64 Milliarden Dollar.


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Index (Börse)            zuletzt        +/- %      % YTD       Ende 
S&P/ASX 200 (Sydney)    7.213,80        -0,6%      +2,5%      08:00 
Nikkei-225 (Tokio)     30.682,68        -0,9%     +18,6%      08:00 
Kospi (Seoul)           2.567,45        -0,0%     +14,8%      08:00 
Schanghai-Comp.         3.204,75        -1,3%      +3,7%      09:00 
Hang-Seng (Hongk.)     19.121,85        -1,6%      -1,8%      10:00 
Straits-Times (Sing.)   3.208,97        -0,3%      -1,0%      11:00 
KLCI (Malaysia)         1.410,59        -0,1%      -5,6%      11:00 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %      00:00  Di, 09:27   % YTD 
EUR/USD                   1,0780        +0,1%     1,0774     1,0788   +0,7% 
EUR/JPY                   149,43        +0,1%     149,26     149,44   +6,5% 
EUR/GBP                   0,8668        -0,1%     0,8676     0,8697   -2,1% 
GBP/USD                   1,2437        +0,2%     1,2417     1,2406   +2,8% 
USD/JPY                   138,62        +0,1%     138,54     138,48   +5,7% 
USD/KRW                 1.318,34        -0,1%   1.319,08   1.316,43   +4,5% 
USD/CNY                   7,0550        -0,0%     7,0566     7,0525   +2,3% 
USD/CNH                   7,0644        +0,0%     7,0640     7,0659   +2,0% 
USD/HKD                   7,8343        -0,0%     7,8372     7,8328   +0,3% 
AUD/USD                   0,6579        -0,5%     0,6610     0,6632   -3,5% 
NZD/USD                   0,6144        -1,7%     0,6248     0,6267   -3,3% 
Bitcoin 
BTC/USD                26.746,03        -1,7%  27.201,74  27.303,58  +61,1% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settlem.      +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  73,62        72,91      +1,0%      +0,71   -7,8% 
Brent/ICE                  77,33        76,74      +0,8%      +0,59   -7,7% 
GAS                               VT-Settlem.               +/- EUR 
Dutch TTF                  29,77        29,13      +2,2%      +0,64  -61,9% 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag      +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.972,27     1.975,22      -0,1%      -2,95   +8,1% 
Silber (Spot)              23,33        23,48      -0,6%      -0,15   -2,7% 
Platin (Spot)           1.047,03     1.052,50      -0,5%      -5,48   -2,0% 
Kupfer-Future               3,61         3,65      -1,3%      -0,05   -5,5% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
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May 24, 2023 03:29 ET (07:29 GMT)