LONDON (awp international) - Die während der Finanzkrise verstaatlichte britische Grossbank Royal Bank of Scotland (RBS) muss sich einen neuen Chef suchen. Der seit Herbst 2013 amtierende Ross McEwan sei von seinem Amt zurückgetreten, bleibe der Bank aber so lange erhalten, bis ein Nachfolger an Bord und eingearbeitet ist.

Dies teilte die Royal Bank of Scotland am Donnerstag in London mit. McEwan hatte die Bank, die einer der grössten Sanierungsfälle der Branche nach der Finanzkrise war, in den vergangenen Jahren wieder auf eine finanziell solidere Basis gestellt.

2018 verdiente die Bank das zweite Jahr in Folge Geld. Zuvor hatte die RBS jahrelang in den roten Zahlen gesteckt. Insgesamt hatte die Grossbank infolge der Finanzkrise, fragwürdiger Geschäftspraktiken, wilder Spekulationen und einer missglückten Übernahme einen Verlust von rund 58 Milliarden Pfund angehäuft. Der britische Staat hatte im Krisenjahr 2008 insgesamt 45,5 Milliarden Pfund in die Bank gepumpt, um sie zu retten.

Nachdem die Regierung ihren Anteil etwas zurückfahren konnte, hält der Staat noch gut 62 Prozent der Anteile. Das Aktienpaket ist 19 Milliarden Pfund wert - damit aber immer noch weit davon entfernt, um der Regierung einen verlustfreien Ausstieg zu ermöglichen. Beim Konkurrenten Lloyds , der in der Finanzkrise ebenfalls mit Steuergeld gerettet werden musste, konnte sich der Staat inzwischen wieder zurückziehen und das sogar mit einem Gewinn./zb/stk