Von Jaime Llinares Taboada

LONDON (Dow Jones)--Der britische Infrastrukturkonzern National Grid soll seine Stromnetzbetreibertochter ESO abspalten. So lautet die Empfehlung der Regulierungsbehörde Ofgem. Die Trennung trüge dazu bei "wahrgenommene oder tatsächliche Interessenkonflikte" zu vermeiden, teilte die Behörde mit. Der Übertragungsnetzbetreiber ist seit 2019 eine eigene Einheit innerhalb des Konzerns.

Die Ofgem ist nun für eine komplette Abspaltung, weil die Herausforderungen auf dem Weg in Richtung Klimaneutralität CO2-Neutralität zusätzlich Verantwortlichkeiten und eine größere Unabhängigkeit erfordern könnten. Außerdem schätzt die Behörde, dass die Abtrennung den britischen Kunden Einsparungen von 400 Millionen bis 4,8 Milliarden Pfund in den Jahren 2022 bis 2025 bringen könnte. "Die vollständige Abtrennung würde sicherstellen, dass künftige Entscheidungen über das Management des Energiesystems im Interesse der Verbraucher getroffen werden und dazu beitragen, die Kosten so niedrig wie möglich zu halten", so die Ofgem.

Der Übertragungsnetzbetreiber hat im Geschäftsjahr 2019/20 per Ende März einen bereinigten operativen Gewinn von 146 Millionen Pfund erzielt. Der Konzern National Grid plc kam in dem Zeitraum auf 3,45 Milliarden Pfund.

Ofgem sieht auch gute Gründe für die Abtrennung des Gasleitungssystems von National Grid. Da seien aber noch weitere Überlegungen notwendig.

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January 25, 2021 04:46 ET (09:46 GMT)